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Warum deine Todo-Liste nicht funktioniert

ToDo-Liste funktioniert nicht

Ich arbeite ja schon seit Jahren mit der 1-Minuten Todo-Liste nach Linenberger und empfehle dieses System auch immer meinen KundInnen. Aber obwohl diese Todo-Liste vorsieht, dass du dir nicht mehr als eine Handvoll Aufgaben für den Tag vornimmst, höre ich einen Satz von meinen KundInnen immer wieder:

„Ich schreibe mir eine Todo-Liste und dann setze ich es nicht um.“

Und am liebsten antworte ich ihnen:

„Bleib entspannt, das ist ganz normal!“

Natürlich gibt es einige Gründe, warum deine Todo-Liste nicht funktioniert, und die schauen wir uns auch genauer an. Aber auf der anderen Seite ist es einfach so, dass ich nur sehr wenige Menschen kenne, die das zu 100 % im Griff haben.

Ich gehöre übrigens auch nicht dazu.

Sie schreiben sich ihre Aufgaben auf ihre Liste und fangen dann an, von oben nach unten abzuarbeiten. Ohne Wenn und Aber.

Und ja, ich empfehle meinen KundInnen auch immer, nicht darüber nachzudenken, ob sie gerade „Bock“ auf die Aufgabe haben, die ansteht, denn das spart Zeit und lässt weniger Widerstände aufploppen.

Was wichtiger als „funktionieren“ ist

Viel wichtiger finde ich es aber, dass du deine innere Einstellung zu diesem Thema und deine Erwartungshaltung an dich selbst auf den Prüfstand stellst und dir mit deiner Todo-Liste nicht ständig dein Selbstvertrauen untergräbst.

Dass du, wenn du dir zu viel vorgenommen hattest, überprüfst, was du davon wirklich noch erledigen musst, oder ob du die Hälfte deiner ToDo-Liste streichen solltest.

Und dass du entspannt damit umgehst, dass dir das Leben oder Unvorhergesehenes dazwischenkommt – obwohl es auch dagegen ein paar Tricks gibt …

Eine neue Perspektive auf deine Todo-Liste

Ich könnte mir vorstellen, dass du eine Einkaufsliste schreibst. Bevor du zum Einkaufen gehst …

Du schreibst dir die Dinge, die du einkaufen möchtest, vielleicht sogar in der richtigen Reihenfolge auf.  So wie sie im jeweiligen Geschäft angeboten werden (so macht das zumindest mein Mann, der bei uns fürs Einkaufen zuständig ist …).

Super geplant, strukturiert, oder?

Und jetzt kommt’s: Du legst diese Einkaufsliste auf den Küchentisch, wirfst noch einen Blick darauf – und lasst sie dort liegen!

Würdest du nie machen?

Zumindest nicht absichtlich, oder?

Genau das „passiert“ aber oft mit gut durchdachten und geplanten Todo-Listen!

Sie werden ausgetüftelt – und dann vergessen … natürlich auch nicht absichtlich, das würde ich dir niemals unterstellen!

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

3 Gründe – und was du dagegen tun kannst.

Es gibt natürlich viel mehr als diese drei Gründe und ich könnte wahrscheinlich ein Buch darüber schreiben. Diese drei kannst du allerdings relativ leicht ausmerzen und dadurch dafür sorgen, dass du leichter dranbleibst!

Du bist nicht daran gewöhnt.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Wenn du damit beginnst, deinen Tag zu strukturieren und einzuteilen, dann ist das in dir noch nicht als Automatik/Routine verankert. Vielleicht wirfst du am Beginn des Tages einen Blick auf deine Liste, gehst den ersten Punkt geplant an … um dann auf die Dinge, die sich so ergeben, zu reagieren – anstatt zu agieren.

„Agieren statt reagieren – das „Geheimnis“ einer funktionierenden ToDoListe.“

Wenn du dann erst abends wieder einen Blick auf deine Todo-Liste wirfst, ist der Frust sehr oft groß. Vielleicht erschrickst du sogar, dass du völlig aus den Augen verloren hast, was du eigentlich tun wolltest oder müsstest (und manchen Scheiß muss man einfach).

Solange du noch nicht daran gewöhnt bist, anhand deiner Todo-Liste zu agieren, kannst du dich und deine Aufmerksamkeit unterstützen.

  • Du könntest dir stündlich eine Erinnerung am Handy programmieren und immer, wenn es läutet, einen Blick auf deine Todo-Liste werfen, um zu überprüfen, ob du noch bei dem bist, was du dir vorgenommen hattest.
  • Du könntest dir eine Karteikarte mit deinem Tages-Plan schreiben (nichts Aufwendiges, keep it simple!) und vor dich auf den Schreibtisch legen. Mit dieser Art der Erinnerung machen meine TeilnehmerInnen im Power-Quartal sehr gute Erfahrungen.
  • Du könntest den Abschluss einer Aufgabe ganz bewusst wahrnehmen.
    • Damit bist du fertig.
    • Durchschnaufen.
    • Was kommt als Nächstes?
    • Wirf einen Blick auf deine Todo-Liste.
  • Du könntest nicht nur deine Todo-Liste, sondern auch deine Zeit im Auge behalten, indem du mit Zeitblöcken arbeitest.

In diesem Video habe ich erklärt, wie du für dich solche Zeitblöcke herausfindest bzw. definierst:

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Du gehst im Trubel des Tages unter – und deine Todo-Liste mit dir

Eines jagt das Andere? Die Dinge „ergeben“ sich einfach so im Laufe des Tages? Dagegen helfen natürlich auch die bereits angesprochenen Tipps.

Aber gerade die Dinge, die sich so ergeben, könntest du dir genauer anschauen:

  • Ist das JETZT wirklich notwendig?
  • Ist das JETZT wirklich dringend?
  • Bringt dich das JETZT wirklich einen Schritt näher an dein Ziel?

Wenn auch nur ein Mal die Antwort „nein“ ist – dann kehre zurück zu deiner geplanten Todo-Liste!

Nicht falsch verstehen, ich spreche jetzt nicht davon, dass du Kunden-Notfälle oder sogar deine Kinder links liegen lassen sollst. Aber wie oft kommt es vor, dass das wirklich passiert? Und trotzdem hast du wahrscheinlich das Gefühl, dass das ständig der Fall ist und du deswegen mit deiner Todo-Liste nicht weiterkommst.

Dabei sind es oft „nur“ Ideen, die dir durch den Kopf spuken (schreib sie auf eine Ideen-Liste, z.B. in deinem Trello-Board).

Oder du hast doch das E-Mail-Programm geöffnet, obwohl du eigentlich … du weißt schon.

Oder du bist auf Facebook über ein interessantes Angebot gestolpert und das musst du dir jetzt unbedingt genauer anschauen, bevor der Frühbucher-Preis weg ist.

All das sind Ablenkungen, die nicht JETZT sofort von dir erledigt werden müssen. Eigentlich solltest du sie gar nicht wahrnehmen können, während du konzentriert an einer deiner Aufgaben arbeitest, oder?

Du bist lieber spontan

Eine ganz alte Geschichte:

„Wenn ich meinen Tag plane und Listen schreibe, dann verliere ich meine Freiheit und Spontaneität!“

Könnte es sein, dass du dir das tief im Innersten denkst?

Dass du davon überzeugt bist?

Dann ist klar, dass du deine Todo-Listen (oder die Einkaufsliste …) vergisst. Mit einem Blick darauf würdest du ja deiner inneren Überzeugung bzw. deinen Werten zuwiderhandeln. Und wer tut das schon freiwillig!

Ein (vielleicht) neuer Gedanke für dich:

„Todo-Listen und Planung geben dir die Freiheit für Spontaneität!“

Gehen wir dazu zurück zur Einkaufliste.

Da steht doch nur drauf, was du anscheinend unbedingt für dich und deine Lieben im Eiskasten und dem Vorratsschrank brauchst. Wenn du das alles im Einkaufswagen hast – wer hindert dich daran, spontan noch das Eine oder das Andere mitzunehmen?

Die Einkaufsliste verhindert doch nur, dass du nichts von dem vergisst, was unbedingt notwendig ist – zum Überleben … und dasselbe Prinzip kann für deine Todo-Listen funktionieren.

Wenn du dir nur das für heute notierst, was du (dein Business) heute zum Florieren und Wachsen brauchst …

Danach – und dazwischen, wenn du magst – ist jede Menge Raum für Freiheit!

Wie gehst du mit deinen Todo-Listen um?

Hast du einen guten Tipp für meine LeserInnen? Dann verrate ihn doch bitte hier im Kommentar – wir lernen voneinander!

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


2 Kommentare

  1. Hallo Claudia,

    Ich habe mal von jemandem gehört: „Mein Ziel ist es, dass meine To Do Liste niemals leer ist – denn dann kommt ja nichts mehr!“

    Fand ich eine interessante Sichtweise, die die Wahrnehmung einer langen Liste verändern kann.

    Liebe Grüße und vielen Dank für deine großartige Arbeit!
    Merve

    • Claudia Kauscheder sagt

      Liebe Mervr,

      das ist ein spannender Gedanke, den du hier aufwirfst, danke dafür!

      Liebe Grüße
      Claudia

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