Selbstmanagement und Selbstführung
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Mit Selbstvertrauen zum besseren Selbstmanagement

Mit Selbstvertrauen zu gutem Selbstmanagement

Wenn du an den Begriff „Selbstbewusstsein“ denkst – welches Bild taucht da vor deinem inneren Auge auf?

Vielleicht die „stolzgeschwellte“ Brust oder den Eindruck, den ein selbstbewusster Mensch macht, wenn er einen Raum betritt? Also das, was nach außen sichtbar ist?

Ich möchte dir heute zeigen, dass es eine ganz andere Form des Selbstbewusstseins und auch Selbstvertrauens gibt, das dir massiv helfen kann, dein Selbst-Management zu verbessern.

Angestoßen hat diese Überlegungen eine Frage:

„Hat Selbstmanagement auch mit Selbstvertrauen zu tun, oder geht es eher um Selbst-Organisation?“

Ich hab’s ja nicht so mit Definitionen, allerdings hat mich diese Frage, als sie mir das erste Mal gestellt wurde, kalt erwischt.

Denn mein erster Gedanke war: „Hier geht’s mehr um Selbst-Organisation.

Übrigens wurde mir diese Frage das erste Mal zu Home-sweet-Office 2.0 gestellt. Die Interessentin wollte im Prinzip wissen, was denn da genau drinnen ist. Ob wir „nur“ über Mindset sprechen und diskutieren, oder ob es in diesem Programm auch um handfeste Organisations-Anleitungen geht.

Morivation durch Home-sweet-Office

 

Aber zurück zu der Frage. Mein zweiter Gedanke war: „Naja … nicht so ganz von der Hand zu weisen, dass beide etwas miteinander zu tun haben.

In mir stieg ein Bild auf – von Zahnrädern, die ineinander greifen. Eines bewegt und beeinflusst das andere.

Jetzt könntest du meinen, dass es egal ist, an welchem der drei Zahnräder, die ich dir vorstelle, du zu drehen beginnst, um dein Selbst-Management zu verbessern. Aber ich denke, du tust dir einen großen Gefallen, wenn du die Reihenfolge einhältst, die ich dir hier zeige.

Starten wir also los.

Das erste Rad: Selbst-Bewusst-Sein

Absichtlich mit zwei Bindestrichen geschrieben. Als Aufforderung an dich, bewusst wahrzunehmen:

  • Was machst du gerne?
  • Was begeistert dich?
  • Wann gerätst du in den Flow beim Arbeiten?
  • Wann bist du am besten drauf? Wann am schlechtesten?
  • Was machst du genau, um dorthin zu kommen?
  • Was brauchst du genau?
  • Was denkst du, wenn du etwas aufschiebst?
  • Welche Selbstgespräche führst du?
  • Warum willst du überhaupt etwas ändern?

Keine Sorge, wenn du nicht sofort Antworten auf diese Fragen hast. Die hättest du ja nur, wenn du dich bereits sehr intensiv mit dir selbst auseinandergesetzt hättest und durch Selbst-Beobachtung gezielt Antworten gesucht hättest.

Das ist in meiner Erfahrung nach der erste und wichtigste Prozess, den du anstoßen solltest, egal was du verändern möchtest.

Die angeführten Fragen zielen zwar auf deine Arbeitsweise im Home-Office ab, aber du kannst sie für so ziemlich jeden Lebensbereich umwandeln. Ja, du kannst sie sogar auf deine Projekte stülpen, um dein „Warum“ zu erkennen und dich damit zu motivieren.

Machen wir das gleich einmal.

Nehmen wir an, es geht dir darum, einen Online-Kurs zu erstellen. Was könntest du dich fragen:

  • Welchen Teil (Inhalte erstellen, Marketing, TeilnehmerInnen betreuen, etc.) machst du gerne?
  • Was an dem, was deine KundInnen dadurch erreichen begeistert dich?
  • Wobei gerätst du in den Flow beim Erstellen der Inhalte?
  • Wann bist du am besten drauf: Wenn du Kontakt zu den TeilnehmerInnen hast, oder wenn du Inhalte konzipierst?
  • Wie gestaltest du deine Arbeit an diesem Projekt am besten? In kleinen Häppchen oder in kurzer Zeit durchziehen?
  • Was brauchst du, um in der Launch-Phase/während des Kurses motiviert zu bleiben?
  • Was denkst du, wenn es Kritik gibt?
  • Welche Selbstgespräche führst du vor, während und nach dem Kurs?
  • Warum willst du diesen Kurs überhaupt anbieten?

Erst wenn du dich selbst besser kennst als jeder andere, kannst du wirklich wissen, wie du eine Änderung herbeiführen oder eben, wie in diesem Beispiel, ein Projekt durchziehen kannst. Dadurch ersparst du dir höchstwahrscheinlich ein paar „Try-and-error“-Runden.

Sie werden nicht ganz ausbleiben, denn alles ist ein Prozess, bei dem es oft keine Abkürzungen gibt. Aber es werden weniger sein.

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Das zweite Rad: Selbst-Management

Bleiben wir aber beim Ausgangs-Thema, nämlich deinem Selbst-Management.

Du kennst also deine derzeitige Arbeitsweise, weißt, was du warum in welche Richtung verändern möchtest. Du weißt durch die Selbst-Beobachtung, wie du „tickst“.

Jetzt kannst du beginnen, dich selbst mit den unterschiedlichsten Methoden zu „managen“, denn durch diese Selbst-Beobachtung weißt du eher, welche von den tausenden Möglichkeiten zu dir passt.

Und an dieser Stelle kann ich dir nur sagen: Liebe den Prozess!

Zwinge dich nicht zum schnellen Ergebnis. Wie es so schön heißt, das Leben wird dazwischen grätschen und auch das gehört zu diesem Lern-Prozess dazu. Es ist Teil davon. Denn wenn die Veränderung linear verlaufen würde, dann würdest du dabei absolut nichts über dich lernen!

Sieh es als Training, vielleicht sogar als Spiel.

Lass dich von deiner Neugierde auf dich selbst (die du im Rahmen des Selbst-Bewusst-Seins schon bewiesen hast) treiben.
Selbst-Management

Das dritte Rad: Selbst-Vertrauen

Ich denke, dieses dritte Rad ist das „passivste“. Passiv insofern, als es mitgedreht bzw. von den anderen Rädern in Schwung gebracht wird.

Lass mich ein paar Aussagen entkräften, die ich immer wieder von meinen KundInnen höre.

„Ich brauche ein Tool, das mir Erinnerungen schickt.“

Diese Aussage höre ich sehr oft im Zusammenhang mit Trello. Ja, Trello kann auch Erinnerungen verschicken – aber wozu?

Ich behaupte:

„Wenn du Erinnerungen von außen brauchst, dann hast du keinen funktionierenden Workflow.“

Und du machst dich damit auch abhängig von einem Tool!

Du vertraust also der Technik mehr als deiner Arbeitsweise, deinen Routinen und deinen Workflows.

Wenn du dir angewöhnst, deinen Arbeitstag immer mit denselben Schritten zu starten (und das braucht echt nicht lange!), dann kannst du DIR und deinen Prozessen vertrauen. Spürt sich das nicht besser an?

Mein Start in den Arbeitstag sieht z.B. immer so aus:

  • Ich öffne mein Cockpit ( = mein Kalender) und verschaffe mir einen Überblick über den Tag.
  • Wenn Orientierungs-Gespräche anstehen, verschicke ich sofort die Termin-Erinnerung.
  • Dann ist schon mein E-Mail-Programm offen und ich verwende 10 Minuten aufs Abarbeiten der E-Mails.
  • Dann öffne ich in Trello meine 1-Minuten ToDo-Liste und verschaffe mir ebenso einen Überblick über die anstehenden Prioritäten und definiere die 3-5 wichtigsten Aufgaben für heute.
  • Wenn die geplanten Zeitblöcke nicht passen, verändere ich sie im Cockpit.
  • Ich starte mein TimeTracking-Tool Prima:Time und lege mit dem ersten Zeitblock los.

Du siehst, ich brauche keine Termin- oder ToDo-Erinnerungen, weil ich mir am Anfang des Tages eine Struktur schaffe.

Du siehst auch, dass du dieses Rädchen Selbstvertrauen anstupsen kannst, indem du durch eine Routine (siehe Selbst-Management) die Erfahrung gewinnst, dass du dir und deinen Prozessen vertrauen kannst.

„Es ist sinnlos, zu planen, ich halte Pläne eh nicht ein.“

„Wenn du deine Pläne nicht einhältst, stimmt etwas mit deinen Plänen nicht! Du bist völlig OK, wie du bist!“

Du kannst nur aufgrund deiner bisherigen Erfahrungen einfach nicht auf deine Planung vertrauen. Und das ist etwas, was du z.B. durch das Rädchen Selbst-Bewusst-Sein ändern kannst.

Viele meiner KundInnen packen sich viel zu viel auf ihre Pläne, versuchen mehrere große Projekte gleichzeitig umzusetzen (natürlich mit der Erwartung an sich selbst, alles zu 100 % perfekt zu machen …), setzen sich damit zu sehr unter Druck – und beweisen sich dadurch immer wieder, dass sie „es nicht hinbekommen“.

Das ist ein gefährlicher Kreislauf.

„Ich setze mir keine Ziele, weil ich sie eh nicht erreiche.“

Auch das ist ein gefährlicher Kreislauf, den du durch eine Kombination von Selbst-Bewusst-Sein und Selbst-Management durchbrechen kannst.

In einem früheren Artikel habe ich schon einmal geschrieben, dass es sehr wichtig für dich ist zu wissen, welcher Ziele-Typ du bist. Ganz egal, um welche Ziele es geht.

Welcher Ziele-Typ bist du?

Der Typ der absichtlichen Überforderung

Es gibt Menschen, denen es nichts ausmacht, wenn sie ein Ziel nicht punktgenau erreichen. Sie setzen sich die Ziele möglichst hoch, auch wenn das R (realistisch) in der SMART-Formel nicht gegeben ist. Das treibt sie eher dazu an, umzusetzen und durchzuhalten, als ein kleines, relativ leicht zu erreichendes Ziel anzupeilen.

Als Beispiel: Wenn du dir vornimmst, im laufenden Jahr 100 % mehr Umsatz als im vergangenen Jahr zu machen und du erreichst „nur“ 70 %, dann kann es sein, dass das genial ist. Allerdings nur, wenn du dich davon nicht frustrieren lasst. Nach dem Motto „Ich hab‘ mein Ziel nicht geschafft – also hab‘ ich versagt.“ Denn es könnte sein – wenn du dieser Ziele-Typ bist -, dass dich dieses Ziel mehr angespornt hat, als das Ziel, 70 % mehr Umsatz zu machen. Das du dann vielleicht ebenso nicht erreicht hättest …

Ich zähle mich selbst zu diesem Typ. Ich weiß, dass ich an herausfordernden Aufgaben eher dranbleibe, als an solchen, die ich leicht erreichen kann.

Der Typ der Ziel-Genauigkeit

Es könnte aber sein, dass du eher der Typ bist, und du dich dadurch motivieren kannst, dass dein Ziel in erreichbarer Nähe ist! Und bitte nicht falsch verstehen, hier geht’s nicht um eine Wertung, was besser oder schlechter ist! Du kannst nämlich auf deine Weise genauso die 70 % erreichen, wenn dir das eben leichter fällt!

Wenn du das – durch Selbst-Bewusst-Sein herausgefunden hast, dann klappt’s auch mit deinen Zielen.

Je besser du dich also selbst kennst, desto besser kannst du an deinem Selbst-Management arbeiten – und wenn du dich dann darauf verlassen kannst, wenn du weißt, dass du da auf dem richtigen Weg bist, dann bewirkt das, dass du dir selbst vertrauen kannst.

Fazit

Ich glaube, ich muss es noch einmal schreiben: Liebe den Prozess!

Denn egal, ob du es toll findest, dass dich nur ständige kleine Anpassungen und Veränderungen weiterbringen oder nicht: Es wird genau so ablaufen.

Der Unterschied besteht nur darin, dass du dir das Leben wesentlich leichter machst, wenn du eben nicht grumbelig mit dem Fuß aufstampfst, weil es dir nicht schnell genug geht.

Du kannst dir diesen Prozess allerdings leichter machen und ihn gemeinsam mit einer kleinen, feinen Gruppe durchlaufen und aus meinen eigenen Erfahrungen Blaupausen mitnehmen.

Bereit dazu? Dann klicke hier:

Morivation durch Home-sweet-Office

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

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