Motivation für Solopreneure
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Gemeinsam stark – Du und dein Accountability-Partner

So findest du deinen Accountability-Partner

Wenn es darum geht, „etwas weiterzubringen“, dann ist dein absolutes Commitment dazu ein sehr wichtiger Antreiber. Im positivsten Sinne … Das sagt sich so leicht, allerdings stellt es sich in der Praxis oft als schwieriger dar, als es im ersten Moment scheint. Diese Lücke zwischen wollen und tun kann ein  Accountability-Partner für dich schließen.

Du hast davon noch nie gehört – oder bist noch auf der Suche nach dieser Form der Unterstützung?

Was bedeutet Accountability-Partner?

Genau übersetzt bedeutet Accountability „Rechenschaftspflicht“ oder „Verantwortlichkeit“ und ich finde, das trifft es ziemlich auf den Punkt:

Du gibst damit jemand anderem Einblicke in das, was du tust, dein Business und deine Stolpersteine oder Schwächen.

Und damit übernimmst du die Verantwortung für dich.

Bei meiner Recherche bin ich über einen Ausdruck gestolpert, der es für mich ganz gut ausdrückt:

„Your Accountability-Partner will keep your feet to the fire …“

Er macht Aufgaben wichtig für dich, denn sonst könnte es ziemlich heiß unter deinen Fußsohlen werden ;-).

Damit dieser Artikel gut lesbar bleibt, verwende ich übrigens die männliche Form des Partners, aber natürlich gilt alles auch für Accountability-PartnerInnen!

Warum ein Accountability-Partner?

Wir Menschen haben eine großartige Gabe: Ausreden für alles zu finden.

Öffentliches Commitment ist für viele eine gute Motivations-Möglichkeit. Das liegt aber doch ein gutes Stück außerhalb der persönlichen Komfort-Zone und wird deshalb oft nicht gemacht. Und wer will schon wöchentlich seinen hunderten/tausenden Followern erzählen, womit er Schwierigkeiten hat?

Selbst wenn du weißt, WAS WIE zu tun ist, heißt das nicht, dass du es tust. Hürden entstehen ja oft auch erst beim Tun, weil die Theorie eben theoretisch ist.

So eine Zusammenarbeit bedeutet immer Unterstützung auf Augenhöhe. Außerdem ist es immer einfacher, anderen zu helfen, als dieselben Themen bei sich selbst anzugehen. Wenn du dadurch aber selbst als Vorbild agierst, fallen dir deine „schweren“ Aufgaben auch leichter. Gleichzeitig erhöht das natürlich auch dein Selbstvertrauen.

Dazu möchte ich einen Kollegen zitieren:

Eine der wichtigsten Qualitäten von erfolgreichen Menschen ist, dass sie sich mit Menschen umgeben, die sie zur Verantwortung ziehen.Sebastian Thalhammer

Was tut ein guter Accountability-Partner?

Er hat eine gewisse Grundhaltung:

Wenn du etwas nicht erledigt hast, begegnet er dir mit der Haltung: „Quatsch, das ist eine Ausrede, du weißt, dass du das selbst verbockt hast.

Wenn du ein Ziel erreicht hast: „Gratuliere, ich bin stolz auf dich! Was ist das nächste Ziel?

  • Er bringt den „Zauber von Deadlines“ in deinen Arbeitstag. Du weißt, wenn du eine Deadline hast, bist du zu großen Dingen fähig ;-)
  • Du wirst zur Reflexion gezwungen und kannst deine Augen nicht vor Tatsachen verschließen. Du musst Rechenschaft ablegen.
  • Er ist jemand, der dich an deine Vorhaben erinnert und dir hilft, dich zu fokussieren.
  • Es motiviert, wenn sich jemand für dich interessiert! Wir brauchen diese Anerkennung, erst recht, wenn wir alleine im Home-Office sitzen.
  • Er fungiert als „Feuerwehr“, wenn’s einmal gar nicht gut läuft.
  • Er hilft dir, deine Versprechen (dir selbst gegenüber) zu halten.
  • Dadurch, dass du für jemand anderem deine Gedanken laut formulieren musst, bekommst du Klarheit.
  • Du entwickelst eine Routine – selbst wenn du sonst keine einzige hast, diese Regelmäßigkeit kann der erste Schritt dazu sein.
  • Du verbesserst fast automatisch dein Zeitmanagement.
  • Du hast eine andere als nur deine eigene Perspektive.
  • Du kannst deine Ziele nicht ignorieren oder „vergessen“.

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Wann „brauchst“ du einen Accountability-Partner ?

Du brauchst keinen – aber er könnte ein absoluter Gewinn für dich sein:

  • Wenn du dich einsam und alleine gelassen im Home-Office fühlst
  • Wenn du eine Veränderung von Gewohnheiten bewirken möchtest.
  • Wenn du schneller ein Ergebnis erzielen möchtest.
  • Wenn du deinen Horizont erweitern und Neues lernen möchtest.
  • Wenn du gerne bzw. viel aufschiebst und dich leicht ablenken lässt.
  • Wenn du dich jeden Tag damit quälst, womit und, wie du anfangen sollst, weil du keinen Plan hast.
  • Wenn du zwar einen Plan hast, ihn aber zu maximal 10 % einhältst.
  • Wenn du alles ein bisschen, aber nichts richtig machst.
  • Wenn du ständig Neues ausprobierst, anstatt bei dem zu bleiben, was funktioniert.
  • Wenn du Perfektionist bist.
  • Wenn du keine ToDo-Liste, sondern eher ein ToDo-Buch hast …

„Wer will mich?“

Geh‘ bitte jetzt nicht los und frag den nächsten, der dir gerade im Weg steht.

Es ist zwar ein ziemlich „abgelutschtes“ Wort, aber hier passt es einfach: Wenn du mit einem Accountability-Partner arbeiten möchtest, reicht es nicht, auf Facebook zu posten:

„Wer will mich?“

Du wirst proaktiv (da ist es, das Wort …) werden müssen. Und ich schreibe nicht oft „müssen“, hier geht’s in meinen Augen nicht anders.

Außerdem ist es hilfreich, wenn du dir, bevor du jemanden ansprichst, über Folgendes klar bist:

  • Was bist du bereit, zu geben?
  • Was erwartest du dir in so einer Zusammenarbeit?
  • Wie oft stellst du dir den regelmäßigen Kontakt vor?
  • Wie sieht dein idealer Tag aus?
  • Woran scheiterst du genau?
  • Womit vertust du deine Zeit?

Schau dich in deinen Netzwerken um, wen du sympathisch findest. Wer hat ähnliche Herausforderungen wie du? Wer hat schon öfter z.B. gepostet, dass er/sie sich alleine im Home-Office fühlt? Wer hat immer gute Ideen, wenn es um das Thema „Dranbleiben“ geht?

  • Hast du bereits eine gute Beziehung zu diesem Menschen?
  • Hast du absolutes Vertrauen zu ihm – oder kannst dir vorstellen, es sehr schnell zu entwickeln?
  • Erkennst du im Auftritt dieser Person die gleichen Werte, wie du sie vertrittst?
  • Fühlst du dich mit dieser Person positiv verbunden?
  • Kannst du diese Person respektieren?

Wenn du niemanden kennst, der passt, baue neue Kontakte auf. Ich glaube, zuerst kommt die gute Beziehung (nicht mit Freundschaft zu verwechseln) und dann erst die gute Accountability-Partnerschaft.

Schlüssel-Qualitäten eines Accountability-Partners:

Was natürlich voraussetzt, dass du genau diese Qualitäten auch hast, das ist klar, oder?

  • Er ist absolut vertrauenswürdig.
  • Kann schnell erreicht werden und meldet auch schnell zurück.
  • Kann sich mit dem, was du tust oder vorhast zumindest zum Teil identifizieren.
  • Hat ähnliche Grundwerte wie du.
  • Du kannst offen und ehrlich sein, er gibt dir genauso offen und ehrlich Feedback (du brauchst keinen Fanclub …).
  • Er muss rückfragen, dich eventuell sogar erinnern!
  • Ihr solltet beide ein ähnliches Temperament und Arbeits-Tempo, bzw. Lebens-Tempo haben.

„Accountability-Partner: Suche jemanden, der dich herausfordert, aber nicht frustriert.“

Er sollte in meinem Verständnis kein Freund und auch kein Familienmitglied sein. Denn du brauchst jemanden, der sich keine Sorgen macht, sondern objektiv und manchmal auch schonungslos ist.

Trotzdem brauchst du eine starke Beziehung zu ihm. Wenn du ihn nicht enttäuschen willst und dir sein Urteil wichtig ist, dann sind das gute Voraussetzungen!

Freundschaft darf entstehen – ist aber nicht Voraussetzung.

Das erste Beschnuppern

Wenn du jemanden gefunden hast, der passen könnte und derjenige ist auch interessiert, dann ist ein erstes (virtuelles) Treffen empfehlenswert, um die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit abzustecken.

Kommuniziere ganz klar, was du brauchst. Das darf sich natürlich im Laufe der Zusammenarbeit ändern. Besprich, wie häufig der Kontakt sein soll, Regelmäßigkeit hilft und ist auf jeden Fall angebracht.

„Sag deinem Accountability-Partner, was du von ihm erwartest, wenn du dein Ziel nicht erreichst!“

Einigt euch auf einen bestimmten Kommunikations-Kanal. Das sollte ein Kanal mit Business-Charakter und nicht Plauder-Charakter sein. Wenn es E-Mails sind, dann könntest du dir sogar eine Vorlage anlegen, damit du beim „Report“ nicht abschweifst.

Vereinbare eine Probezeit, wenn du bisher Schwierigkeiten damit gehabt hast, bestehende Verbindungen und Kooperationen auch wieder zu lösen, wenn sie für dich nicht passen.

Der Start

Macht eine längere Initial-Session, in der ihr euch besser kennenlernt. Dann gibt es erst die fixe Zusage, eventuell sogar mit „Probezeit“.

Wenn es fix ist, dass ihr zusammenarbeiten wollte, gibst du deinem Accountability-Partner und dem, was du ihm versprichst, ab diesem Moment die Priorität 1!

Gute Themen für ein Accountability-Meeting

  • Was hat funktioniert? Ist irgendetwas Überraschendes passiert?
  • Was nicht? Wann/wo genau ist das Vorhaben woran gescheitert? Was hast du dadurch nicht erreicht?
  • Was wirst du in Zukunft anders machen, damit das nicht wieder passiert?
  • Hast du irgendwelche Aha-Erlebnisse gehabt? Neue Ideen, die du teilen möchtest?
  • Ziele für die nächste Woche, das eine Ding, das dich einen Schritt näher an dein Ziel bringt.
  • Welche neuen Workflows willst du verwenden/ausprobieren/entwickeln?

Zeitweise oder projektbezogene Accountability-Partner

Es muss nicht für die Ewigkeit sein. Vielleicht blockierst du dich auch gerade nur in einem Thema selbst? Dann kann eine projektbezogene Zusammenarbeit auch helfen:

  • Für deine ersten Podcastfolgen
  • Die verflixte Steuererklärung
  • Das Schreiben von Blog-Artikeln
  • Die aktive Teilnahme an einem Online-Kurs

„Andere können nichts für dich tun, wenn sie nicht wissen, wo dein Problem liegt.“

Stolperfallen

  • Du musst dasselbe, was du dir davon erwartest, für deinen Partner tun!
  • Nimm nicht an, dass jemand ein guter Accountability-Partner für dich ist, nur weil du ihn sympathisch findest.
  • Starte nicht, wenn du nicht bereit bist, dich zu deinem und dem Erfolg deines Partners zu bekennen.
  • Wenn du das Ziel hast, dein Business zu boosten, dann arbeite nicht mit jemandem zusammen, der das für sein eigenes Business nicht tut oder will. Das bremst dich nur aus.

Angenommen, du als gut organisierter Mensch arbeitest mit einem eher „flatterhaften“ Accountability-Partner zusammen – kann das gut gehen?

Ja, denn du lernst immer selbst, wenn du jemand anderen unterstützt:

Wenn du Erfolg haben willst, dann mache jemand anderen erfolgreich.Booker T. Washington

Du wirst vielleicht nicht immer und auf Dauer einen Accountability-Partner brauchen. Vielleicht für ein bestimmtes Projekt oder bis du eine bestimmte Fähigkeit erlangt hast? Bis gewissen Dinge Routine geworden sind? Ängste abgebaut wurden? Etwas ins Rollen gekommen ist?

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Wenn du jetzt so richtig Lust auf Accountability hast – und auch noch dazulernen möchtest, dann könnte auch ein Online-Kurs, in dem längerfristig zusammengearbeitet wird, ein Weg für dich sein.

Wie z.B. im Content-Planungs-Club?

Die Vorteile eines Accountability-Partners zusammengefasst:

  • Du hast einen Sicherheits-Schalter, damit du dich nicht verrennst.
  • Du misst deinen Fortschritt.
  • Du bleibst motiviert.
  • Du bleibst verantwortlich – die Macht ist mit dir :-)
  • Du sortierst deine Ideen im Kopf.
  • Du erlebst wie es ist, das Unmögliche möglich zu machen.
  • Du hast jemanden zum Abfeiern, wenn du dein Ziel erreicht hast.
  • Dein nächstes Ziel behält Priorität.
  • Du bist nicht mehr alleine!

Also. Gib‘ dir einen Ruck, schau‘ dich um und bleib‘ nicht mehr alleine mit deinen Herausforderungen!

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

4 Kommentare

  1. Liebe Claudia,
    Vielen Dank für diesen großartigen Artikel. Er passt so gut in jeden Bereich des selbständigen Business. Ich habe wertvolle Impulse bekommen, die mir sicher weiterhelfen. Danke dafür!

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