Tipps für Solopreneure im Home-Office
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Meine Erfahrungen im Home-Office und 9 Regeln die mir dabei helfen (Gastbeitrag)

Home-Office Maximilian Stütz

Im Home-Office zu arbeiten ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick hin scheint. Doch mit einigen Regeln und Gewohnheiten kannst du die Vorteile, die dir Homeoffice bietet, voll nutzen.

Welche Vorteile bringt mir mein Home-Office?

Zeitersparnis

Ich kann mir den Weg ins Büro sparen. Das sind bei mir am Tag zwischen 2 und 2,5 Stunden, die ich durch das Home-Office mehr zur Verfügung habe. Diese Zeit kann ich dann sehr gut in andere Projekte, Aufgaben oder Menschen investieren, wie beispielsweise meine Familie, Freunde oder meinen Blog.

Flexibilität

Ich bin flexibler, zum einen in der Gestaltung meines Tagesplanes, zum anderen in der Aufgabengestaltung. Das bedeutet für mich, dass ich Aufgaben, die meine volle Konzentration benötigen, am besten zuhause erledigen kann.

Ortsunabhängigkeit

Ich kann mir den Ort, an dem ich arbeite, frei wählen. Ob es ein Café, Coworking-Space oder doch der heimische Schreibtisch ist, spielt keine Rolle. Leider gibt es bei mir in der Nähe keinen Coworking-Space, weshalb ich nur selten in den Genuss dieser produktiven und kreativen Umgebung komme.

„Finde unterschiedliche Orte für unterschiedliche Arbeiten!“

Fokus

Dadurch, dass ich mir meine Arbeitsumgebung selber schaffen kann und ich wenige, bis keine Menschen um mich herum habe, kann ich wesentlich fokussierter arbeiten, was mich schneller an mein Ziel bringt. Mit der richtigen Musik als Unterstützung komme ich noch viel schneller in den notwenigen Arbeitsrhythmus.

Zeit mit der Familie

Dadurch, dass ich den ganzen Tag zu Hause bin, ist es mir möglich, mehr Zeit, bzw. die Mahlzeiten, zusammen mit meiner Familie zu genießen. Sei es das gemeinsame Frühstück oder Mittagessen, was sonst nur am Wochenende möglich ist.

Welche Nachteile habe ich durch mein Home-Office?

Kein Austausch

Ich arbeite den ganzen Tag alleine vor mich hin und kann mich nicht mit meinen Kollegen austauschen. Dies ist leider an manchen Punkten schade, doch in Zeiten von Messenger und Desktopsharing kann ich auch diese Hürde relativ leicht umgehen.

Ablenkungen durch Kleinigkeiten

Sei es der volle Wäschekorb oder die Staubflusen auf dem Boden. Plötzlich entdeckt man Sachen, die einem wochen- oder monatelang nicht aufgefallen sind oder einen nicht gestört haben. Doch wie ich damit umgehe, erfährst du später. Klar werde ich im Büro auch immer wieder von irgendwas oder irgendjemandem unterbrochen, doch im Homeoffice sind es andere Unterbrechungen, wie Familienmitglieder oder der Postbote.

„Was tust du gegen die Erwartungshaltung, im Home-Office immer erreichbar zu sein?“

Immer erreichbar sein

Immer wieder stelle ich fest, dass Kollegen die Erwartung haben, dass man immer erreichbar sein muss. Vor allem aber im Home-Office.

Negative Äußerungen

Leider muss ich immer wieder feststellen, dass bei manchen Kollegen das Arbeiten von zu Hause aus einen schlechten Ruf hat und sie deshalb immer wieder entsprechende Bemerkungen fallen lassen müssen.

Welche Regeln habe ich?

Damit ich die Vorteile des Arbeitens von zu Hause nutzen kann, habe ich mir einige Regeln angeeignet. Diese helfen mir als Angestellten, optimal vorbereitet zu sein und die Zeit effektiv im Home-Office zu nutzen.

Regel Nr. 1: Ziehe dich so an, wie im Büro. Man nimmt es vielleicht im ersten Moment nicht wahr, doch die Kleidung beeinflusst einen unterbewusst. Das ist der Grund, weshalb ich auch, wenn ich von zu Hause aus arbeite, die gleiche Kleidung trage, wie im Büro.

Regel Nr 2.: Mache bewusst Pausen. Wenn ich daheim arbeite, dann kann ich eigentlich am Stück durcharbeiten, wenn mich niemand unterbricht. Doch irgendwann merke ich, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin. Deshalb habe ich mir angewöhnt, immer wieder Pausen zu machen. Wenn man mit Techniken, wie der Pomodoro-Technik, arbeitet, dann hat man diese Regel schon befolgt.

„Mache Pausen, BEVOR du sie wirklich brauchst!“

Regel Nr. 3: Verhalte dich am Morgen so, also ob du ins Büro gehst. Das heißt, dass du deine Morgenroutine ganz gewöhnlich durchziehst. Mir ging es anfangs so, dass ich aus dem Bett gehüpft bin und direkt am Laptop saß. Doch ich musste feststellen, dass mir etwas fehlte. Seitdem läuft bei mir fast jeder Morgen gleich ab, egal ob ich ins Büro fahre oder von zu Hause aus arbeite.

Regel Nr. 4: Bewege dich. An den Tagen, an denen ich im Büro bin, bewege ich mich mehr. Der Grund ist ganz simpel, der Weg vom Bahnhof ins Büro, vom einen Meeting ins nächste und der Weg in die Kantine. Ich bin immer wieder unterwegs. Im Home-Office fallen all diese Wege weg. Deshalb versuche ich immer an den Tagen, an denen ich im Home-Office bin, entweder eine Runde Sport zu machen oder einen ausgedehnten Spaziergang, um genug Bewegung zu bekommen.

Regel Nr. 5: Erholung zwischendurch. Bei mir ist das der Mittagsschlaf nach dem Essen. Leider gibt es bei mir im Büro nicht wirklich die Möglichkeit oder die Gelegenheit nach dem Mittagessen einen Powernap zu machen. Deshalb nutze ich die Chance im Homeoffice mich für 15 bis 20 Minuten hinzulegen und wieder Energie aufzutanken.

Regel Nr. 6: Störungen und Unterbrechungen reduzieren. Eine schwierigere Regel, denn es nicht immer möglich, das Umfeld zu beeinflussen. Aber ich habe festgestellt, dass es für das private Umfeld ein Lernprozess ist. Bei mir funktioniert es mittlerweile sehr gut, dass ich von meiner Familie nicht wirklich gestört werde, wenn ich von zu Hause aus arbeite.

„Arbeiten im Home-Office ist auch für die Familie ein Lernprozess.“

Regel Nr. 7: Niemand soll merken, dass ich im Home-Office bin. Diese Regel richtet sich vor allem dahin aus, dass Kollegen außerhalb meines Teams nicht merken sollen, dass ich im Home-Office bin. Damit möchte ich den Punkt, den ich oben als Nachteil angesprochen habe, umgehen. Erreichen kann ich das, indem ich beispielsweise mein Telefon auf das Handy umleite. Grund für diese Regel ist, dass Homeoffice bei uns leider noch nicht so anerkannt ist, wie es sein sollte.

Regel Nr. 8: Aufgaben ins Home-Office legen. Wie vorhin schon angesprochen, habe ich beim Arbeiten von daheim aus einen anderen Fokus und den möchte ich auch nutzen, um komplexere oder schwierigere Aufgaben zu erledigen. Da ich die Planung meines Home-Office Tages in der Woche zuvor erledige, kann ich problemlos meine Aufgaben für die Woche entsprechend verteilen und priorisieren.

Regel Nr. 9: Gehe mental ins Büro. Um die Trennung zwischen Arbeit und Beruf zu bewältigen, gehe ich gedanklich ins Büro, auch wenn ich vom heimischen Schreibtisch aus arbeite. Dabei hilft mir auch der Punkt, dass ich mich so kleide, als wäre ich im Büro.

Mein Fazit

Mir persönlich bringt das Arbeiten von daheim aus sehr viele Vorteile. Diese kann ich durch die klaren Regeln, die ich aufgestellt habe, erreichen.

Ich habe dir auch nochmals die Vor- und Nachteile zusammengefasst, die das Arbeiten von Zuhause aus bietet:

Vorteile

Nachteile

Zeitersparnis Kein Austausch
Flexibilität Ablenkungen durch Kleinigkeiten
Ortsunabhängigkeit Immer erreichbar sein
Fokus Negative Äußerungen
Zeit mit der Familie

Meine Regeln habe ich dir auch nochmals hier auf einen Blick zusammengefasst:

  1. Ziehe dich so an, wie im Büro
  2. Mache bewusst Pausen
  3. Verhalte dich am Morgen so, also ob du ins Büro gehst
  4. Bewege dich
  5. Erholung zwischendurch
  6. Störungen und Unterbrechungen reduzieren
  7. Niemand soll merken, dass ich im Home-Office bin
  8. Aufgaben ins Home-Office legen
  9. Gehe mental ins Büro

Welche Erfahrungen hast du im Home-Office gemacht?

Welche Vor- und Nachteile bietet dir das Arbeiten von zu Hause aus? Hast du ergänzende Regeln für dich aufgestellt, die dir helfen produktiver und effektiver zu sein?

Zum Autor Maximilian Stütz

Maximilian StützMaximilian Stütz ist davon überzeugt, dass man beruflich erfolgreich sein kann, ohne 60 Stunden im Büro ackern zu müssen. Junge, aufstrebende Angestellte unterstütze er dabei endlich produktiv und effektiv zu sein. Denn am Ende soll jeder ein glückliches, erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben führen können.

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

2 Comments

  1. Für mich ist Arbeit so sehr Teil meines Lebens, dass ich eine räumliche Trennung nicht für nötig empfinde. Ich arbeite seit 16 Jahren von zu Haus. Zwischendurch sogar zu dritt.

    Du schreibst:
    Niemand soll merken, dass ich im Home-Office bin

    Meist sind Kunden erstaunt, das ich „nur“ ein Homeoffice habe. Meinen (mittlerweile nur noch freien) Mitarbeiter ist es egal. Meinen Kunden ist wichtig, dass die Projekte gut laufen. Ich denke, hier wird sich in den nächsten Jahren noch viel entwickeln, auch bei Angestellten.

    Ich fühle mich jedenfalls richitg wohl, muss mich nicht verstecken, ganz im Gegenteil – Aus meiner Sicht bin ich nur so effektiv.

  2. Ob eine räumliche Trennung hilft oder nicht muss klar immer jeder selber ausprobieren und für sich festlegen. Für machen ist es eben noch nicht ganz, dass die Arbeit so in das private Leben integriert ist.

    Freut mich zu hören, dass es bei deinen Kunden positiv ankommt. Doch in vielen „klassischen“ Unternehmen ist das leider noch nicht so angesehen, so meine Erfahrung. Ich glaube bei Selbständigen ist das eher angesehen und auch mittlerweile erwartet. Jedoch ist in diesem Feld aktuell sehr viel Bewegung. Wir werden sehen, wie es in ein paar Jahren aussieht.

    Es muss jeder für sich selber entscheiden, ob er/sie im Home-Office effektiver und effizienter ist als im Büro. Wenn man in den Genuss gekommen ist, wird man es aber nicht mehr missen wollen ;)

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