Selbstmanagement und Selbstführung
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3 Strategien gegen deinen inneren Gegenwind!

Strategien gegen den inneren Widerstand

Frank Albers von einfach-effektiv.de hat dazu aufgerufen, sich mit dem Umgang mit Gegenwind in Form von Kritik, Rückschlägen und all dem, was uns als Selbständige so ins Gesicht weht, auseinanderzusetzen.

Ich denke, bevor es aber überhaupt zu Widerstand, Rückschlag oder Gegenwind kommen kann, braucht’s etwas.

Dass du etwas tust!

Etwas, das du noch nie oder etwas Neues, das du SO noch nie getan hast, oder einfach sehr viel.

Und was vor dem Tun passiert, ist für mich persönlich der viel stürmischere Gegenwind. Denn er kommt von innen. Von dir selbst. Und ich denke, der ist noch viel schwerer auszuhalten bzw. zu überwinden.

Du kannst ihm nämlich nicht ausweichen. Du kannst ihn auch nur bedingt ignorieren. Davonlaufen ist auch keine Option. Welche Strategie du auch immer anwendest, eines ist sicher: es kostet viel Energie!

Darum ist mein Beitrag zur Blogparade vielleicht eine klare Themenverfehlung ;-) (das ist gerade mein innerer Widerstand gegen diesen Text …).

Aber das Risiko gehe ich ein und daher verrate ich dir 3 Strategien gegen deinen inneren Sturm.

Mach den Gegenwind für dich sichtbar!

Ich wiederhole mich, denn in einem Gastbeitrag habe ich es bereits geschrieben:

„Überforderung ist per se nichts Böses – sie schafft Raum für Entwicklung!“

Es geht dir alles zu schnell? Es ist alles zu viel? Die Zeit bis zur Deadline ist zu kurz? Dann könntest du mit deiner inneren Windmühle Bekanntschaft schließen.

In den letzten Wochen habe ich ein paar Mal meine innere Windmühle auf vollen Touren laufen lassen. Voller Gegenwind bis hin zur schieren Panik.

Erster Schritt war dann immer, die großen Brocken in kleinere aufzuteilen, um ein besseres Gefühl für den Umfang zu bekommen. Aber das funktioniert auch nicht immer, im Gegenteil.

Oft höre ich auch von Kunden, dass diese vielen kleinen Schritte das Vorhaben sogar noch größer machen.

Also was tun?

Visualisieren! Nein, ich bin kein großer Zeichner, das ist auch gar nicht notwendig. Es reicht eine handgeschriebene Liste der Schritte.

Ja, handschriftlich! Und das von mir, die so ziemlich alles am Computer macht?

Der Vorgang des Aufschreibens gibt dir einen anderen Fokus, ein anderes Gefühl dafür. Und darum geht’s. Denn auch die innere Windmühle ist „nur“ ein Gefühl. Also ersetzt du ein blockierendes Gefühl durch ein angenehmeres.

Im nächsten Schritt schreib sehr großzügig deine Schätzung daneben, wie viel Zeit diese Aufgabe jeweils erfordern wird. Verliere dich nicht in Viertelstunden, eine halbe Stunde ist die kleinste Zeiteinheit, die du dabei verwenden solltest.

Und dann rechne zusammen.

Gerade vor zwei Wochen musste ich das wieder einmal machen, um die Blockade aus meinem Kopf zu bekommen. In dem Gefühl der Überforderung geht nämlich gar nichts. Und was kam dabei heraus? 21,5 Stunden – nur! Gefühlt waren es nämlich mindestens 100.

Und wenn’s wirklich 100 sind – die du nicht unterbringst?

Dann hast du eine gute Basis, um Aufgaben zu streichen, zu verschieben oder zu delegieren. Bis die Stundenanzahl so gesunken ist, dass du ein gutes Gefühl damit hast.

Verringere deinen Horizont und schärfe deinen Fokus!

Zwinge dich zurück ins Jetzt.

Es ist völlig unwichtig, was nächste Woche oder im nächsten Monat auf dich zukommt. Zumindest jetzt.

Wenn du mich schon etwas länger kennst und meine Webinare verfolgt hast, dann weißt du vielleicht, dass ich mit einer ToDo-Liste arbeite, die den Fokus auf den Zeithorizont beschränkt. Alles, was hinter diesem Zeithorizont liegt, ist jetzt nicht wichtig!

Genau diese Beschränkung als grundsätzliche Strategie für deinen Fokus habe ich dir bereits ans Herz gelegt.

„Beschränkung ist dein bester Freund, wenn du dich überfordert fühlst!“

Du kennst vielleicht den Effekt, dass Straßen immer enger werden, wenn du schneller fährst. Wenn du in Deutschland lebst, erst recht.

Eine 4-spurige Autobahn wird bei 200 Km/h zur engen Landstraße. Und genau diesen Effekt beobachte ich auch, wenn das Tempo im Business immer höher wird – es wird eng. Dann ist es hilfreich, den Blick auf die Straße direkt vor dir zu lenken – und nicht in die Ferne schweifen zu lassen.

Mein üblicher Zeithorizont beträgt 10 Tage. Das heißt, alles, was in den nächsten 10 Tagen anliegt, behalte ich im Auge.

Daher ist meine Strategie: gute Planung, damit ich nicht an einem Tag ins Trudeln komme und irgendetwas vergesse – und den Fokus nur mehr auf das legen, was als Nächstes zu tun ist.

Korrekturen wie streichen, delegieren, usw. kannst du dann am Ende des Tages beim Rückblick und bei der Vorschau auf den nächsten Tag erledigen.

Lege dir ein Stoppschild zu!

Ich weiß, wenn alles auf dich einstürmt, der Herzschlag erhöht ist und die Gedanken in deinem Kopf Ping Pong spielen, ist es nicht leicht, mit so „profanen“ Strategien aus diesem Sturm aufzutauchen.

Erst kürzlich hatte ich ein Gespräch, bei dem Tränen geflossen sind, weil der innere Gegenwind und das Kopf-Gewitter so heftig waren. Das tut im Herzen weh – weil ich es so gut nachvollziehen kann, wenn du an der Grenze des Machbaren entlang jonglierst.

Dafür habe ich mein Stop-Schild kreiert.

Es ist riesengroß. In echt könnte ich es wahrscheinlich gar nicht halten. Und es ist darauf programmiert, vor meinem inneren Auge hochzufahren, wenn ich in den Wirbelsturm gerate.

Vielleicht brauchst du ein anderes Symbol, das ist im Prinzip auch ganz egal. Wichtig ist dabei nur, es immer wiederzuverwenden, wenn du in einer Situation bist, in der du nicht mehr klar denken kannst.

  • Stop-Schild (oder was auch immer) hochfahren.
  • Tief durchatmen.
  • Einen Schritt raus aus der Situation!
  • Frag dich: Was ist das Allerallerschlimmste, was passieren könnte? Frag dich das ruhig laut!
  • Frag dich: Ist das wirklich die Wahrheit, die ich mir da im Kopf ausmale?
  • Frag dich: Was ist mein nächster, sinnvoller Schritt?

Damit solltest du aus der Emotion draußen sein.

Und der nächste Schritt bedeutet nicht unbedingt, dich wieder an den Computer zu setzen und zu arbeiten!

Das kann auch eine Runde um den Block oder ein Schläfchen sein. Ja, auch wenn du glaubst keine Zeit dafür zu haben!

Vor einiger Zeit habe ich einen Coachee wirklich dazu gezwungen, sich eine Stunde an der frischen Luft zu bewegen – danach ging alles leichter und vor allem effizienter. Ich bin sicher, sie hat mich im ersten Moment dafür gehasst. Aber das halte ich aus ;-)

Mein Fazit für dich

Ich wandle das Zitat von Obi-Wan Kenobi („Möge die Macht mit dir sein!“) ein wenig ab:

„Die Macht IST mit dir!“

Wenn du es schaffst, dir Stürme, Windmühlen und Gewitter im Kopf und in deiner Gefühlswelt zu erschaffen, dann hast du auch die Macht, sie in ein Lüftchen zu verwandeln.

Du bist dem, im Gegensatz zum Wetter vor deiner Haustüre, nicht hilflos ausgeliefert – und selbst da kannst du ins Haus zurückgehen!

Noch einmal vielen Dank, Frank für dieses stürmische Thema!

Wann – und vor allem wie – hast du deine letzte Windmühle besiegt?

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


8 Kommentare

  1. Liebe Claudia,

    wie gut ich ihn kenne, den Gegenwind im Kopf. Auch ich habe mir dafür ein Gegenmittel zurechtgebastelt – kein Stopp-Schild, aber sehr ähnlich ;-) Genau wie Du verlasse ich die Situation, wenn es geht sogar physisch, mindestens aber psychisch.

    Deinen Vergleich mit den Windmühlen finde ich sehr gut. Ein passender Vergleich.
    Liebe Grüße

    Frank

  2. Liebe Claudia,

    Erst kürzlich hast du es geschafft, meine Windmühle etwas zu verlangsamen ;-) Und bevor ich mich mit 200 km/h um die Leitplanke wickle, drossle ich das Tempo doch lieber und erhöhe die Lebensqualität. Für mich bestand die Lösung darin, zwei Riesenprojekte nicht nacheinander abzuwickeln und dabei die Lust an Projekt 1 zu verlieren um schnell zu Projekt 2 zu kommen, sondern sie parallel laufen zu lassen.

    Anders ausgedrückt: Vormittags und in der Nacht schreibe ich an meinem Roman und nachmittags arbeite ich an meinem Online-Kurs für angehende Pageturner-Autoren. Ermutigt hatte mich dazu deine Anregung, herauszufinden, wie es mir zu unterschiedlichen Uhrzeiten mit unterschiedlichen Tätigkeiten geht. Und siehe da, die Windmühlen drehen sich nicht mehr so hektisch, dafür gleichmäßig und erzeugen viel mehr Energie :-)

    Danke für deine hilfreichen Impulse. Denn Spaß macht ja beides! Und wie du merkst, habe ich meine Windmühlen kurzerhand in ein Windkraftwerk umfunktioniert ;-)

    Liebe Grüße
    Barbara

    • Hallo, Barbara!

      Was für ein tolles Bild! Windmühlen in Windkraftwerk umfunktionieren! Genial :-)
      Und ich freu‘ mich, dass auch unser Gespräch dein Tempo in angenehmes Dahincruisen verändert hat – und find’s tolle, dass wir uns heute Abend beim Vortrag persönlich treffen!

      Sonnige Grüße,
      Claudia
      (weil’s gerade so schüttet …)

  3. Ich bin gerade gestern aus meinem Gedankenkarussell und meiner eigenen Windmühle ausgestiegen in dem ich gekürzt, gestrichen und Platz für Kreativität geschaffen habe. Danke für die weiteren Inspirationen.

    Liebe Grüße.
    Janine

  4. Hallo Claudia,

    danke für diesen Beitrag! Ich finde es beruhigend zu hören, nicht allein mit dem inneren Gegenwind zu sein.

    Mein Stoppschild ist seit einiger Zeit das Time-Out-Zeichen, das im Handball gemacht wird. Wenn ich in einer Situation merke, es geht nichts mehr weiter, ich hänge mehr in meiner Lage fest, als ins Tun zu kommen, dann mache ich das Time-Out-Zeichen.
    Und wende mich einem anderen Thema zu, gehe raus oder mache etwas total einfaches.

    Das Aufzeichnen meiner Schritte hilft mich auch sehr weiter. Deine Idee die Zeitplanung in Stunden dazu zu schreiben, werde ich mal probieren.

    Mir hilft es auch den Widerstand in mir zu betrachten, vor einer Situation oder Aufgabe. Ich habe das Gefühl, der Widerstand kommt noch vor der Angst. Bei mir ist es so, das sich durch das in Kontakt gehen mit dem Widerstand etwas löst und ich in Bewegung komme.

    Liebe Grüße
    Jutta

    • Hallo, Jutta!

      Ich glaube, dass Widerstand immer eine Form von Angst ist … kann ich ja auch sehr gut bei mir beobachten. Selbst wenn es nach Außen „keine Lust …“ oder ähnliches ist – irgendwo versteckt sich dahinter eine Ängstlichkeit!

      Dein Ansatz, dann etwas Einfaches zu tun ist super – damit kannst du dein Selbstvertrauen wieder aufbauen und Schwung für eine kompliziertere Aufgabe holen!

      Sonnige Abend-Grüße,
      Claudia

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