In meinen letzten Coachings kam häufig die Rede auf „Routinen“. Immer von den Coachees selbst – und immer wiegelten sie selbst im selben Satz ab. So nach dem Motto „ich weiß, Routinen würden mir helfen, aber … das geht ja gar nicht, weil …“
Das hat mich veranlasst, mir dieses „Un-Wort“ näher anzusehen und diese Artikelserie für euch zu schreiben. Im erste Teil geht es darum, was im allgemeinen mit Routinen assoziiert wird und was eigentlich für sie spricht. Wie solche Abläufe gestaltet werden können und wie man diversen Stolpersteinen begegnen kann, darum geht es im zweiten Teil. Im letzten Artikel gibt es dann handfeste Tipps zur Umsetzung.
Interpretation
Los geht’s also damit, dass ich auf die Suche nach Bedeutungen von „Routine“ gegangen bin. Und siehe da, die Interpretationsmöglichkeiten sind durchaus vielfältig!
Positive Bedeutungen sind z.B.:
- „Durch längere Erfahrung erworbene Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sehr sicher, schnell und überlegen auszuführen“
- „EDV: meist kleineres Programm … mit einer bestimmten, gewöhnlich häufiger benötigten Funktion.“
- „Fachbegriff für einen Zaubertrick“
- „Die Geschicklichkeit, die jemand durch lange Übung erworben hat.“
Auch die Synonyme klingen doch nicht schlecht:
Erfahrung, Fertigkeit, Geübtheit, Gewandtheit, Knowhow, Übung, Vertrautheit
Aber natürlich gibt es auch negative, abwertende Bedeutungen:
- „Etwas, das nur noch mechanisch ausgeführt wird, aber keinen großen Sinngehalt mehr hat.“
- „Ausführung einer Tätigkeit, die zur Gewohnheit geworden ist und jedes Engagement vermissen lässt.“
Autsch …
Damit wird schon klarer, warum Routine als so „bäh“ angesehen wird.
Worte schaffen Bewusstsein!
Wie so oft ist es also auch hier eine Sache von Wahrnehmung, Interpretation, persönlicher Empfindung – und schlussendlich von Entscheidung! Wenn ihr die Entscheidung trefft, dass Routine mit Fließbandarbeit, Nicht-Engagement, Langeweile und Sinnlosigkeit zu tun hat, dann wird das genau so sein.
Was könnten Routinen gutes für euch tun?
- Da ihr diese Fertigkeit, die ihr routiniert macht, beherrscht, könnt ihr z.B. müdere Zeiten ausnützen und euch dabei ein wenig erholen.
- Ihr habt dadurch mehr Kopf-Zeit –denn bei einer Tätigkeit, die ihr beherrscht, müsst ihr weniger nachdenken.
- Wenn ihr Routinen in euren Arbeitsalltag einbaut, könnt ihr sicher sein, nichts zu vergessen – auch das entlastet.
- Das Bewusstsein, etwas „gelernt“ oder „trainiert“ zu haben, – und zwar erfolgreich – lässt durchaus Flügel wachsen :-)
Quellen:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Routine
http://de.wikipedia.org/wiki/Routine
http://de.thefreedictionary.com/Routine
[…] ersten Teil dieser Artikelserie ging es um die Interpretation und Wahrnehmung des Wortes “Routine” ansich. Im zweiten […]
Das „was und wie“ erledigt mein Kopf, ich brauche nur mitmachen, im Fluss bleiben.
Muss mich nicht wehren, mich nicht entscheiden.
Normalerweise was Angenehmes.
Macht mich frei für eine kleine Pause: hier genieße ich, dass ich in Bewegung bin und kann zwischendurch auch kleine Dinge entdecken, wie z.B. den Geschmack des Tees, einen schönen Blick im Zimmer, … mir ist wichtig, in dieser Zeit nichts zu planen oder die Dinge schneller machen zu wollen.
Liebe Ulla,
beneidenswert ;-) Mein Kopf selektiert da zu stark, „was und wie“ erledigt werden muss … ein schönes Bild, das du da zeichnest!
Sonnige Grüße,
Claudia
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