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Eine Community aufbauen abseits von Facebook – meine Erfahrungen

Community aufbauen auf Circle - meine Erfahrungen

Mach eine Gruppe auf Facebook auf und wachse mit dieser Community!

Meine Erfahrung dazu zeigt, dass das vor ein paar Jahren noch ein guter Tipp war, allerdings wegen Änderungen innerhalb von Facebook und der Veränderung der Mitglieder nicht mehr gilt.

Auch bei meinen begleitenden Gruppen zu meinen kostenpflichtigen Kursen ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, dass die Beteiligung immer mehr zurückgegangen ist.

Eine neue Möglichkeit zum Austausch musste her

Im Juli 2025 öffnete ich daher auf Circle eine Gruppe zum Abenteuer Homeoffice, die demnächst der hundertprozentige Ersatz für meine Facebook-Gruppe wird. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, denn die Facebook-Gruppe zählte zu diesem Zeitpunkt 2.247 Mitglieder. Doch nur 20 bis 30 davon beteiligten sich aktiv am Geschehen.

Viele haben wahrscheinlich mitgelesen, aber die aktive Beteiligung wurde immer weniger. Auch in meinen begleitenden Gruppen für kostenpflichtige Angebote, Kurse und Memberships bemerkte ich diesen Trend.

In den letzten Jahren hörte ich immer öfter: „Facebook? Da bin ich gar nicht mehr, möchte ich eigentlich nicht.“ Und diejenigen, die aktiv teilnehmen wollten, bekamen oft nicht angezeigt, was sich in der Gruppe abspielte.

Die Podcast-Episode zum Artikel

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Die goldenen Zeiten der Facebook-Gruppen sind vorbei

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Facebook-Gruppen richtig gehypt wurden. Auch von Facebook selbst unterstützt, weil man wollte, dass sich die Leute in Gruppen treffen. Das war wirklich eine gute Zeit, und die TeilnehmerInnen waren sehr aktiv.

Warum diese Aktivität in den letzten Jahren stark nachließ, kann ich nur vermuten.

Wahrscheinlich lag es an Veränderungen im Algorithmus, an der unendlichen Anzahl an Gruppen oder an der Veränderung der Mitglieder selbst.

Bei meiner Gruppe bemerkte ich es extrem: Jeden Dienstag gab es ein Posting, unter dem man seinen kostenlosen Content innerhalb der Gruppe promoten konnte. Vor fünf Jahren, sogar noch vor drei Jahren, waren da immer 40 bis 50 Kommentare. Inzwischen war ich schon froh, wenn es knapp zehn waren.

Ich bespielte die Gruppe regelmäßig und gab kontinuierlich Input hinein, aber es änderte sich trotzdem nichts. Deshalb stellte sich die Frage:

Was tue ich weiter und wie tue ich weiter?

Der Wechsel zu Circle begann mit meinen Bezahlprodukten

Zuerst siedelte ich mit meinen Bezahlprodukten zu Circle über und etablierte dort Gruppen für den Austausch und Terminerinnerungen. Das funktionierte so gut, dass der nächste Gedanke logisch war: Wenn die Facebook-Gruppe quasi nicht mehr funktioniert, mache ich eben auch eine öffentliche Gruppe auf Circle.

So geschah es im Juli. Wir haben jetzt Anfang September, und 280 Leute sind in der Gruppe. Das ist natürlich ein großer Unterschied zu den 2.247 in der Facebook-Gruppe, aber ich sehe bereits mehr Beteiligung und Aktivität als in den letzten Jahren in der Facebook-Gruppe.

Die Vorteile externer Communities

Bevor ich zu den Vor- und Nachteilen komme, braucht es eine Begriffsabgrenzung. Community wird oft genannt im Sinne von „Bau dir deine Community auf Instagram auf“ – also eine Reihe von Followern.

Ich sehe Community eher so, dass hier Leute zusammenkommen, die dasselbe Ziel verfolgen und sich gegenseitig unterstützen. Der Netzwerkgedanke kommt also dazu.

Ich bin gar nicht böse, dass keine 3000 Leute in der Gruppe sind. Dadurch habe ich einen besseren Kontakt zu den einzelnen Menschen, die mir in diese Gruppe folgten.

Vorteile für Anbieterinnen

  • Der größte Vorteil für mich ist die volle Kontrolle über die Sichtbarkeit. Es kommt kein Algorithmus dazwischen. Jeder kann selbst sortieren, was er in welcher Reihenfolge sehen möchte.
  • Ich könnte sogar über Circle direkt E-Mails an die Mitglieder schreiben, ganz ohne Active Campaign oder andere Newslettersysteme.
  • Die Formatierung ist ein weiteres wichtiges Thema. In Circle kann ich schön formatieren. Mit Überschriften, Aufzählungen und allem, was dazugehört. Das ist wesentlich ansprechender als auf Facebook. Ich lese Texte persönlich lieber, wenn sie schön formatiert sind.

Vorteile für die Mitglieder

  • Auch für die Mitglieder ist die Sichtbarkeit ein großer Vorteil. Sie haben volle Kontrolle darüber: Was möchte ich sehen? Worüber möchte ich auf welchem Gerät benachrichtigt werden? Möchte ich E-Mails bekommen oder reicht es mir, wenn ich es auf der App sehe?
  • Jeder kann im Feed scrollen oder E-Mails abbestellen, wenn er keine E-Mail-Benachrichtigungen braucht.
  • Am wichtigsten ist aber, dass sich eher ein Wir-Gefühl entwickelt. Es geht nicht in 100.000 anderen Dingen unter. Und der größte Vorteil ist die Ablenkungsfreiheit, denn es gibt (anders als auf Facebook) nichts „rundherum“, das ablenken und Zeit fressen könnte.

Die Nachteile sind überschaubar

Natürlich gibt es auch Nachteile, sowohl für mich als Anbieterin als auch für die Mitglieder.

Nachteile für Anbieterinnen

  • Für mich ist der größte Nachteil, dass ich nicht eine Beitrittsanfrage ablehnen kann.
  • Wenn ich es so mache wie jetzt, mit einem Einladungslink, kann ich nicht kontrollieren, wenn jemand diesen Link bekommt und darauf klickt. In der Facebook-Gruppe musste man drei Fragen beantworten, und ich konnte mir das Profil anschauen und entscheiden.
  • Ein kleinerer Nachteil ist, dass ich Workflows ändern muss, die ich jahrelang verwendet habe. Aber so ist das Leben,  in ein paar Wochen ist das auch kein Problem mehr.

Nachteile für Mitglieder

Das erste Argument, das kam, als ich in der Facebook-Gruppe veröffentlichte, dass sie geschlossen wird, war:

„Oh mann, da muss ich mich wieder zusätzlich einloggen.“

Auf der einen Seite verstehe ich das natürlich. Aber eine Frage drängt sich mir auf: Wenn du eh auf Facebook bist, gehst du dann wirklich gezielt in die Gruppen, die dich interessieren? Oder lässt du dich von dem, was in deinem Feed angezeigt wird, hierhin und dahin treiben?

Wenn du gezielt in Gruppen auf Facebook schaust, dann sollte es doch (mithilfe eines Passwortmanagers) kein Problem sein, direkt auch in „externe“ Gruppen zu schauen.

„Es gibt viele verschiedene Plattformen, und man muss sich merken, wo was ist.“

Das ist ein berechtigter Einwand. Aber es ist nicht unbedingt negativ, wenn du gezielt irgendwo hingehst, weil du dich dort wohlfühlst oder Informationen haben möchtest.

„Ich werde dadurch völlig zugeballert mit E-Mails!“

DAS will wirklich niemand! Mein Tipp: Schau dir meine Anleitung in der Circle-Gruppe an, da zeige ich ganz genau, wie du die Einstellungen ändern kannst.

Und etwas weiter unten in diesem Artikel findest du auch noch ein paar Organisations-Tipps.

Wie ich die Mitglieder in Circle aktiviere

Ich startete die Gruppe über den Intensivtag „So geht Content Planung“. Gewisse Inhalte, wie die Aufzeichnung der Meetings, gab es nur auf Circle, dementsprechend traten die Menschen bei, um die Aufzeichnungen zu bekommen. Das gab mir einen Grundstock an Mitgliedern.

Die Aktivierung fällt mir erstaunlicherweise auf Circle leichter als auf Facebook, denn es ist für mich ein idealer Platz fürs Recycling. Außerdem gibt mir diese neue Gruppe  Motivation, Recycling zu betreiben, allerdings außerhalb der üblichen Dinge, die ich über meinen Recycling-Plan teile.

Außerdem integriere ich die Inhalte der Gruppe  in den Newsletter. Diejenigen, die ich anhand der E-Mail-Adresse als Circle-Mitglieder identifizieren kann, bekommen einen Tag und aufgrund dessen ein Modul im Newsletter mit drei Tipps oder Links in die Community.

Live-Sessions bringen neuen Schwung

Was mir extrem viel Spaß macht und was ich schon fast vermisst habe: Ich war jahrelang auf der Fanpage live – jeden Freitag um 8 Uhr für 20 bis 30 Minuten. Aber da tat sich auch nicht viel.

Jetzt gehe ich in diese Circle-Gruppe unregelmäßig live. Ich möchte nicht wieder in so ein Muss-Korsett reinkommen. Ich gehe in der Gruppe über Zoom und YouTube live, wobei die YouTube-Videos nicht öffentlich sind.

Die Mitglieder können direkt in den Zoom-Raum kommen und mit mir sprechen. Beim letzten Live waren sogar acht Leute dabei – das gelang mir auf Facebook nie!

Erstens habe ich dadurch Content, den ich recyceln kann, ich mache daraus Reels beziehungsweise Shorts und veröffentliche das geschnittene Video dann direkt auf YouTube.

Das macht Spaß, weil ich mit den Leuten sprechen kann! Auf Facebook reagierte ich immer nur auf die Kommentare.

Hier ein bereits geschnittenes und auf YouTube veröffentliches Beispiel:

Was ich in meiner Community nicht mache

Gamification verwende ich nicht. Also Abzeichen wie „Du bist das aktivste Mitglied“. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das einschalten werde, derzeit kann ich es mir nicht vorstellen. Aber man soll ja nie nie sagen.

Die Gruppe ist momentan nicht öffentlich findbar, beitreten kann man nur über einen bestimmten Link (den du zugeschickt bekommst, wenn du dich hier anmeldest).

Ich werde auch nicht Leute bei Inaktivität rauswerfen. Die Möglichkeit gäbe es, alle zu entfernen, die zum Beispiel innerhalb der letzten sechs Monate weder geliked noch kommentiert haben.

Das mache ich ganz sicher nicht, denn ich weiß von mir selbst, dass ich gerne Informationen aufnehme und mich motivieren lasse, aber auch nicht die große Kommentatorin bin. Das möchte ich auch nicht von meinen Leuten voraussetzen.

Organisationstipps für Community-Mitglieder

Wenn du Mitglied in einer Community bist, verwende unbedingt die App, wenn es eine gibt. Ich tippe nicht gerne am Handy, aber in der App sehe ich: Was ist los und gibt es etwas, worauf ich antworten möchte?

Wie bringst du dich dazu, regelmäßig reinzuschauen?

Du könntest die Communities als Favoriten in einen Favoritenordner legen oder das regelmäßige Reinschauen in deine Tages- oder Wochenchecklisten integrieren.

Ich habe Filter in meinem E-Mail-Programm angelegt und einen Unterordner „Communities“ erstellt. E-Mails von bestimmten Absende-Adressen oder mit bestimmten Wortkombinationen im Betreff werden automatisch dorthin verschoben.

Da ich selbst eine Community anbiete, bin ich ein bis zweimal täglich in diesem Unterordner und arbeite ab.

Qualität vor Quantität

Bleib nicht in einer Community, nur weil du gerade dort bist.

Wenn du genervt bist, dann geh bitte. Das gilt auch für mein Angebot. Wenn du jedes Mal innerlich die Augen rollst, wenn dort etwas gepostet wird, dann tritt aus.

Tritt nur dort bei, wo du dich wirklich beteiligen möchtest – nicht nur aus Neugierde. Unter aktiv heißt nicht, dass du täglich etwas fragen musst, sondern wenn es um ein Thema geht, bei dem du sagst: „Da kann ich mir was rausholen und da kann ich was reingeben.“

Niemand hat etwas davon, 100.000 Leute in einer Community zu haben, von denen nur 10 oder 20 aktiv sind. Du hast nichts davon, weil kein Austausch entsteht, und der/die AnbieterIn hat auch nichts davon, wenn er/sie immer nur beschallt und nichts zurückkommt.

Der Trend geht zu persönlichen Angeboten

In den letzten Jahren fällt mir verstärkt auf, dass Menschen immer mehr nach persönlichen Angeboten suchen, in denen sie selbst gesehen werden. Es ist nicht mehr attraktiv, in einem Kurs mit 2000 oder auch nur 200 Teilnehmern zu sein.

Klein und fein mit persönlichem Kontakt und wirklichem Gesehenwerden wird immer wichtiger.

Ich sehe das auch bei meinen Angeboten. Home-sweet-Office 3.0 ist für maximal 30 Teilnehmerinnen ausgelegt, auch der Content-Planungs-Club ist begrenzt.

Für mich ist es entspannter, weil ich mir merke, wer welche Herausforderungen hat und ich sehe, dass es bei den TeilnehmerInnen sehr gut ankommt.

Mein Fazit

Die Medaille hat natürlich zwei Seiten, es gibt bei allem Vorteile und Nachteile. Mir macht es inzwischen Spaß, und ich hoffe, wenn du dabei bist, dir macht es auch Spaß.

Wenn du eine kostenfreie Community aufbauen möchtest, dann übertreib es bitte nicht.

Schau, dass du deine Zeit und Energie gut einteilst. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns auch in meiner Abenteuer Homeoffice-Gruppe auf Circle!

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

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