Im ersten Teil dieser Artikelserie ging es um die Interpretation und Wahrnehmung des Wortes „Routine“ ansich. Im zweiten Teil sehen wir uns an, wie, wo und wann Routinen zum Einsatz kommen können.
Routine oder Ritual?
Bei der Betrachtung der verschiedenen Bedeutungen frage ich mich inzwischen, ob es leichter wäre und weniger Widerstände gäbe, wenn wir nicht von Routinen sondern von Ritualen sprechen würden? Wie seht ihr das?
Aber nun zum Kern des heutigen Artikels:
Wie kannst du Routinen einbauen?
Zeitpunkt
Wenn du einen recht gleichmäßigen Tages- bzw. Wochenrhythmus hast, kannst du dir bestimmte Tage und Uhrzeiten blocken, um gewisse Routinen einzubauen. Ich selbst erledige z.B. immer am Samstag Vormittag meine Buchhaltung. Die Erleichterung dabei ist, dass ich eingehende und zu schreibende Rechnungen (diese notiere ich auf einem Notizzettel) die ganze Woche über in einer einfachen Mappe sammle – und keinen Gedanken daran verschwenden muss. Ich weiß ja, dass ich mich am Samstag Vormittag (bei einem zweiten Kaffee als Belohnung ;-)) darum kümmere.
Welche Tätigkeiten kannst du sammeln und an einem bestimmten Tag/zu einer bestimmten Uhrzeit erledigen?
Wenn ich am Samstag z.B. ein Seminar habe, verschiebe ich diese Buchhaltungs-Routine übrigens auf Freitag (nicht auf Sonntag!).
Ort
Ein Routine-Ort ist für mich z.B. das Auto. Wann immer ich eine längere Strecke unterwegs bin, telefoniere ich (natürlich über Freisprech-Einrichtung). Es sind keine Telefonate, bei denen ich extrem konzentriert sein muss oder für die ich einen Terminkalender und ein Notizbuch brauche. Einfach einen lieben Menschen (gerne auch einen lieben Kunden) anrufen und plaudern!
Welcher Ort bietet sich für dich als Routine-Anker an?
Tätigkeit
Hier gibt es sogar zwei Möglichkeiten. Erstens: immer wenn du X tust, machst du nachher Y. Oder zweitens: Immer während du X tust, machst du Y. Ja, ich weiß, Multitasking ist absolut sinnlos. Trotzdem gibt es Dinge, die man sehr wohl gleichzeitig machen kann, ohne dass eines der Beiden darunter leidet.
Wieder ein Beispiel aus meiner Praxis: Immer wenn ich Sport mache, höre ich mir Podcasts an (= gleichzeitig). Oder: Immer wenn ich von einer Veranstaltung nach Hause komme, suche ich die interessanten Kontakte sofort am nächsten Tag auf Facebook und XING (= dranhängen).
An welche deiner Tätigkeiten kannst du etwas „anhängen“, um es zu bündeln oder zur Routine werden zu lassen?
So weit also zu den Ankerpunkten. Und was ist, wenn du keinen regelmäßigen Tagesablauf hast? Und wenn du Routinen noch immer blöd und stumpfsinnig findest? Darum geht’s dann im dritten und letzten Teil der Serie! Wenn du sie nicht verpassen möchtest, trag‘ dich doch rechts oben in den eMail-Verteiler ein!
Ich habe bestimmte Tage für meine Ablage und meine privaten Überweisungen. Podcasts höre ich oft (nicht immer), wenn ich morgens mit dem Hund Gassi gehe.
Eine weitere Routine von mir ist, dass ich Freitag Nachmittag den Wocheneinkauf mache und Samstag Morgen auf den Wochenmarkt gehe. Ach ja, und dass ich immer donnerstags meine Wäsche wasche.
Einen spezifischen Routine-Ort habe ich nicht, jedenfalls fällt mir spontan keiner ein. Da müsste ich mal drüber nachdenken.
Eine tolle Serie, Claudia.
Hallo Birgit!
Interessant – du hast (auch) hauptsächlich zeitbezogene Routinen – wobei den „Spaziergang“ könnte man auch als Tätigkeit oder Ort ansehen :-) Ist aber eigentlich egal, Hauptsache, es entlastet deinen Kopf! Und danke für dein Lob!
Sonnige Grüße,
Claudia
[…] Abläufe gestaltet werden können und wie man diversen Stolpersteinen begegnen kann, darum geht es im zweiten Teil. Im letzten Artikel gibt es dann handfeste Tipps zur […]
[…] im zweiten Teil angekündigt, kümmert sich der dritte und letzte Teil vor allem darum, was ihr konkret tun […]