Motivation für Solopreneure
Kommentare 4

Wie eine enttäuschte Erwartungshaltung zu Neuem führt

Wie eine enttäuschte Erwartungshaltung zu Neuem führt

Über Erwartungshaltungen, Irritation und Neusortierung

Vorige Woche habe ich keinen Podcast herausgebracht, weil mich meine Aktion Goodbye 2016 einfach zu sehr in Anspruch genommen hat. Und dann waren da noch die Kleinigkeiten von kaputtem PC und einer überraschenden Reise – und weißt du was?

Ich bin froh darüber. Denn ich hatte zwar das Thema „Erwartungshaltung“ für diese Episode im Kopf, aber irgendetwas hat gefehlt, um das Thema rundzumachen.

Und dieses Irgendetwas wurde mir in der Zwischenzeit von den TeilnehmerInnen der Aktion geliefert, womit ich einen viel klareren Blick auf dieses Thema bekommen habe. Ursprünglich war nämlich nur ich von den gefühlten Erwartungshaltungen der TeilnehmerInnen irritiert – daher das Thema, allerdings hat sich nun der Kreis geschlossen – wie, das kommt ein bisserl später.

Mit enttäuschter Erwartungshaltung in den Kreislauf

Erwartungshaltung => wird enttäuscht => Irritation => Neugestaltung!

Das Großartige daran ist vor allem der letzte Punkt: die Neusortierung / Neuorientierung, die erst dadurch entstehen kann, dass deine Erwartungen eben NICHT erfüllt wurden!

Die Phase der Irritation, die zwischen deinen Erwartungen und dem Neuen steht, ist keine leichte, das durfte ich auch anhand von Goodbye 2016 erleben ;-). Aber, da musst du durch, um eben zu diesem Neuem, Großartigen zu kommen …

„Enttäuscht? Irritiert? Dann mach etwas Neues daraus!“

Damit du dir etwas mehr unter diesen Kreisläufen vorstellen kannst, habe ich überlegt, wo in meinen Kursen und in meinen 1:1-Beratungen diese besonders oft zu finden sind. Denn dann ist die Chance recht groß, dass du auch schon einmal in diesen Strudel (übrigens auch Strudel der Gefühle!) geraten bist.

Erwartungshaltung: Im Home-Office mach‘ ich einfach so weiter

Besonders bei Homeworkern, die von einer Festanstellung in die Selbständigkeit gehen, treffe ich das sehr oft an:

  • Erwartung: Du hast in deiner Anstellung strukturiert und effizient gearbeitet, hattest gewohnte Workflows, Arbeitsabläufe etc.
  • Irritation: Du bekommst im Home-Office einfach nichts weiter! Die sehnlichst herbeigewünschte Freiheit führt dazu, dass du dein Potenzial nicht auf die Straße bringst
  • Neusortierung: Eigene Strukturen werden entwickelt (alleine oder vielleicht mit mir?). Alte Strukturen werden doch übernommen, wenn auch angepasst auf die neue Situation. Ganz oft erlebe ich auch, dass Dinge/Rituale, von denen diejenigen durch die Selbständigkeit unbedingt wegkommen wollten, vermisst – und auf andere Weise wieder eingeführt werden. Ich denke da nur an den beliebten Kaffee-Plausch mit Kollegen …

Erwartungshaltung: Selbständigkeit und Brotjob nebeneinander – kein Problem!

Eine Leserin hat es in ihrem Kommentar zu meinem Artikel gut auf den Punkt gebracht: Es gibt Okay-Jobs und Gift-Jobs. Die Okay-Jobs kann man behalten, um z.B. seine eigene Selbständigkeit aufzubauen,

  • Erwartung: Das ist der Punkt. Wenn du erwartest, dass dein Okay-Job genau so viel Spaß macht und genau so befriedigend ist, wie deine Selbständigkeit, dann kann die Enttäuschung groß sein.
  • Irritation: Die Irritation, die zu Beginn oft da ist, wenn nebenbei die Selbständigkeit aufgebaut wird. Es funktioniert nicht so, wie gedacht. Egal, ob vonseiten der Umsätze, oder des Zeitmanagements.
  • Neusortierung: Auch die Selbst-Organisation darf eine neue werden, Prioritäten werden neu gesetzt und du lernst, den Fokus schnell von A auf B zu wechseln. Da gibt es nicht lange Zeit zum Überlegen …

Erwartungshaltung: Der grandiose Online-Kurs, den jeder braucht!

  • Erwartung: Du hast eine phänomenale Idee für einen Online-Kurs – und diese Idee wurde noch dazu von niemandem sonst aufgegriffen! Genial, du bist der allererste Anbieter, das muss ja einfach eine Goldgrube sein! Du gehst also still und leise (es soll ja die Konkurrenz nicht mitbekommen) daran, die Inhalte zu erstellen, um dann mit einem lauten „Tataaaaaa“ damit auf den Markt zu gehen.
  • Irritation: Das „Tataaaa“ verhallt im leeren Raum … Deine Idee scheint an deiner Zielgruppe völlig vorbeizugehen, keine einzige Anmeldung – die ganze Arbeit umsonst.
  • Neusortierung: Bei so einer Enttäuschung ist es wirklich schwer, es einerseits auszuhalten und andererseits die Beine wieder auf den Boden zu bekommen. Aber auch hier liegt Potenzial darin. Vielleicht war deine Idee so revolutionär, dass du dein Publikum erst darauf vorbereiten musst? Oder dir ist nach der Produktion die Luft ausgegangen und du hast das Marketing vernachlässigt? Du könntest auch einen Teil des Kurses als Freebie nehmen – oder eine Blogartikel-Serie daraus machen, oder, oder … Die Neusortierung besteht für dich vielleicht auch darin, bei der nächsten Kurs-Idee ganz anders vorzugehen?

Und wie war das jetzt mit der Aktion Goodbye 2016 und meiner Irritation?

Das erfährst du, wenn du in diese Episode hineinhorchst :-)

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


4 Kommentare

  1. Tja, Claudia, Dein erstes Beispiel zu „Enttäuschten Erwartungen und irritationen“ passt ziemlich genau auf mich und ich sitze ziemlich in der Tinte oder vor einem enorm hohen Berg oder möchte am liebsten in einem tiefen Loch verschwinden, weil ich nicht weiß, wie ich diesen Berg abtrage.
    Dabei handelt es sich bei diesem Berg nur um den ersten in einer langen Bergkette:
    Ich will nämlich 1. zu meinen enttäuschten Erwartungen schreiben wie sie entstanden sind und wo die Irritation juckt.
    2. Hat mit dem Wegschaffen eines Glaubensatzes zu tun aus Deiner zweiten Mission
    Ich sollte Blogartikel schreiben und habe festgestellt, dass ich das Schreiben verlernt habe.
    Und 3. möchte ich die erste Aufgabe aus Deinem Minikurs „Goodbye 2016“ erledigen und ein angefangenes Projekt auf den Weg bringen.
    Und dieses projekt ist der initiierte Podcast.
    Die Idee zu diesem Podcast ist entstanden, weil ich eben das Schreiben verlernt habe. Da dachte ich, „Wenn ich nicht schreiben kann, dann spreche ich eben.“
    Nun ist aber etwas bei dem Podcast schiefgegangen und nun bin ich total ausgebremst …
    Sitze in der Tinte, am Fuße des hohen Berges und möchte ins Loch kriechen.
    Sind das nicht herrliche Aussichten vor Weihnachten und dem Jahreswechsel … ;-)

    • Liebe Brigitte,

      also das kann ich gar nicht so stehen lassen … ich kann mir nicht vorstellen, dass du – wenn du es in deiner Wahrnehmung bereits konntest – das Schreiben verlernt hast? Ich schätze jetzt einmal, dass sich vielleicht deine Ansprüche verändert haben. Wenn du darüber (und auch darüber, was dich vom Podcasten abhält) mit mir sprechen möchtest, dann buche dir bitte hier eine kostenlose halbe Stunde, ich würde dir gerne über diesen Berg drüber helfen: https://abenteuerhomeoffice.at/beratungs-pakete-termin/

      Also vielleicht bis bald? Würde mich wirklich freuen!

      Liebe Grüße,
      Claudia

      • Naja, zwischen „Können“ und „Können“ gibt es ja viele Schattierungen. Wenn ich eure Blogartikel lese, stelle ich fest, dass ihr eine flüssige und persönliche Schreibe habt.
        Das ist mir verloren gegangen, weil mir die Übung dafür fehlt.
        Ich habe 25 Jahre lang beraten, dabei natürlich Niederschriften gemacht; Veranstaltungen organisiert, Vorträge für Schüler und Studenten gehalten. Und das sind alles ganz andere Schreibstile.
        Hinzu kommt, dass ich im Blog aus mir heraus ein Anliegen generieren muss.
        Als Beraterin halte ich mich zurück und gebe meinem Gegenüber das, was er/sie braucht. Das ist nicht besonders proaktiv.

        Wenn ich also präzisieren muss, so ist vielleicht zu sagen, dass ich meinen Stil für den Blog noch nicht gefunden habe, weil er, wie meine Freundin mir sagt, zu abstrakt, nicht persönlich enug ist und ich lange Sätze mit vielen Relativsätzen liebe.
        Es gibt schon Ergebnisse, aber sie brauchen unverhältnismäßig viel Zeit und vor lauter Denk-, Strukturierungs- und Korrekturarbeit geht die Freude daran flöten.
        So, liebe Claudia, dies ist aber hier gar nicht das Thema, weil es hier nicht ums Bloggen geht. Ich wollte dir auf deine Antwort zu meinem Kommentar antworten und danke dir herzlich dafür.

Schreibe einen Kommentar zu Claudia Kauscheder Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert