Planung für Solopreneure
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Das Planung-Paradox: Wenn Struktur plötzlich zu Stress wird

Wenn Planung stresst

Ein Gastartikel von Silvia Chytil, meine Coach und Buddy von  sinnvollanders.com.


Wenn du bei Claudia und ihrem Abenteuer Home-Office gelandet bist, dann weißt du natürlich, wie wichtig Planung ist.

Planung bietet Struktur für das Erreichen unserer Ziele und kann uns dabei helfen, effizienter zu arbeiten. Außerdem gibt sie uns oft ein Gefühl der Kontrolle über das Chaos um uns herum.

Auch ermöglicht sie uns, unsere Ressourcen sinnvoll zu nutzen, Prioritäten zu setzen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Definitiv ein unverzichtbares Werkzeug für den Erfolg eines Unternehmens.

Aber – so großartig das alles in der Theorie ist, in der Praxis kann Planung plötzlich zu einem unerwarteten Quell des Stresses werden.

Das Paradoxon

Dieses Paradoxon – die Spannung zwischen der Ordnung der Planung und dem Stress, den sie verursachen kann – ist eine Herausforderung, die viele von uns kennen und die ich aus eigener Erfahrung allzu gut verstehe.

Lange Zeit habe ich mich von Plänen gestresst gefühlt, obwohl das eigentlich nicht der Fall sein sollte. Schließlich bin ich mit Plänen und Strategien aufgewachsen.

In den Konzernen, in denen ich gearbeitet habe, waren Pläne unerlässlich. Ich wusste also, wie man plant, was zu berücksichtigen ist und worauf ich meinen Fokus legen sollte.

Möglicherweise lag genau hier mein Fehler. Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich nicht genug über das Wie und Warum meiner Planung nachgedacht. Ich wusste nur, dass ich planen musste, also tat ich es – ohne weiter zu hinterfragen.

Das Resultat war enormer Druck und Stress. Allein der Gedanke an Planung brachte mir oft schlaflose Nächte. Was soll ich in den Plan schreiben? Werde ich es schaffen, meinen Plan umzusetzen? Oder werde ich wieder scheitern?

Nach viel Frust und einigen Misserfolge entschied ich mich dann, einen radikalen Schritt zu gehen: Ich verzichtete gänzlich auf Pläne. Ich wollte sehen, ob es auch ohne sie geht.

Nun, heute habe ich eine differenzierte Sichtweise auf Pläne. Nach meiner kompletten Abstinenz verwende ich Pläne heute wieder in Maßen. Sie stressen mich auch nicht mehr, weil ich besser verstehe, was sie sind und wie sie funktionieren.

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Erwartungen vs. Realität

Pläne können Halt und Struktur bieten, sind aber kein Allheilmittel und ganz sicher keine Sicherheit dafür, dass alles nach Plan verläuft.

Sie sind kein Garant für das reibungslose Funktionieren des Lebens. Der Hauptgrund für den Stress, der mit Plänen verbundenen ist, liegt vermutlich genau darin: Wir hoffen, dass Pläne das Leben lenken und kontrollieren können. Doch das ist natürlich Quatsch.

Ein Beispiel dafür ist ein Kunde von mir, der regelmäßig im Chaos des Tagesgeschäfts unterging. Also dachte er, wenn er sich am Sonntagabend einen detaillierten Plan für die Woche macht, dann wird alles besser.

Na ja, wie du dir sicher denken kannst, ging sein Wunsch nicht in Erfüllung. Denn seine Kund:innen hielten sich so gar nicht an seine Vorgaben, sie riefen an, reklamierten oder bombardierten ihn mit neuen Aufträgen.

Somit war sein gut durchdachter und fein säuberlich aufgestellter Plan bereits am Montagmorgen um 9 Uhr überholt.

Das Leben hat eigene Pläne und kümmert sich herzlich wenig darum, was wir uns wünschen und vorstellen. Es geht seinen Weg und wir haben die Wahl, dagegen anzukämpfen oder flexibel mitzuschwimmen.

Wenn wir Pläne als bewegliche Leitlinien betrachten, die uns helfen, uns in unserem Alltag zu orientieren, können wir den Stress reduzieren, der mit starren Erwartungen verbunden ist.

Tipp 1: Setze realistische Erwartungen an deinen Plan

Bevor du einen Plan erstellst, überlege dir, welche Erwartungen du damit verbindest und was er für dich tun soll.

Im Fall meines Kunden sollte der Plan seinen Stress mit dem Tagesgeschäft reduzieren. Eine absolut unrealistische Vorstellung.

Aber auch wenn dein Tagesgeschäft nicht so lebendig ist, dass die Kundinnen und Kunden ständig bei dir ein und aus gehen, hinterfrage die Gründe für deine Planung. Warum möchtest du einen Plan erstellen? Welche Ziele möchtest du damit erreichen? Welche Probleme möchtest du lösen?

Soll der Plan dich dazu motivieren, Dinge zu tun, die du eigentlich nicht tun möchtest? Soll er dir helfen, Ängste, Unsicherheiten und Sorgen zu überwinden? Soll er in Situationen eingreifen, die nicht kontrollierbar sind?

All das kann ein Plan nicht leisten. Am Ende ist es nur ein Stück Papier (oder ein paar Pixel auf deinem Bildschirm).

Je klarer du dir über deine Erwartungen an den Plan bist, desto weniger wirst du dich von ihm unter Druck setzen lassen. Vor allem, wenn du auch erkennst, dass ein Plan viele Probleme gar nicht lösen kann.

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

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Ein Plan ist keine Glaskugel

Es scheint mir, als würden bestimmte Institutionen wie Banken, Förderstellen oder andere Ämter absichtlich Businesspläne verlangen. Denn das ist oft eine so große Hürde, dass viele lieber aufgeben, als sich diesem Mammutprojekt zu stellen.

Ich hatte mal eine Kundin, die für ihr neues Geschäftslokal einen Kredit brauchte. Dafür musste sie auch einen Businessplan vorlegen. Zusätzlich wurde von ihr verlangt, jährlich eine Aktualisierung zu schicken.

Schon Wochen vor dem Termin bei der Bank bekam sie Magenschmerzen. Es war nicht nur die Erstellung des Plans, die sie stresste. Auch, dass sie diesen vor der Bank vertreten und erklären musste.

Denn mal ehrlich – wie sollte sie heute wissen, was in einem Jahr, in drei oder sogar in fünf Jahren passiert?

Ob ein Plan funktioniert oder nicht, hängt nicht davon ab, ob du ein guter Planer oder eine gute Planerin bist. Es spielen viele Faktoren eine Rolle: die Kund:innen, die Wirtschaftslage und auch die persönliche Entwicklung.

Ein Plan ist starr und unflexibel, doch du und das Leben um dich herum sind es nicht!

Es gibt so viele unbekannte Variablen, die du einfach nicht wissen und somit auch nicht bei deiner Planung berücksichtigen kannst.

Wenn du dich darauf einstellst, dann kannst du flexibler mit unvorhergesehenen Umständen umgehen und Anpassungen an deinem Plan vornehmen, ohne dass dich das stresst oder unter Druck setzt.

Tipp 2: Betrachte den Plan als eine Geschichte in Zahlen

Wenn du einen Plan erstellen möchtest oder musst, stelle dir vor, es wäre eine Geschichte in Zahlen. Wie würdest du dir wünschen, dass ein Projekt, dein nächstes Geschäftsjahr oder die Zukunft allgemein aussehen?

Du kannst dir diese Dinge auf verschiedene Weisen vorstellen. Du kannst ein Vision-Board mit Bildern erstellen, deine Gedanken in Worten in einem Journal festhalten oder eben deine Vorstellungen in Form eines Plans in Zahlen ausdrücken.

Egal, wie du vorgehst, der Ausgangspunkt ist immer derselbe. Es ist eine Absicht, eine Idee, die du hast und zu Papier bringst. Es ist eine Geschichte, die du dir ausdenkst.

Doch nur weil deine Zukunft in Zahlen festgehalten ist, heißt das nicht, dass sie wahrer ist als die Bilder eines Vision-Boards oder die Worte in einem Journal.

Ein Plan ist eine von vielen Möglichkeiten, deine Hoffnungen und Ziele zu visualisieren, aber keine dieser Methoden kann dir eine genaue Vorhersage der Zukunft bieten.

Beim Planen gibt es kein universelles Richtig oder Falsch

Jeder Mensch tickt anders, wenn es um das Thema Planung geht. Während ich und viele meiner Kundinnen und Kunden kreativen und intuitiven Arbeitsweisen den Vorzug geben, fühlen sich andere durch genau diese Flexibilität überfordert.

Für mich bedeutet zu striktes Planen eine Einschränkung meiner Freiheit. Ich brauche den Raum, um auf jede Aufgabe frisch und mit offenen Augen zugehen zu können, und mich dann zu entscheiden, wie ich sie am besten bewältige.

Andere wiederum schätzen es, einen festen Plan zu haben, der ihnen genau sagt, was sie an jedem Wochentag tun werden – eine klare Struktur gibt ihnen Sicherheit und Orientierung.

Es ist also entscheidend, die eigene bevorzugte Arbeitsweise zu erkennen und zu akzeptieren. Einige benötigen feste Pläne, andere blühen auf, wenn sie Raum für spontane Entscheidungen und kreatives Handeln haben.

Das Eine ist nicht besser als das Andere, es ist einfach nur eine individuelle Vorliebe und es ist wichtig zu erkennen, welche deine ist.

Tipp 3: Finde deinen eigenen Weg

Was ist für dich persönlich der richtige Weg? In welchen Bereichen benötigst du mehr Struktur und wo möchtest du unbedingt deine Freiheit bewahren?

Deine Vorlieben können sich im Laufe der Zeit auch ändern. Was heute noch für dich funktioniert, kann morgen schon anders sein. Vielleicht möchtest du lieber auf Flexibilität und Kreativität setzen, wo zuvor starre Pläne die erste Wahl waren.

Das Leben ist ein ständiger Lernprozess. Daher experimentiere, teste und finde deinen ganz persönlichen Weg.

Es ist auch völlig egal, was andere sagen. Du bist Expert:in für dein eigenes Leben und nur du kannst entscheiden, was für dich funktioniert.

Die Kunst der flexiblen Planung

Pläne sind ein hervorragendes Werkzeug, aber eben nur ein Werkzeug. Sie erzählen nicht die ganze Wahrheit und sind auch kein Muss. Sie sollen dir ein Geländer, einen Rahmen bieten, an dem du dich festhalten und orientieren kannst, aber du darfst dich nicht von ihnen gefangen nehmen lassen.

Du bist der Kapitän deines Schiffs und die Pläne sind nur die Karten. Manchmal ist es notwendig, den Kurs zu ändern, wenn das Wetter umschlägt oder unerwartete Hindernisse auftauchen.

Gib dir selbst die Erlaubnis, von deinem Plan abzuweichen. Mitunter ist das Abenteuer, das sich außerhalb der festgelegten Route befindet, genau das, was du gerade brauchst.

Wenn ein Plan anfängt, dich zu stressen, dann ist es Zeit, ihn noch einmal genau zu betrachten. Es liegt nicht an dir, du musst nicht konsequenter oder disziplinierter werden.

Es bedeutet lediglich, dass dieser Planungsstil gerade nicht zu dir passt. Vertraue auf dich selbst, spüre in dich hinein und passe Planung für dich so an, dass sie für dich hilfreich ist.

Den letztendlich soll ein Plan dir immer eine Stütze sein, niemals eine Qual.

Über die Autorin

Silvia Chytil – sinnvollanders.com

Wenn ich über Intuition spreche, geht es mir nicht nur darum, Wissen zu vermitteln. Es geht vielmehr darum, eine Brücke zu schlagen zwischen Verstand und Gefühl, direkt ins Herz der Menschen zu kommunizieren.

Warum? Weil echte Erkenntnisse und Veränderungen nicht nur aus analytischem Denken resultieren. Sie entstehen, wenn wir uns erlauben, dieser inneren Stimme zu lauschen, ihr zu vertrauen und uns von ihr leiten zu lassen.

Ziele mit Sinn – Wie du stressfrei deine wahren Ziele findest und erreichst

Ein Programm, das speziell für kreative Köpfe und intuitive Selbstständige entwickelt wurde, die sich von traditionellen Zieldefinitionen eingeschränkt fühlen und einen alternativen, flexibleren Ansatz suchen.

Und sich damit Ziele setzen, bei denen Aufgeben keine Option ist, weil sie damit genau dorthin kommen, wo sie tatsächlich hin wollen.

Du möchtest mehr darüber lesen? Dann klicke bitte hier.

Wenn das interessant klingt, dann schreibe bitte eine E-Mail an hallo@sinnvollanders.com. Ich melde mich dann bei dir und wir plaudern in Ruhe über alle Details oder eventuelle offene Fragen.

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

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