Wenn ich dich frage, wann dein Energielevel am höchsten ist, dann kommst du wahrscheinlich ganz schnell auf das Konzept „Lerche oder Eule“.
Das war’s aber auch schon.
Du weißt also höchstens, ob du gerne früh aufstehst, oder lieber spät schlafen gehst.
Allerdings ist das bei Weitem noch nicht genug, wenn du produktiv arbeiten und gut durch deinen Arbeitstag kommen möchtest!
Was mich bei meinen KundInnen (bevor wir dieses Thema ansprechen) wundert, ist, dass sie oft Gewohnheiten bzw. ihren Arbeits-Rhythmus aus der vorangegangenen Anstellung übernehmen. Dabei sind sie jetzt selbständig und könnten ihre Zeithoheit ausweiten, indem sie einmal ihren Energielevel analysieren und ihre Arbeitszeit danach ausrichten.
Wie du deine Produktivität steigern kannst, indem du eine Analyse deiner Energiekurve durchführst, darum geht’s also heute, starten wir los!
Darum geht's hier:
Wieso du deinen Energielevel kennen solltest
Ich kenne natürlich, genauso wie wahrscheinlich du auch, das Konzept, gleich in der Früh die wichtigste, unangenehmste oder dringendsten Aufgaben zu erledigen. Und das klingt wirklich fantastisch.
Funktioniert leider nicht bei jedem, ich hab’s wirklich ausprobiert, da finde ich aber nicht aus dem Bett, wenn dieser „Frosch“ auf mich wartet.
Das habe ich aber auch erst für mich entdeckt, nachdem ich dieses Konzept ausprobiert hatte. OK, seien wir ehrlich, nachdem ich mich ein paar Wochen durchgequält hatte.
Daran siehst du auch, dass es immer gut ist, Tipps wie du deinen Tag gestalten kannst, auszuprobieren, aber immer unter guter Beobachtung. Selbst wenn dir 100 Experten erzählen, dass du den Frosch zuerst verspeisen sollst, höre bitte auf dich und deine Energiekurve!
Das gilt natürlich auch für alle Tipps, die ich dir hier auf meinem Blog hinterlasse.
Danke fürs Zuhören!
Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!
Du weißt genau, wann du welche Aufgaben anpacken solltest
Wie ich im Artikel „Wochenplanung mit Zeitblöcken – Für deine ideale Woche!“ gezeigt habe, plane ich meine Woche mit Zeitblöcken, die jeweils einer bestimmten Art von Aufgaben zugeordnet ist.
Daraus kannst du auch schon ablesen, wie meine persönliche Energiekurve im Laufe des Tages aussieht. Du wirst z.B. keinen Content-Zeitblock am Nachmittag entdecken, einfach, weil meine Energie für Content-Erstellung sehr zeitig in der Früh am besten ist.
So lange kannst du am Stück konzentriert arbeiten
Ja, wir können als Homeworker natürlich stundenlang vor dem Bildschirm sitzen und arbeiten.
Aber durch die Beobachtung deines Energielevels während des Tages – und den Vergleich zwischen den Uhrzeiten und Wochentagen – kannst du erkennen, wie viel Zeit du unproduktiv vor deinem Computer verbracht hast.
Und wann eine Pause oder das Umswitchen auf eine weniger anstrengende Tätigkeit besser gewesen wäre.
Es gibt zwar die Phasen des Flows, in denen du zum Beispiel an einem Projekt arbeitest, richtig tief eintauchst und die Zeit darüber völlig vergisst, allerdings ist das nicht Regel, sondern eher die Ausnahme.
Ich möchte darauf hinaus:
„Eine Aufgabe zur falschen Zeit eingeplant, vernichtet deine Energie und Produktivität!“
Du weißt, wie viele Pausen du brauchst
In meinem Programm Home-sweet-Office 2.0 treffen wir uns wöchentlich, um einen konzentrierten CoWorking-Tag miteinander zu verbringen.
Dazu gehört auch eine Mittagspause von 12:00 – 14:00 Uhr.
Immer wieder erinnere ich die Teilnehmerinnen daran, diese Pause auch wirklich zu machen. Und das Feedback nach ein paar Wochen gibt mir recht.
- Sie sind am Nachmittag viel produktiver als früher.
- Endlich ist Zeit für einen Spaziergang an der frischen Luft.
- Es bleibt genügend Zeit, sich etwas Sinnvolles zu Mittag zu kochen.
- Sie kippen am Nachmittag weniger oft ins Multitasking, denn auch das vernichtet deine Energie.
- Und die anfängliche Sorge „Die Stunden fehlen mir dann aber …“ verschwindet völlig.
Also: Weißt du wirklich, wie viele Pausen du brauchst oder wie lang deine Mittagspause sein sollte, damit du am Nachmittag produktiv sein kannst?
Wie du deinen Energielevel analysierst
Der erste Schritt ist die Ist-Analyse, d.h., wie schauen deine Arbeitstage eigentlich aus und vor allem, wie verläuft deine Energiekurve?
Ich weiß, du denkst dir jetzt vielleicht: „weiß ich eh„, aber ich möchte dich motivieren, trotzdem diese Analyse über eine möglichst „normale“ Woche hinweg zu machen. Es sollte also bei dir nicht gerade ein Launch anstehen, oder kranke Kinder zu Hause sein, das sind alles Ausnahme-Situationen und dann bringt dir die Analyse falsche Ergebnisse.
- Lade dir zuerst die Vorlage für die Analyse deines Energielevels hier herunter (nein, du musst keine E-Mail-Adresse hinterlassen, …)
- Bitte fülle sie nicht im Browser aus, sondern speichere sie dir wirklich auf deinen PC und rufe sie dann von dort auf!
- Du kannst dir diese Vorlage ausdrucken oder auch am PC ausfüllen!
- Beispiel: um 06:00 Uhr habe ich noch einen sehr hohen Level und schreibe mir in die dritte Spalte auf, was ich von 05:00 – 06:00 Uhr gemacht habe.
- Um 07:00 Uhr wieder: 2. Spalte den Energielevel und in die dritte Spalte schreibst du hinein, was du von 06:00 – 07:00 Uhr gemacht hast!
Das machst du eine Woche von Montag bis Freitag und analysierst danach, ob du MIT oder GEGEN deine Energiekurve arbeitest!
Auch wenn ich sonst strikt gegen Benachrichtigungen bin, in dieser speziellen Woche kann es helfen, wenn du dir stündlich einen Timer stellst. Damit du daran denkst, deinen Energielevel und deine Tätigkeiten zu tracken.
Und sei gerne ausführlicher und spezifischer, als in dem Beispiel von mir!
Diese Schlüsse und Veränderungen kannst du daraus ziehen
Analysen sind für Veränderung da, sonst könntest du sie dir auch sparen …
Welche Aufgabe fällt dir wann am schwersten?
Du nimmst dir jede Woche wieder vor, am Freitagnachmittag deine Buchhaltung zu machen – und es fühlt sich jedes Mal zäh an? Dann ist das nicht der richtige Zeitpunkt für diese Aufgabe.
Oder du machst dir Kunden-Termine immer am Vormittag aus und bist dann am Nachmittag zu nichts mehr zu gebrauchen?
Ziehe deine Schlüsse daraus und teste, ob eine andere Verteilung deiner Aufgaben über den Tag hinweg nicht sinnvoller wäre!
Das Beispiel mit den Kunden-Terminen trifft übrigens auf mich zu. Nicht, weil es am Vormittag so anstrengend wäre, aber ich falle dadurch aus meinem Schwung. Das bedeutet, dass ich Meetings und 1:1-Beratungen, wenn möglich, am Nachmittag einplane.
Die „wichtigen“ Zeitblöcke wie Content erstellen oder an einem Projekt zu arbeiten passen für mich besser in die Früh oder den Vormittag.
An welchen Wochentagen geht dir die Luft aus?
Ich habe KundInnen, die sich am Montag so viel vornehmen (und auch durchziehen), dass sie danach keine Energie mehr für die nächsten 1-2 Tage haben.
Wenn sie das wissen, ist das kein Problem, es spricht ja nichts dagegen, am Dienstag wenig zu arbeiten, Routine-Aufgaben einzuplanen oder auch einfach nichts zu tun.
Allerdings versuchen sie dieses Tempo beizubehalten – und verbringen viel unproduktive Zeit am Computer, weil sie einfach am Montag schon mehr als 100 % gegeben haben.
Solltest du deinen Tages-Rhythmus verändern?
Du bist bekennende Eule und deine Energiekurve bestätigt das? Dann würde ich an deiner Stelle prinzipiell nichts daran ändern, wenn das auch in deine private Situation passt.
Bei mir hat sich das zeitige Aufstehen eingeschlichen, als meine Tochter in die Schule kam. Plötzlich waren die Vormittage noch viel kürzer als zu Kindergarten-Zeiten und mit der 20-Stunden-Anstellung nebenbei wurde es knapp.
Also bin ich immer früher aufgestanden, um schon etwas erledigt zu haben, bis die Kinder aus den Betten müssen.
Wenn dir also deine Analyse zeigt, dass du sehr wohl auch am Morgen produktiv arbeiten kannst, dann spricht nichts dagegen, deinen Tages-Rhythmus zu verändern.
Aber bitte Stückchen für Stückchen!
„Verändere deinen Tages-Rhythmus nur in kleinen Schritten, sonst überforderst du dich!“
Solltest du derzeit um 07:00 Uhr aufstehen, dann verlange bitte nicht von dir, ab morgen um 05:00 Uhr fit zu sein. Stell‘ den Wecker nur um 15 Minuten früher ein und wenn du dich daran gewöhnt hast, wieder 15 Minuten, und so weiter.
Teste die Veränderungen ein paar Wochen lang
Bleib dran. Gib nicht gleich nach der ersten Woche, in der du deine Zeitblöcke umverteilst, auf, weil es nicht sofort klappt. Jede Veränderung braucht Zeit und du musst dich auch erst darauf eingrooven.
Nach ein paar Wochen oder Monaten kannst du dann wieder so eine Analyse-Woche einlegen und mit der vorigen vergleichen, ob sich deine Energiekurve zum Positiven verändert hat und ob es weitere Anpassungen braucht.
Und noch eine letzte Bitte an dich
Deine Situation wird sich immer wieder verändern, das bleibt nicht aus.
Egal, ob deine Kinder die Schule wechseln, jährlich ein neuer Stundenplan alles durcheinander wirbelt, ob du ein neues Produkt anbietest, mehr oder weniger Content erstellst, dein Geschäftsmodell änderst, deine/n erste/n MitarbeiterIn einstellst … es bleibt spannend und ist ganz normal, dass du immer wieder Anpassungen brauchst.
Hadere nicht damit.
Es ist ein lebenslanger Prozess.
Dein Leben wird leichter, wenn du ihn genießt!
PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!
Gute Gedanken! Sich mal eine Woche lang zu beobachten und eventuell die Arbeitsblöcke anders einteilen.
Danke für den Tipp.