Produktivität wird gleichgesetzt mit erledigen und tun. Die Definition von Arbeitsproduktivität lt. Wikipedia ist:
Arbeitsproduktivität = Ausbringungsmenge durch eingesetzte Arbeitsstunden
Das kennst du sicher: Wenn viele Punkte (= Ausbringungsmenge) auf deiner ToDo-Liste abgehakt sind, dann fühlst du dich produktiv. Das heißt aber auch, dass dem Tun wesentlich mehr „Wert“ zugestanden wird, als z.B. dem Denken. Beim Denken kommt ja nichts raus, oder?
Darum geht's hier:
Sei ehrlich: hast du das auf deiner ToDo-Liste stehen?
- Über die nächste Aktion nachdenken.
- Überlegen, was mich morgen zufriedener macht als heute.
- Nachdenken, wie ich Problem xy lösen kann.
- Recherchieren, wer mich bei xy unterstützen kann.
- Nachdenken, was ich an meinem Workflow ändern sollte.
Ich gestehe: ich nicht. Früher zumindest nicht ;-)
Denken ist nicht produktiv.
Denken kannst du nicht abhaken.
Denken bringt keinen direkten Output.
Bäh!
Die Podcast-Episode zum Artikel
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Ein Schritt zurück
Weißt du, was einen wirklichen Produktivitäts-Schub bei mir auslöst?
Ich schaue auf meinen Plan und denke nicht darüber nach, ob ich jetzt gerade Lust darauf habe, das zu tun. Manchmal schleicht sich zwar der Gedanke ein: „Das könntest du auch morgen/übermorgen/nächste Woche noch erledigen„. Auch dann geht mein inneres Stoppschild hoch und ich tue.
Das funktioniert aber nur – du wirst es bereits ahnen – mit Plan. Oder ToDo-Liste.
„Denken verhindert Produktivität – tu’s trotzdem, aber nicht ständig!“
Und beides gibt’s nur, wenn du vorher, also vor dem Tun, nachgedacht hast. Denn was würde passieren, wenn du erst darüber nachdenken musst, WAS du eigentlich jetzt tun solltest oder könntest?
Genau:
- Es würden dir 100 Dinge gleichzeitig einfallen, die getan werden sollten (oder auch kein einziges)
- Du müsstest dich für eines davon entscheiden.
- Bei dieser Riesenauswahl würde das viel Zeit und vor allem auch Energie kosten.
Warum denken die Produktivität hemmt
Blinder Aktionismus und Routinen können deinen Tag so vollpacken, dass du keine Zeit und keine Muße hast, dich mit neuen Wegen zu beschäftigen oder dir zu überlegen, welche alten, ausgetretenen Pfade du nicht mehr gehen möchtest.
Denken und tun sind zwei völlig unterschiedliche Zustände. Wenn du den ganzen Tag zwischen diesen beiden wechselst, ist das zwar eine (vielleicht willkommene) Abwechslung, das heißt aber nicht, dass du etwas weiterbringst und deine Ziele erreichst.
„Gehe es strategisch an – mit dem Strategietag!“
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deine Ideen verwalten kannst, um sie später weiterzuentwickeln. Ein Strategietag (wobei es nicht unbedingt ein ganzer Tag sein muss) ist die Erweiterung des Ideenmanagements, wie ich es dir vorgestellt habe.
Noch vor 2-3 Jahren war ich viel mehr im Denk-Modus als heute. Es war einfach weniger zu tun ;-). Daher konnte ich mich mehr damit beschäftigen, was ich eigentlich erreichen will und vor allem, wie ich dort hinkomme. Im Laufe der Zeit ist das in den Hintergrund gerückt. Die „Ausbringungsmenge“ hat einfach das Nachdenken überlagert.
Vor allem ein Blick auf meine Ideen-Liste hat mir immer wieder gezeigt, dass es dringend Zeit ist, nachzudenken und zu entscheiden, was ich wie umsetzen möchte.
Der Strategietag war geboren.
Nicht immer ist es ein ganzer Tag. Das ist auch nicht notwendig. Aber genauso wie der Wochenrückblick ein guter Zeitpunkt ist, nachzudenken, so ist es auch ein Strategietag pro Monat.
Der Blick zurück:
- Was ist im letzten Monat gut gelaufen?
- Wo hat’s gehapert?
- Was hast du nicht mit ganzem Herz und Seele gemacht?
- Was hast du nur gemacht, weil du es immer so getan hat – ohne zu reflektieren, was es bringt?
- Welche Projekte hast du gestartet?
Der Blick nach vorn:
- Welche Aktion willst du in den nächsten drei Monaten starten?
- Was möchtest du lernen?
- Welche Kontakte möchtest du intensivieren?
- Gibt’s ein neues Netzwerk, in dem du dich umschauen möchtest?
- Welche Idee soll von der Ideen-Liste auf den Projekt-Plan wandern?
- Brauchst du in dem einen oder anderen Bereich deines Lebens Unterstützung?
- Welche Umsatz-Ziele setzt du dir für das nächste Monat?
- Und was genau musst du Schritt für Schritt in den nächsten Wochen/Tagen tun?
Lauter Fragen, deren Antworten dein Tun auf jeden Fall bestimmen werden.
Du bekommst schon Herzrasen bei dieser Liste, weil du einfach nicht weißt, wie du es schaffen sollst dranzubleiben und regelmäßig AN deinem Business zu arbeiten? Verstehe ich nur zu gut – darum habe ich das Power-Quartal geschaffen, in dem wir das gemeinsam angehen:
Vorbereitung
Es geht ja darum, dir im Alltagsgeschäft Zeit und Raum zum Denken zu schaffen. Das heißt auch, dass du diesen Tag gut einplanen und vorbereiten solltest. Also schon früh genug im Kalender eintragen und ihn mit Händen und Füßen verteidigen.
Plane ein, dass du an diesem Tag für niemanden erreichbar bist und auch alle Routine-Aufgaben vorher erledigt sind. Damit sie dir nicht im Hinterkopf herumspuken.
Ein Tipp zur mentalen Vorbereitung: setze dich nicht mit der Erwartung unter Druck: „Da muss jetzt richtig viel dabei rauskommen. Der Tag muss perfekt sein.“ Gib dir die Erlaubnis, mit Gedanken zu spielen und etwas zu entwickeln. Es muss nicht perfekt sein!
Je nachdem, wie du gerne arbeitest, sorge auch dafür, dass du genügend Material hast. Zeichnest du gerne am Flipchart deine Gedanken auf? Oder schreibst du sie lieber auf Karteikärtchen und Moderationskarten, die du dann sortierst? Du solltest dir an deinem Strategietag nicht mehr überlegen müssen, wo dieses Material ist.
„Trenne Denken und Tun – deiner Produktivität zuliebe!“
Und dann kann’s losgehen!
Widerstehe der Versuchung, dich (vielleicht wie üblich) zuerst um deine Mails oder Social-Media-Kanäle zu kümmern. Du bist auf deiner Denk-Insel, auf der dich niemand und nichts stören soll.
Wenn du nicht weißt, wie du genau anfangen sollst, dann öffne zuerst deine Ideen-Sammlung(en) und lass dich davon inspirieren. Oder du gehst die Fragen, die ich gesammelt habe, eine nach der anderen durch und beantwortest sie für dich.
Das klingt vielleicht ein wenig ziel- und planlos, aber du wirst sehen, du kommst dadurch in einen sehr kreativen und klaren Flow.
Das Ziel
Der Aufhänger zu diesem Artikel ist ja, dass du Denken von Tun trennen solltest, um produktiver arbeiten zu können.
Das bedeutet auch, dass am Ende des Strategietages ein Plan herauskommen sollte, den du dann „nur mehr“ abarbeiten musst. Beende also den Tag nicht mit einem Wust an Ideen, sondern mit einer Liste von Schritten, die du gehen wirst, um sie umzusetzen.
Dazu gehört auch, diese Schritte bereits zeitlich einzuplanen. Zumindest in einer groben zeitlichen Abfolge. Dann musst du nämlich in den nächsten Wochen auch nicht mehr darüber nachdenken, wann du das umsetzen wirst, sondern kannst die Aufgaben Woche für Woche abarbeiten.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf meinen nächsten Strategietag – machst du auch mit?
P.S: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!
Ein sehr interessanter Beitrag, über den ich tatsächlich NACHDENKEN muss :-D ich selbst bin oft in der Situation, in der ich zwar weiß, dass ich einfach TUN muss statt zu denken, aber dann ist der Kopf doch meist schneller und suggeriert mir, dass etwas anderes vielleicht doch viel wichtiger ist. An Tagen, an denen ich jedoch Deadlines einzuhalten habe und TUN muss, da ist das dann kein Problem und es läuft – verrückt :-D
Vielen Dank für deinen schönen Text. Er entspricht so sehr dem was ich auch schon erlebt habe.
Persönlichkeitsentwicklung ist ein ständiger Prozess. Wer sich dafür interessiert lässt sich sehr schnell im Angebotsüberfluss verlieren. Und selbst wenn ein Ziel erreicht ruft doch gleich das nächste.