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Was dein Jahresmotto für dich tun kann

Jahresmotto, Entscheidungen treffen

Vision oder Jahres-Motto?

Ich weiß, ich sollte eigentlich eine Vision haben. Ich sollte wissen, wie ich mir wünsche, dass mein Leben in 5, 10 oder 15 Jahren aussieht. So sagt „man“ zumindest im Allgemeinen.

Allerdings muss ich gestehen: Das ist mir zu weit weg. Wenn ich heute auf die letzten 5 Jahre zurückblicke, dann sehe ich, dass ich mir damals nicht ausmalen hätte können,

  • dass ich inzwischen gut von meinem Business leben kann,
  • dass ich meine Anstellung aufgegeben habe und
  • dass mein 6-wöchiges Programm Home-sweet-Office auf 6 Monate anwachsen würde.

Genau weiß ich es nicht mehr, wann ich meinen Zeithorizont bewusst zurückgeschraubt habe (denn vorher habe ich wirklich versucht, solche Visionen zu entwickeln …), wahrscheinlich hatte es einen direkten Zusammenhang mit meiner ersten Jahresplanung. Ist also schon ein Weilchen her.

Jedenfalls wollte ich damals meine Jahresplanung mithilfe einer Mindmap machen und hatte in die Mitte die Jahreszahl geschrieben.

Das hat sich nicht gut angefühlt. Irgendwie platt und ohne Aussagekraft. Und so kam es, dass ich mir damals mein erstes Jahres-Motto überlegt habe. Was ich genau damit anstellen sollte, war nicht ganz klar, aber es fühlte sich gut an!

Die Podcast-Episode zum Artikel

<strong>Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!</strong>

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Wo kommt dein Jahres-Motto her?

Vor kurzem, in einer Mastermind-Session mit meinen Kurs-Teilnehmerinnen, wurde ich gefragt: „Claudia, wo nimmst du dein Jahres-Motto her? Konstruierst du das? Fliegt dir das einfach zu? Ergibt sich das aus deiner Jahresplanung? Mir fällt nichts ein!

Wie auch bei meinem allerersten Jahresmotto in der Mitte dieser Mindmap, kann ich nicht genau sagen, wo es „herkommt“. Allerdings bestimme ich es inzwischen doch etwas bewusster, als damals.

Meistens in den letzten Monaten eines Jahres beginne ich bewusst zu beobachten, wie es mir geht.

  • Was fühlt sich leicht an?
  • Was fühlt sich schwer an?
  • Was macht mir Spaß?
  • Was bedauere ich, dass es in diesem Jahr nicht geklappt hat oder keine Wichtigkeit hatte?
  • In welche Richtung spüre ich so etwas wie Sehnsucht?

Das passiert laufend und irgendwann ist es da, mein Jahres-Motto. Es ist eine Mischung aus „Was war gut?“ und „Was braucht eine Veränderung?“.

Wobei dir dein Jahres-Motto hilft

Ein Jahres-Motto ist dein Leuchtturm, der dich das ganze Jahr über anstrahlt. Es zeigt dir den Weg – und hilft dir vor allem bei deinen Entscheidungen! Egal, ob es kleine oder größere sind, wenn du dein Jahres-Motto in die Waagschale wirfst, wird sie definitiv auf eine Seite ausschlagen.

Denn seien wir ehrlich: In der heutigen Zeit hast du so viele Möglichkeiten, Gelegenheiten und auch Kontakte, dass es verdammt schwer sein kann, die für dich richtigen Entscheidungen zu treffen.

Sehr schnell sind wir dann dabei, eine Entscheidung aufgrund von „falschen“ Kriterien zu treffen.

„Damit du Entscheidungen nicht aufgrund von falschen Kriterien triffst: Orientiere dich an deinem Jahresmotto!“

Das Wörtchen „falsch“ habe ich unter Anführungszeichen gesetzt, weil es eigentlich keine falschen Entscheidungen gibt. Hauptsache, sie werden getroffen. Trotzdem: vielleicht entscheidest du dich für etwas – nur um dich nicht dagegen entscheiden zu müssen? Oder aus Angst, eine Gelegenheit zu verpassen, die nie wieder kommt (das gibt’s übrigens auch nicht …)? Oder um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen?

Ob es jeweils die richtige Entscheidung war, siehst du eh erst nachher – daran ändert auch dein Leitspruch nicht wirklich etwas. Allerdings erleichtert er dir deinen (möglichst kurzen) Weg zur Entscheidung wesentlich.

Ich möchte dir das in ein paar Beispielen anhand meiner letzten Jahres-Mottos zeigen.

2018 – Wiederholen und Konsolidieren

Im Herbst 2017 hatte ich das erste Mal Home-sweet-Office 2.0 gelauncht und war ziemlich überrascht vom Erfolg. Es war mein erster 10.000-Euro-Launch und weil ich eigentlich vorher nicht daran geglaubt hatte, hatte ich meiner Freundin, Silvia Chytil, versprochen, dass ich zu Shailia Stephens nach Frankfurt mitfliegen würde, wenn es klappt.

Ich bin geflogen :-).

Aber das nur nebenbei … Bis zu diesem Herbst hatte ich so viel Unterschiedliches ausprobiert. Und wenn es nicht geklappt hatte, gleich wieder etwas Neues. Und wieder und wieder.

Ich war hin- und hergerissen von den unterschiedlichen Meinungen in dieser Online-Welt:

Du musst viele Produkte haben, damit du immer etwas zum Verkaufen hast und immer etwas Neues anbieten kannst.„, sagten die einen, die anderen sagten: „Konzentriere dich auf wenige, gut laufende Produkte und wiederhole das, was funktioniert, immer wieder.

Tja, dem ersten Ratschlag war ich bis dahin gefolgt – mit nur mäßigem Erfolg, also war nun der zweite dran.

„Fokus: Mach die Hälfte, aber doppelt so gut!“

Was das in der Praxis bedeutet hat

Ich habe mir damals schlicht jedes neue Produkt, jede neue Idee, jedes Ausprobieren verboten. Wie du auf der Mindmap sehen kannst, waren schon Ideen dafür vorhanden – aber ich habe sie gestrichen.

Genau so war es das ganze Jahr über mit allen Anfragen. Kein Mitwirken bei Büchern, keine Online-Kongresse, nur wenige ausgewählte Kooperationen – und vor allem, keine neuen Angebote!

Mein gesamter Fokus war darauf ausgerichtet, meine Teilnehmerinnen in Home-sweet-Office optimal zu begleiten und den Erfolg des Programms zu wiederholen, bzw. zu steigern.

Jede Anfrage, jede Idee musste mit diesem Fokus konkurrieren.

Jahresmotto

2019 – Optimierung und Freizeit

Mein Mann und ich hatten uns Ende 2017 ein gebrauchtes Wohnmobil gekauft – und das hat mich, obwohl ich keine neuen Produkte entwickelt hatte, 2018 einigermaßen an meine Organisations- und Planungs-Grenzen gebracht.

Wir waren sehr viel unterwegs, aber oft konnte ich diese kürzeren und längeren Auszeiten gar nicht so richtig genießen, weil die Arbeitslast vorher und nachher so groß war und ich öfter mit schlechtem Gewissen auf dem Beifahrer-Sitz saß.

Das war ein wichtiger Punkt dafür, dass mein Jahres-Motto 2019 Optimierung und Freizeit lautete.

Was das in der Praxis bedeutet hat

Wieder hieß es: nichts Neues! Und ganz ehrlich, das war das zweite Jahr ohne neue Angebote und das ist mir nicht leicht gefallen! Bei jeder Idee, die mir auch 2019 im Kopf herumgespukt ist, musste ich mich an meinen Leuchtturm erinnern und häufig Nein sagen.

Der Fokus lag arbeitstechnisch auf der Optimierung meiner Abläufe, dem Ausmisten von unnötigen Gewohnheiten und Routinen. Ebenso bei jeder Routine und allem, was ich getan hatte, kam die Gegenüberstellung mit meinem Motto.

  • Social-Media-Kanäle – wo macht es mir am meisten Spaß? Was kann ich im Teilen der Inhalte optimieren? Welches Netzwerk lasse ich gehen? So habe ich meinen Account bei XING gelöscht und mich von Pinterest zurückgezogen.
  • Routinen – macht es Sinn, meine Inhalte in Gruppen zu posten, oder nicht? (Ja, macht es übrigens).
  • und noch vieles mehr.

Das Ergebnis im Sinne meines Jahres-Mottos war dann nicht nur die Auflösung meines Dienstverhältnisses und dass ich meinen Sohn mit ins Boot geholt habe, sondern vor allem auch, dass ich jede Auszeit mit unserem Wohnmobil ohne schlechtes Gewissen und aus vollen Zügen genießen konnte!

Wenn ich dieses Jahres-Motto nicht gehabt hätte, hätte ich ehrlich gesagt einige Entscheidungen anders getroffen.

Jahresmotto

2020 – Gesundheit und Beziehungen

Und da ist es auch schon, das neue Jahr und das neue Jahres-Motto!

Ich kann schon nach nur wenigen Wochen spüren, wie es seine Wirkung entfaltet.

Ein Beispiel: Ich arbeite gerade in einem Beta-Kurs für das Power-Quartal mit 6 ausgewählten Teilnehmerinnen zusammen und dafür setzen wir uns natürlich für dieses Quartal ein Ziel. „Eigentlich“ hätte ich gerne die Optimierung meines Funnels zum Trello-Kurs dafür genommen … aber mein Jahres-Motto hat dafür gesorgt, dass ich ein Ziel in Sachen Gesundheit gewählt habe.

Und noch ein Beispiel: Ich fahre wirklich nicht gerne am Abend nach Wien, schon gar nicht, wenn es in der Nähe keinen Parkplatz gibt und ich die U-Bahn nehmen muss (ist schon eine kleine Weltreise von mir aus …).

Vorige Woche hat mir dann allerdings Facebook eine Veranstaltung in die Timeline gespült, nämlich ein Blogger-Treffen, organisiert von blogheim.at.

Noch vor kurzem hätte ich diese Veranstaltung an mir vorbeiwandern lassen … mein Jahres-Motto hat dazu geführt, dass ich mir einen Tritt gegeben und zugesagt habe.

Jahresmotto

 

Unterm Strich …

Du siehst also, was zwei kleine Worte, in die Mitte einer Mindmap geschrieben, bewirken können ;-). Mir persönlich tut es wirklich immer gut, nicht ohne Netz und doppelten Boden Entscheidungen zu treffen, sondern sie an meinem Jahresmotto – das ja auch meine Werte widerspiegelt – auszurichten.

Es verhindert einfach, dass ich mich im Laufe des Jahres verirre und am Ende bemerke, dass ich wo bin, wo ich gar nicht hinwollte.

Jetzt habe ich dich ganz tief hineinschauen lassen – und ich bin natürlich neugierig: Hast du für dich ein Jahresmotto für 2020 festgelegt? Erzähl doch ein bisserl davon, ich freue mich auf deinen Kommentar!

P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

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