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Tod eines Einzelunternehmers – alles vorbereitet?

Tod einer Einzelunternehmerin

Dieser Artikel ist das Sammelbecken für das wohl schwierigste Projekt, das ich 2025 starte und schon lange vor mir herschiebe – einfach, weil es unangenehm ist, ans Ende zu denken.

Einleitung mit meinem Warum und was dich hier erwartet

Als ich im April 2023 erkrankt bin, war meine große Sorge, dass ich vielleicht meine Familie damit belasten könnte, mein Business schließen zu müssen. Ohne Anleitung, nur mit ein paar Kontaktdaten von Menschen, die Zugang zu meinen Gruppen, meiner Homepage, etc. haben.

Jetzt bin ich (2025) 60 Jahre alt und keine Sorge , ich denke noch nicht ans Aufhören, aber es ist doch absehbar, dass ich mich darum kümmern sollte, wie man (ich) so ein Business auflöst.

Und ja, auch der Gedanke an den berühmten „Pflasterstein“, der einem auf den Kopf fallen kann, wenn man das Haus verlässt, drängt sich mir nach dieser Erfahrung immer wieder auf.

Was passiert, wenn du plötzlich und unerwartet keine Entscheidungen treffen kannst?

Ich habe den Tod von 3 KollegInnen bzw. Freundinnen erlebt, deren Facebook-Profile z.B. immer noch aktiv sind. Auf denen Geburtstagswünsche von Menschen gepostet werden, die die Tragödie nicht mitbekommen haben.

Ich habe erst vor wenigen Wochen den Tod meiner Tante erlebt, die absolut gar nichts vorbereitet hatte und ihre Angehörigen damit neben der Trauer in unnötigen und emotionalen Stress versetzt hat.

Das will ich auf keinen Fall für meine Familie und darum wird das größte und auch schwerste Projekt im Jahr 2025 für mich, zu dokumentieren, Anleitungen zu machen, zu sortieren und auch rechtlich alles in die Wege zu leiten.

Dieser Artikel ist nicht der Auftakt zu einer Serie, sondern ich werde ihn in unregelmäßigen Abständen um die Erkenntnisse erweitern, die ich gewonnen habe.

Und ich freue mich, wenn ich dir damit einen Anstoß geben kann, dich auch schon in jüngeren Jahren darum zu kümmern. Du musst nicht auf den „Schuss vor den Bug“ warten, bevor du aktiv wirst!

Welche Themen du hier findest und welche nicht

Ich bin in Österreich zuhause und weiß, dass sowohl die steuerlichen als auch rechtlichen Bedingungen im DACH-Raum völlig unterschiedlich sind.

Das bedeutet, dass du hier keine Tipps in diese Richtungen finden wirst. Ich beschränke mich auf Themen, die für alle gelten, hier die erste lose, unvollständige und völlig unsortierte Sammlung:

  • Was möchte ich für meine bestehenden KundInnen wie lange weiterführen? Z.B. meinen Kursbereich.
  • Im Zusammenhang damit: Was muss wie lange weiter bezahlt werden?
  • Wie soll mit meinen Social-Media-Kanälen umgegangen werden.
  • Passwort-Management – Welche Dienste müssen sofort gekündig werden, welche bleiben noch wie lange.
  • Diverse Konten und Sparpläne – Wie stelle ich sicher, dass Rechnungen weiter bezahlt werden.
  • Welche Vollmachten sollte ich meinem Mann ausstellen.
  • Testament und Patientenverfügung.
  • ActiveCampaign – Was läuft weiter und wie lange, was muss gestoppt werden.
  • „Abwesenheitsnachrichten“ für alle E-Mail-Konten.
  • Was passiert mit meiner Homepage und meinem Blog?
  • Was passiert mit meinem Podcast?
  • Wer muss informiert werden, um was zu tun.
  • Was kann/soll/muss auf meinen Geräten gelöscht werden, was aufbewahrt.
  • Ordner mit allen Notfall-Unterlagen zusammenstellen.
  • Wer soll im Todesfall informiert werden (Adressen, Telefon, E-Mail)

Passwort-Management (23.01.2025)

Das scheint mir für den Einstieg das einfachste Thema zu sein, weil ich dafür auch schon einiges vorbereitet habe.

Das Master-Passwort

Ich empfehle meinen KundInnen, ihr Master-Passwort für ihren Passwort-Manager 2 absolut vertrauenswürdigen Menschen zu geben, damit sie im Fall der Fälle Zugang zu allem haben, was für das Fortführen oder Auflösen des Unternehmens notwendig ist.

Das Weitergeben des Master-Passworts ist einfach wichtig, weil ich zwar im Moment auf allen meinen Geräten dazu Zugang habe – aber wer weiß, ob und wie lange ich dort eingeloggt bin und man zugreifen kann (Face-ID)? Und ob die Geräte noch funktionieren?

In meinem Fall sind das meine Tochter, weil sie gut organisiert ist und mein Mann als Backup, falls sie es doch verbummelt.

Noch ein Tipp nebenbei, weil wir es in zwei Todesfällen innerhalb der Familie erlebt haben. Beide sind im Spital verstorben und wir hatten keinen Zugang zu ihren Handys! Diese wurden an den Notar übergeben …

Ordnung im Passwort-Manager

Innerhalb meines Passwort-Managers kann ich sowohl Passwörter, Adressen als auch Notizen ablegen und auch Dateien hochladen und ich habe erst einmal folgende Ordner angelegt und Passwörter sortiert:

  • Finanzen – mit allen Zugängen zu allen Konten, Kreditkarten und Depots.
  • Business € sofort kündigen
  • Business € beibehalten
  • Business free
  • Fortbildung/Kurse €
  • Fortbildung/Kurse free
  • Privat sofort kündigen
  • Notizen

Action-Steps

Aufgaben
  • Bei Tochter und Ehemann nachfragen, ob und wo sie das Master-Passwort aufgehoben haben.
  • Anleitung, wo sie was im Passwort-Manager finden.
  • Check, ob alle Passwörter in Ordnern einsortiert sind.
  • Wo notwendig, Notizen zu Ordnern und Passwörtern hinzufügen.
  • Alte Passwörter (nicht mehr in Verwendung) aus dem Manager löschen.
  • Kartenwiederholung in Trello einrichten für Check alle 6 Monate.

Was im Zusammenhang mit den Finanzen noch abgeklärt werden muss, ist, wie ich sicherstelle, dass die Rechnungen, die fürs temporäre Fortführen meines Online-Business notwendig sind, auch bezahlt werden können.

Dafür werde ich zuerst einmal ein Gespräch mit meinem Mann (Bankangestellter a.D.) und meiner Steuerberaterin führen.

Die Podcast-Episode zum Artikel

Danke fürs Zuhören!

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Ich hoffe, dass dir und deinen Angehörigen dieser Artikel hilft, gut mit diesem Thema umgehen zu können und ich freue mich, wenn du deine Gedanken dazu hier im Kommentar hinterlässt.

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

13 Kommentare

  1. So ein wichtiges Thema!! Toll, dass du es angehst und alles zusammenschreibst. Ich wünsche mir aber, dass du noch gaaaaaanz lang unter uns weilen wirst! Alles Liebe und Gute, Gabi

  2. Liebe Claudia,

    danke für deinen Input – kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.

    Bei uns bin ich – unabhängig von meinem Business – diejenige, die den ganzen Finanzkram erledigt. Es belastet mich schon, dass ich da eine Wissenslücke hinterlassen würde, wenn mir mal was passiert. Daher habe tatsächlich aktuell auch auf dem Plan, alle Informationen gut zusammenzustellen. Und meinen digitalen Nachlass leicht verwaltbar zu machen.

    Ich habe es selbst auch in der Familie erlebt, wie unendlich schade es ist, dass zur Trauer die Belastung dazu kommt, sich um Dinge zu kümmern, die nicht ideal organisiert waren. Das will ich besser machen.

    Dir liebe Grüße
    Elisabeth

    • Claudia Kauscheder sagt

      Das freut mich sehr, dass ich für dich zum richtigen Zeitpunkt gestartet bin! Der zweitbeste Zeitpunkt ist ja immer gestern und der beste heute ;-)
      Liebe Grüße
      Claudia

  3. Liebe Claudia, vielen Dank für Deine wertvollen Überlegungen. Ich habe zwar auch schon was vorbereitet (Verbliebenenzugang zu allen Passwörtern in meinem Passwort-Manager für meinen Mann), aber tatsächlich keine Anleitungen (außer die SOPs für mich) und auch keinen „Ersatzkontakt“.

    Da ich mich kenne und mir nie Zeit für so etwas freischaufeln werde, werde ich von nun an eher „on the go“ dafür sorgen, dass ich hier saubere Übergänge schaffe. Ja, man denkt nicht gerne daran, aber es kann schneller kommen als man ahnt.

    ✨ Zauberhafte Grüße
    Birgit

    • Claudia Kauscheder sagt

      Danke für deinen Kommentar, Birgit! Da muss ich doch glatt schauen, ob ich auch einen Verbliebenenzugang im Passwort-Manager einrichten kann und wo der Unterschied zu „einfach das Master-Passwort weitergeben“ besteht.

      Liebe Grüße
      Claudia

  4. Lieben Dank, Claudia
    für den Reminder! Ich war bereits 3 x mit der Situation konfrontiert, Nachlassenschaften zu ordnen. Genauso oft habe ich angefangen, meine eigenen Sachen zu ordnen – doch bin ich nie fertig geworden. Aufgrund einer aktuellen eigenen Erfahrung (Noteinweisung ins KH) kommt dein Blog-Beitrag wie gerufen! Ich werde mir aktiv einen Zeitraum blocken und das endlich in Angriff nehmen!
    Liebe Grüße
    Anette

    • Claudia Kauscheder sagt

      Ich sehe einige Zeitblöcke in meiner Community entstehen – Freude pur!

      Danke für dein Feedback!

      Liebe Grüße
      Claudia

  5. Liebe Claudia,
    ich hatte die Ankündigung für diesen Artikel schon gelesen und hatte mich schon darauf gefreut. Nicht, weil das so ein super Thema ist, aber eben ein so wichtiges.
    Mir schwirrt es schon so lange im Kopf rum, jetzt mit der Hilfe deines Blogs, werde ich es angehen. Danke
    Dazu kommt, dass mein Papa vor zwei Monaten gestorben ist und ich mich um alles „ danach“ kümmere. Und er hatte kein Business und trotzdem ist es so viel zu tun.
    Er hat an wirklich vieles gedacht, sehr gut sortiert, vorbereitet, nur die PIN seines Handies hatte keiner… das erschwert es gerade etwas.
    Also ich bin dabei beim Vorbereiten
    Lieben Dank, liebe Claudia

    • Claudia Kauscheder sagt

      Mein Beileid, Ute :-( Oh, guter Gedanke, die Pins und PC/Laptop Passwörter auch im Passwort-Manager abzuspeichern – auch wenn die Kinder sie eigentlich kennen ;-)

      Schön, dass du mitmachst!

      Liebe Grüße
      Claudia

  6. […] einen Blog-Beitrag von Claudia Kauscheder gestolpert, den ich dir hier dazu verlinken möchte: Tod eines Einzelunternehmers – alles vorbereitet? Er richtet sich zwar in erster Linie an Einzelunternehmer, doch es stehen auch bedenkenswerte […]

  7. Liebe Claudia,
    das ist so wichtig! Ich schließe mich deinem Projekt direkt an!
    Danke, dass du dich auf den Weg gemacht hast!

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