Selbstmanagement und Selbstführung
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Drei Umstände, die dich an deinen strategischen Aufgaben hindern

Umstände, die dich an deinen strategischen Aufgaben hindern

Eine der größeren Herausforderungen, wenn dein Business zu laufen beginnt, ist es, neben dem Abarbeiten deiner Kunden-Aufträge, etwas weiterzudenken. Damit meine ich, dir Zeit zu nehmen, auch strategische und nicht nur operative Aufgaben in deinen Fokus zu rücken.

Das ist völlig normal und verständlich. Denn Priorität 1 hat es nun für dich, deine Kunden zufriedenzustellen. Egal ob du vermehrt 1:1 mit deinen Kunden zusammenarbeitest, ob du Dienstleistungen anbietest oder sich die ersten Kunden in deinem ersten Online-Kurs tummeln und du parallel dafür noch die Inhalte erstellen musst.

Viele meiner TeilnehmerInnen von Home-sweet-Office 2.0 befinden sich genau in dieser Phase ihres Business-Aufbaus und daher kommt es auch immer wieder zu Diskussionen über Strategien – und was alles dagegen spricht, sie durchzuhalten oder sich überhaupt einmal damit zu befassen.

Dabei geht es – zumindest bei meinen Teilnehmerinnen – vorrangig um die liebe Zeit, die mit wachsendem Business leider nicht mehr wird …

Damit wir beide vom selben reden, klären wir zuerst, was strategische Aufgaben sind.

Was sind strategische Aufgaben?

Das sind Aufgaben bzw. Tätigkeiten, die dir heute Arbeit machen, aber dir erst überüberübermorgen ein Ergebnis bringen!

Je nachdem, in welcher Branche und vor allem mit welchem Business-Modell du unterwegs bist, können das ganz unterschiedliche Aufgaben sein. Eines haben sie allerdings alle gemeinsam:

Strategische Aufgaben bzw. Tätigkeit sind Aufgaben, die dir heute Arbeit machen, aber dir erst überüberübermorgen ein Ergebnis bringen.

Das könnten z.B. sein:

  • du entwickelst neue Produkte,
  • du baust dein Netzwerk durch die richtigen Kooperationen aus,
  • deine eigene Fortbildung,
  • deine Positionierung,
  • du baust dein Team auf oder aus,
  • etc.

Wenn du jetzt die Schnappatmung bekommst: Das bedeutet natürlich nicht, dass du all das gleichzeitig machen musst. Immer schön eins oder zwei davon hintereinander. Für mich hat sich bewährt, pro Quartal eine der strategischen Aufgaben in den Fokus zu setzen.

Aber das ist ein anderes Kapitel …

Die Podcast-Episode zum Artikel

<strong>Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!</strong>

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Hier zeige ich dir genau, wie’s geht.

Na und? Dann halt nicht!

Wir beide wissen, wie hoch der Druck oft ist, den wir uns selbst machen. Und wenn du mich schon länger verfolgst, dann könnten jetzt Sätze wie „Was geht, das geht – und was nicht geht, das geht nicht!“ oder „Streiche die Hälfte deiner ToDo-Liste!“ auftauchen, mit denen ich immer wieder versuche, für meine LeserInnen den Druck rauszunehmen.

Allerdings gilt das alles leider nicht für deine strategischen Aufgaben. Vielleicht hast du auch schon hier oder anderswo den Ausdruck „AN deinem Business statt IN deinem Business arbeiten“ gelesen oder gehört. Genau das sind unter anderem diese strategischen  Aufgaben.

Natürlich könntest du denken „Jetzt ist es erst einmal wichtig, jeden Umsatz mitzunehmen …

Die Auswirkungen, ob du strategisch etwas machst oder nicht, spürst du ja nicht gleich, nicht wahr?

Aber. Wenn du deine strategischen Aufgaben vernachlässigst, hat das langfristige Auswirkungen auf dein Business:

  • Du bleibst auf deine „alten“, bestehenden Kunden beschränkt, die z.B. immer dasselbe von dir möchten. Dadurch erweiterst du weder deinen geschäftlichen Horizont, noch deine Fähigkeiten.
  • Deine Projekte, für die du vielleicht einmal Feuer und Flamme warst, schlafen den Schlaf des Gerechten und es fällt dir schwer, die Motivation herzuzaubern, um sie weiterzuführen.
  • Deine Sichtbarkeit in den sozialen Netzwerken oder deine Leserschaft auf deinem Blog wird immer weniger. Da macht es gleich viel weniger Spaß, dich dafür zu engagieren.

Was dich abhält

Das Tages-Geschäft

Du hast aktuell so viele Aufträge, dass du dir keine Zeit für deine strategischen ToDos nimmst.

Gratuliere. Und auch noch verständlich!

Wenn ein Kunde mit einem Auftrag winkt, der Geld bringt, dann wäre es doch der blanke Wahnsinn für dich als Selbständige(r), nein zu sagen, oder? Was allerdings dagegen spricht, habe ich schon oben erwähnt. Keine Weiterentwicklung, Stillstand und irgendwann hektische Akquise oder ein panisches Projekte-aus-dem-Boden-stampfen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Erst unlängst hatten wir in einer Mastermind-Session in Home-sweet-Office 2.0 folgende Diskussion. Eine Teilnehmerin wollte sich die letzten beiden Wochen vor Weihnachten völlig freinehmen und keine Kunden-Aufträge mehr annehmen, um sich in Ruhe auf Weihnachten und das nächste Jahr vorzubereiten.

Was passierte? Ein paar Anfragen trudelten ein, „ob sich denn das noch vor Weihnachten ausginge …“. Die Versuchung ist nun natürlich groß, diesen Umsatz doch noch mitzunehmen. Aber dann rechnete ich ihr folgendes vor:

  • Umsatz wäre ca. € 1.000 netto
  • Davon bleiben ihr nach Abzug aller Steuern erfahrungsgemäß 1/3 als ca. € 300 netto in ihrem Geldbörsel

Die Frage „Sind es die € 300 im Geldbörsel für dich wert, dass du dich nicht in Ruhe auf Weihnachten und das nächste Jahr vorbereitest?

Erst mit diesen Zahlen vor Augen war sie in ihrer Entscheidung klar.

Gegenmittel: Du sagst dem Kunden nicht „Nein, geht nicht!“, sondern vielleicht „Gerne, aber zu einem etwas späteren Termin.“?

Das Lust-Prinzip

Du planst diese strategischen Aufgaben nicht ein, sondern machst immer dann ein bisserl, wenn du gerade Lust oder Zeit hast.

„Wenn ich dann Zeit habe, …“. Ebenso fatal.

Du wirst nie – oder selten – und vor allem nicht regelmäßig Zeit dazu finden! Und gerade die Regelmäßigkeit ist bei strategischen Tätigkeiten extrem wichtig. Es bringt wesentlich mehr, wenn du regelmäßig Kontakt zu deinen besten Multiplikatoren und Kunden hältst, als kurz vor dem Start deines neuen Online-Kurses hektisch um Unterstützung zu bitten.

Gegenmittel: Wenn du gerade viel um die Ohren hast, plane trotzdem (oder gerade deswegen!) nur ein Minimum ein, das du sicher bewerkstelligen kannst. Gib‘ diesen Dingen die höchste Priorität, die du vergeben kannst.

Du willst alles – gleich – sofort – JETZT.

Die Ungeduld wirft dir wahrscheinlich auch immer wieder einen Klotz zwischen die Beine, oder?

Du siehst ja den Erfolg nicht jetzt, gleich und sofort, wodurch die Motivation dranzubleiben, stetig sinkt.

Gegenmittel: Setze dir möglichst längerfristige Ziele – und überprüfe die Ergebnisse auch eher längerfristig, dann siehst du die Erfolge klarer!

Was meinst du?

Welche strategischen Aufgaben hast du in der letzten Zeit vernachlässigt? Durch welche der drei Gegenmittel kannst du sie wieder in deinen Fokus rücken? Oder sind diese Aufgaben für dich doch nicht so wichtig? Hauptsache Umsatz ist da?

Ich nehme mich hiermit übrigens auch an der Nase und werde mich besonders auf das Gegenmittel Nr. 2 konzentrieren …

Ich bin gespannt darauf, von dir zu lesen!

P.S. Und nicht vergessen: Bleib‘ neugierig!


 

2 Kommentare

  1. Ein sehr starker Artikel! Das operative im Unternehmen kann ja nur wirken, wenn ich mir über das strategische „am“ Unternehmen klar bin! Herzlichen Dank!

    • Claudia Kauscheder sagt

      Dieser eine Satz von dir, Ulrike, ist ein großartige Zusammenfassung des Artikels, vielen Dank!

      Liebe Grüße
      Claudia

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