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KI als Denkpartner – Interview mit Marit Alke

KI als Denkpartner - Interview mit Marit Alke

In dieser Podcast-Episode spreche ich mit Marit Alke über ihren besonderen Ansatz im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Marit war jahrelang als Expertin für Online-Kurs-Entwicklung bekannt, hat sich aber nach einer beruflichen Pause 2024 neu orientiert und sich auf KI für Solo-Selbstständige spezialisiert.

Der Wendepunkt: Vom Online-Kurs-Business zur KI

Nach ihrer Weltreise während Corona fand Marit einen völlig veränderten Markt vor. Der Online-Kurs-Markt war übersättigt, die Nachfrage gesunken. Gleichzeitig erkannte sie, dass KI das traditionelle „Von A nach B“-Lernen revolutioniert – ChatGPT kann heute interaktive Kurse erstellen, Texte vorlesen und sogar Videos generieren.

Die Podcast-Episode zum Artikel

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Die Workation-Erfahrung: KI als Berater nutzen

Den Durchbruch erlebte Marit während einer einwöchigen Workation am Plöner See. Statt KI für schnelle Textproduktion zu nutzen, stellte sie ChatGPT eine entscheidende Frage:

„Ich möchte dich als empathischen, väterlichen Berater nutzen. Hilf mir herauszufinden, was ich mit meinem Business machen soll – aber gib mir keine Ratschläge, sondern stell mir eine Frage nach der anderen.“

Das Ergebnis: Ein tiefes, überraschendes Gespräch, das sie zum ersten Mal wirklich zum Denken brachte, anstatt das Denken an die KI abzugeben.

Der „Deep Talk“-Ansatz

Marits Methode unterscheidet sich fundamental vom üblichen KI-Einsatz:

Statt:  „Mach mal schnell einen Text“
Besser: Erst meditieren, sich einstimmen, dann fragen: „Was muss ich aus mir rausholen, damit die KI vernünftig mit mir arbeiten kann?“

Sie nutzt die Sprachfunktion intensiv – bis zu 10 Minuten am Stück – und führt echte Dialoge beim Spazierengehen oder abends im Bett. Die Gespräche synchronisieren sich automatisch, sodass sie später am Computer weiterarbeiten kann.

Wichtige KI-Grundlagen (KI-Literacy)

  • Verschiedene Sprachmodelle kennen: Für Recherche braucht man andere Modelle als für Dialoge
  • Bewusst wählen: Wann nutze ich welches Tool wofür?
  • Memory-Effekt beachten: Langfristig genutzte Chatbots lernen deinen Stil und bleiben in deinem „Weltbild“ gefangen
  • Verschiedene Tools nutzen: ChatGPT für Dialoge, Claude für Textanalyse, separate Tools für neutrale Recherche

Nachhaltigkeit und KI

Marit sieht einen wichtigen Punkt: Während progressive, nachhaltig denkende Menschen KI oft ablehnen (Stromverbrauch), nutzen die „alten Machtstrukturen“ KI bereits intensiv für Manipulation und Automatisierung.

Ihr Fazit: Wer positive Veränderungen bewirken will, sollte KI bewusst und werteorientiert einsetzen, statt sie zu ignorieren.

Praktische Tipps

  • Erst denken, dann produzieren: Klarheit über das Ziel entwickeln, bevor man KI einsetzt.
  • Meditation vor KI-Arbeit: 3 Minuten durchatmen und sich einstimmen.
  • Prompt-Chaining: Statt alles auf einmal zu verlangen, schrittweise vorgehen.
  • Frameworks erfragen: „Wie willst du vorgehen?“ fragen, bevor man produzieren lässt.
  • KI als Sparringpartner: Für Selbstorganisation und Fokussierung nutzen.

Fazit

Marits Ansatz zeigt: KI muss nicht das Ende des selbstständigen Denkens bedeuten. Im Gegenteil – richtig eingesetzt kann sie uns dabei helfen, tiefer zu denken, kreativer zu werden und authentischer zu arbeiten. Der Schlüssel liegt darin, KI nicht als Ersatz für unser Denken zu sehen, sondern als Werkzeug, das uns beim Denken unterstützt.

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

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