Selbstmanagement und Selbstführung
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Und was sind deine Ausreden?

Ausreden

Vorige Woche hatte ich die großartige Gelegenheit, ein Seminar mit Shailia Stephens und Sandra Heim in Frankfurt mitzuerleben. Und ich muss sagen: das waren zwei so intensive und erkenntnisreiche Tage, wie ich sie sehr selten erlebt habe.

Nicht, dass ich vieles, was ich gehört habe, nicht schon gewusst habe – im Wissen sind wir ja alle gut.

Oft braucht es ein besonderes Setting oder besondere Menschen. Einen besonderen Zeitpunkt, um die Dinge an sich heranzulassen. Und zwar so nahe, dass sie wirklich etwas bewirken und nachhallen.

Auf meiner Heimreise habe ich darüber nachgedacht, wie ich es schaffen könnte, dir alles, was ich gehört und an mich heran gelassen habe, in diesen Artikel zu packen.

Geht nicht, du ahnst es schon ;-)

Also schnappe ich mir einen Kern, von dem ich denke, dass er auch für dich im Home-Office spannend sein könnte:

Meine und deine Ausreden

Ausreden, die dich daran hindern, das zu tun was gut für dich ist.
Ausreden, die dich daran hindern, zu wachsen.
Ausreden, die dich daran hindern, authentisch zu sein.

Ausreden, die dir Ketten anlegen – da passte das Motte des Seminars genial:

UNBREAKABLE

Ich finde die Übersetzung eher schwierig. Da ist unsere Sprache irgendwie zu steif, um das auszudrücken. Unbreakable bedeutet ungebrochen, unzerstörbar, nicht unterkriegen lassen, nicht aufhalten lassen – und sicher noch vieles mehr, was den Punkt nicht zu 100 % trifft. Es ist für mich eher ein Gefühl der Sicherheit. Vielleicht auch ein Gefühl der Erkenntnis, dass es immer weitergehen wird, egal was dazwischenkommt.

„Wie oft lässt du dich durch deine eigenen Ausreden aufhalten?“

Und oft kommen eben die eigenen Ausreden dazwischen. Ganz ehrlich: die sind nicht ehrlich. Nicht authentisch. Sie zeigen nur, dass du dem, wofür du diese Ausreden verwendest, nicht DEN Wert beimisst, um eine Lösung dafür zu finden.

Wie oft sagst du dir: Das kann ich nicht! Oder: Das geht (bei mir) nicht! Das geht sich nicht aus! … dafür hab‘ ich keine Zeit!

Vom „Das geht nicht!“ zu „Yes, I can!“

Du bist von mir gewohnt, Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu bekommen. Sorry, das wird heute nichts.

Das, was dich von „Das geht nicht!“ zu „Yes, I can!“ bringt, ist nämlich oft auch nur ein Gefühl.

Das Gefühl, dass du das unbedingt machen musst. Auch wenn du mit deiner Ratio drangehst, hast du keine Erklärung dafür, warum das jetzt unbedingt sein muss, obwohl doch alles dagegen spricht und du nur Knüppel siehst, die dir zwischen die Beine geraten könnten.

Genauso ist es mir auch gegangen, als mich Shailia sehr kurzfristig zu dem Event eingeladen hat: „Boah, würd‘ ich ja gerne – aber das ist zu kurzfristig. Ich hab‘ schon Termine ausgemacht. Ich bin mitten in der Vorbereitung von meiner Aktion Goodbye 2016. Da müsste ich in meiner Anstellung Urlaub nehmen. Das kann ich so nicht machen. Ich war doch erst in Bonn, da kann ich doch nicht schon wieder …

Fällt dir etwas auf?

Das Hirn hat gesprochen. Und nicht nur das, auch die „Gewohnheit“, wie die Dinge nun mal laufen, hat sofort die Hand gehoben.

Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich unbedingt muss.

Dieser Zwiespalt hat mich total blockiert und beschäftigt. Meinem Mann habe ich gesagt: „Der Bequemling in mir sagt, was soll die Action, das bringt mich total in Stress. Aber ich glaube, ich muss da hin.

Also Flüge gebucht, Hotel gebucht, vieles von der ToDo-Liste gestrichen, Urlaub genommen … ich bin mir fast ein wenig „frech“ vorgekommen, als ich so „einfach“ entschieden habe. Und dann: 24 Stunden vor der Abreise die lapidare SMS „unfortunately your flight was cancelled …“.

Aufhalten lassen?

Dankbar die Ausrede „Ich komm‘ ja da jetzt nicht hin!“ gelten lassen? Das wäre natürlich eine Möglichkeit gewesen.

Aber ich muss da hin …

Also habe ich (übrigens mithilfe meiner Kollegen, weil ich gerade im Büro war) eine andere Möglichkeit gesucht und mich schlussendlich in den Zug gesetzt. Nein, nicht das größte Vergnügen, ich hätte doch Business-Class nehmen sollen, das war am falschen Fleck gespart, dann hätte ich vielleicht sogar noch etwas arbeiten können. Aber das nur nebenbei.

Belohnt wurde ich durch einen total netten Abend mit ein paar Frauen aus Frankfurt, die sich (auch ganz spontan) gemeldet hatten, damit wir uns einmal persönlich kennenlernen.

Tja, die Tappas hätte ich wohl nicht essen sollen … die Nacht war die Hölle. Und wieder kam der Gedanke: „OK, vielleicht sollte es nicht sein, ich kann ja am ersten Tag im Bett bleiben …

Aber ich muss da hin …

Um 06:00 Uhr Früh habe ich dann begonnen, mir Gutes zu tun, um mich auf den Tag vorzubereiten. Schöne Dusche, ein langer Spaziergang, ein gaaaaanz langsam und vorsichtig genossenes Frühstück und dann endlich habe ich auch ein Pulver gegen die hämmernden Kopfschmerzen vertragen.

Und war da.

Und fühlte mich UNBREAKABLE!

Glaube mir, das waren noch lange nicht die einzigen Ausreden, die an diesen zwei Tagen pulverisiert wurden. Du magst wissen, welche noch?

Ich bin aus dem Launch-Wahnsinn ausgestiegen (du kannst dich vielleicht an den Artikel „Weil ich nicht mehr will!“ erinnern) und kann dadurch meine Kurse nicht so gut verkaufen.

Doch, kann ich! Nur anders … wie genau, wirst du sicher bemerken, wenn du mir weiter folgst ..

Ich würde ja gerne den Tag mit einem Smoothie beginnen – statt Kaffee – aber der Mixer ist so laut, da würde ich die ganze Familie aufwecken.

Doch, kann ich! Eine ebenso anwesende Freundin hat es auf den Punkt gebracht: „Dann stell‘ den Mixer doch in den Keller?“ So einfach kann es sein :-). Gestern habe ich es gemeinsam mit meinem Mann getestet: es muss nicht einmal der Keller sein, das Wohnzimmer mit geschlossener Türe reicht schon als Schallschutz.

Ich kann nicht den Fokus vom Business nehmen und auf mich richten, denn sonst bin ich nicht erfolgreich.

Doch, kann ich! Marie-Claire Hermans, die den zweiten Nachmittag gestaltet hat, hat uns ihre Geschichte erzählt. Und mich mit dem Satz „Everything starts with you – even your business.“ aufgerüttelt. Ja, natürlich habe ich das auch gewusst … wären da nicht so viele Ausreden gewesen.

Fazit

Doch eine kleine Anleitung ;-)

Wenn dir das nächste Mal der Gedanke „Das kann ich nicht/Das geht nicht“ kommt, dann ersetze es einmal durch „Das will ich nicht!„.

Und dann spüre genau hin. Stimmt das? Wenn nicht: dann finde einen Weg!

Dir zuliebe.

Denn auch du bist UNBREAKABLE!

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

12 Kommentare

  1. Liebe Claudia,
    ich hab Gänsehaut beim Lesen deines Artikels bekommen – er geht mitten ins (Unternehmer)-Herz und bringt auch ohne Deine inspirierenden Schritt für Schritt Anleitungen ganz viel rüber. Danke! Es war so schön Dich endlich mal ganz in echt und zum Angreifen zu erleben.
    Big hugs,
    Sandra

    • Vielen Dank, Sandra! Ja, das persönliche Treffen und eine Umarmung bringen eine weitere Ebene ins Spiel – du bist genau so, wie du im Coaching warst, einfach toll!

      Ich freue mich auf ein Wiedersehen,

      liebe Grüße,
      Claudia

  2. Liebe Claudia,
    was für ein schöner authentischer Artikel. Ich bin bei allem ganz uneingeschränkt bei dir! Auch wenn ich nur am ersten Tag dabei war, war es genau das Richtige und die Richtige Dosis. Und du bist für mich das beste Beispiel dafür dass alles möglich ist, wenn es das Richtige ist. Dann wird aus den vermeintlichen Widrigkeiten ein Weg voller wundersamen Erfahrungen und Begegnungen. xxx Stefanie

    • Liebe Stefanie,

      vielen Dank für deine Worte! Ja, war schade, dass du am zweiten Tag nicht dabei warst – da durfte ich ja auf dem „heißen Stuhl“ sitzen ;-). Es war unerwartet und großartig, was dabei herausgekommen ist!

      Auf ein Wiedersehen und
      liebe Grüße,
      Claudia

  3. Wie schön, Claudia, diese Erkenntnisse noch einmal aus deinem Mund zu hören (bzw. deiner Feder zu lesen) – dadurch wirken sie nochmal ganz anders und berühren Bekanntes neu. Danke! LG Steffi

    • Vielen Dank, Steffi! Ich finde ja, die zwei Tage haben Stoff für den Redaktionsplan von mindestens 3 Monaten gegeben ;-)

      War schön, dich zu treffen!

      Liebe Grüße,
      Claudia

  4. Liebe Claudia, du beschreibst so schön, wie du dir ( und wir alle) und selber immer wieder ein Haxel stellen, damit wir unserer Ausrede treu bleiben können.
    Danke dir für deinen Artikel – so ist es. Eigenermächtigung beginnt mit „ich will nicht“ und keine faulen Ausreden. Oder „ich will“ und es einfach machen.

  5. Karsten Paech sagt

    Super motivierend, dein Artikel. Danke dafür. Ist schon so, meist geht wesentlich mehr als man so meint.
    Einfach anfangen und machen.

    LG, Karsten

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