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Das UnternehmerInnen-Gen – gibt’s das? (Blogparade)

Doch noch geschafft!

Am allerletzten Drücker mache ich gerne bei der neuesten Blogparade von Martin Grünstäudl mit.

Er stellt die Frage in den Raum, ob man als Selbständige(r) bestimmte persönliche Voraussetzungen braucht, um erfolgreich sein zu können, oder ob sich das ohnehin mit der Zeit entwickelt.

Familien-Gene

In meiner Herkunftsfamilie waren die letzten beiden Generationen selbständig – weiter zurück weiß ich es nicht. Meine Eltern hatten gemeinsam eine KFZ-Werkstätte, meine Großeltern mütterlicherseits hatten eine große Schneiderei und die Großeltern väterlicherseits ein Weingut.

Ich selbst bin in der seltenen Lage, dass ich sowohl selbständig als auch angestellt und mit beiden Tätigkeiten sehr glücklich bin.

Somit hätte ich die besten Voraussetzungen, um erfolgreich selbständig zu sein, könnte man sagen, oder?

Unternehmer-Familie als Bremse?

Wir kennen das doch: entweder wir wollen etwas genau so wie unsere Eltern machen (weil’s so toll war), oder aber, und das kommt häufiger vor, wir nehmen uns vor, genau das Gegenteil zu machen (weil’s subjektiv nicht ganz so toll war).

Das heißt, die eigenen Erfahrungen aus einer Unternehmer-Familie können auch zur Bremse der eigenen Aktivitäten werden.

Bis vor 8 Jahren war ich auch felsenfest davon überzeugt, nicht selbständig sein zu wollen. Ich gestehe, in jüngeren Jahren habe ich mich sogar geweigert, mit selbständig tätigen Männern auszugehen, so einen Horror hatte ich davor ;-)

Was ich allerdings schon in meiner angestellten Laufbahn beobachten konnte, war, dass ich einen Job immer zu „meinem“ gemacht habe. Die jeweilige Firma war „meine“, die Tätigkeit ebenso und genau mit diesem Einsatz habe ich gearbeitet.

Nein, das wurde sicher nicht immer honoriert – aber ICH habe mich dabei gut gefühlt und es wäre mir (wegen der Gene??) gar nicht eingefallen, Arbeit anders zu sehen.

Kein Gen – aber Prägung?

Obwohl ich natürlich die negativen Auswirkungen von selbständigen Eltern erlebt habe, ist, wenn ich genau hin spüre, heute nur Positives hängen geblieben:

Was haben mir meine Eltern vorgelebt?

  • Arbeiten macht Spaß!
  • Entscheidungen müssen getroffen werden.
  • Körperliche Müdigkeit nach einem langen Arbeitstag ist per se nichts Schlechtes – wenn es eine zufriedene Müdigkeit ist.
  • Bleib‘ nicht stehen bei dem was du tust, sondern bleib‘ neugierig.
  • Weiterbildung ist wichtig.
  • Neue Ideen zu haben und furchtlos auszuprobieren, auch.
  • Wenn etwas schiefgeht: durchschnaufen, aufstehen, weitermachen.
  • Sei mutig: was kann schon groß passieren?
  • Alles ist möglich.

Aber sind das wirklich Leitsätze, die man nur als Selbständige(r) gebrauchen kann?

Kein Gen – aber hilfreich!

Vor kurzem habe ich mit einer Kollegin, die aus einer typischen „Angestellten-Familie“ kommt, darüber diskutiert. Und eine Aussage kann ich sicher unterschreiben: Es macht mir das Leben leichter, dass meine Eltern selbständig waren.

  • Ich muss mich nicht erklären/rechtfertigen.
  • Ich werde verstanden.
  • Ich werde nicht mit negativen Glaubenssätzen und Ängsten gebremst.

Das hilft ungemein! Ich stelle es mir sehr anstrengend vor, immer nur in Gesichter mit Fragezeichen auf der Stirn zu schauen, wenn ich von meiner Arbeit erzähle …

Fazit

Ich bin davon überzeugt, dass es Eigenschaften gibt, die das Leben als Selbständige(r) erleichtern. Eigenschaften, die unterstützen, dass man erfolgreich selbständig ist.

Wichtiger finde ich allerdings die positive und vertrauensvolle Grundeinstellung zum Leben und sich selbst. Alles Andere ist erlern- und trainierbar.

Dann klappt’s auch mit der Selbständigkeit ;-)


8 Kommentare

  1. Hallo Claudia,

    freut mich, dass du noch mitgemacht hast und deine Erfahrungen mit uns teilst :)

    P.S. Du verlinkst deinen Beitrag mit einem falschen Permalink – zb bei mir im Kommentar (bereits geändert) und auf Twitter.

    Liebe Grüße
    Martin

      • Hallo Claudia,
        habe erst jetzt gesehen, dass noch eine Antwort auf meinen Kommentar kam. Ich denke, dass fängt schon bei Kindern an, dass gewisse Verhaltensweisen in der Entwicklung in den Genen liegen und man sich deshalb manchmal fragt, warum macht das Kind das, das habe ich ihm doch gar nicht gezeigt.
        In meinem Beitrag zur selben Blogparade habe ich wie folgt geschrieben:
        „Ich denke, dass man generell zu nichts geboren wird.
        Jeder Mensch erhält Erbanlagen und wird durch seine Umwelt geprägt. Manche Dinge kann man lernen oder sich erarbeiten, für andere Dinge braucht man eine gewisse Begabung.“
        Gewisse Charakterzüge sind geerbt, wie stark sie sich ausprägen, hängt dann von der Umwelt und den Mitmenschen ab.
        Viele Grüße
        Claudia

        • Hallo Claudia,

          neben der Prägung durch Umwelt und Mitmenschen (in jüngeren Jahren) habe ich beobachtet, dass es im Erwachsenenalter dann bei der Festigung von Verhalten auch darauf ankommt, ob und wie ausgeprägt der/die Erwachsene hinterfragt und reflektiert. Das kann eine Entwicklung in eine ganz andere Richtung bedeuten. Verschüttete oder nicht gepflegte „Anlagen“ werden dabei geweckt … das ist in meinen Augen das Spannende an Persönlichkeits-Entwicklung!

          Liebe Grüße,
          Claudia

          • Hallo Claudia,
            stimmt, das ist auch noch ein wichtiger Punkt. Leute, die selbstkritisch sind und über sich nachdenken, können sich ändern.
            Viele Grüße
            Claudia

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