Motivation für Solopreneure
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5 Tipps, wie du dein nächstes Projekt sicher nicht umsetzt

Projekte planen und dranbleiben

Es ist wie mit dem Verliebtsein.

Zuerst fliegen die Schmetterlinge, die Euphorie überschwemmt den Kopf, aber irgendwann kommt der Alltag und damit auch die Ernüchterung.

Denn es ist nicht schwer, neue Ideen zu haben.

Aber dranzubleiben an einem Projekt? Sich tagtäglich zu überwinden, das zu tun, was dazu gehört, um es auch zu Ende zu bringen, das ist die Herausforderung!

Fünf nicht ganz ernst gemeinte Tipps habe ich für dich, wie du verhindern kannst, dass deine nächste Idee flügge wird und dein nächstes Projekt so richtig rockt:

Mach dir keinen Kopf darüber, wie lange du wofür brauchst

Jedes Projekt hat eine zeitliche und eine inhaltliche Komponente. Du solltest sie dir zwar getrennt ansehen, allerdings müssen sie trotzdem miteinander „spielen“, damit du ein Projekt wirklich umsetzt. Und auch den zeitlichen Teil eines Projekts kannst du wieder auf zwei Ebenen betrachten, die zusammenpassen sollten:

  • Wann ist der Endtermin, also wann soll es fertig sein?
  • Und wie lange brauchst du für die einzelnen Aufgaben?

Wenn du dir keine Gedanken darüber machst, wie viel Zeit du für die Umsetzung brauchst, ist es völlig klar, dass du dich oftmals verschätzen bzw. auch überfordern wirst. Und damit ist auch klar, dass es mit der Umsetzung hapert.

Plane dein Projekt zeitlich so detailliert wie möglich

Egal, ob es um die Projekt- oder Tagesplanung geht – wenn du nicht umsetzt, was du geplant hast, kommt dir vielleicht in den Sinn: „Wenn ich das nur genauer, detaillierter mache, dann wird es klappen!

Dann werden im Kalender auf die Minute genau die einzelnen Umsetzungs-Schritte eingetragen. Allerdings kommt immer wieder das Leben (oder besser gesagt andere Prioritäten) dazwischen – und du beginnst mit der Planung von Neuem.

Eine andere Spielart könnte sein, dass du am Montag bereits beginnst, Aufgaben auf den Dienstag zu schieben, am Dienstag packst du dann alles, was du nicht geschafft hast, auf den Mittwoch … und am Freitag bist du alleine von der Liste, die übrig geblieben ist, völlig erschöpft.

„Detaillierte zeitliche Planung führt nicht zum Erfolg!“

Das ist also ein Irrtum, dass Detailreichtum zum Ziel führt!

Zumindest, was die zeitliche Planung angeht. Inhaltlich mag das stimmen, wenn du dir selbst den Freiraum lasst, in „Pflicht“ und „Kür“ zu unterscheiden.

Die Pflicht-Schritte in einem Projekt sind diejenigen, die du auf keinen Fall auslassen darfst, damit die Sache funktioniert. Als Kür bezeichne ich gerne Aufgaben, die zwar nice to have wären, die aber die berühmten 80 Prozent im Pareto-Prinzip betreffen.

Das Pareto-Prinzip besagt nämlich, dass du mit 20 % deines Aufwandes 80 % vom Ergebnis erreichst. Und genau diese 20 % sind die Pflicht.

Ignoriere die 5 anderen Projekte, die du angefangen hast

Oh, wenn Neues nur nicht so attraktiv wäre!

Dann wäre es doch wirklich simpel, an Projekten dranzubleiben, oder? In meiner Home-sweet-Office Challenge gibt es an einem Tag die Aufgabe herauszufinden, wie viele angefangenen Projekte in der Schublade liegen und auf ihre Fertigstellung warten. Und sehr oft bemerken die Teilnehmerinnen, dass nur mehr ein kleiner Schritt fehlen würde, um so ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen.

Da ist dann wohl eine neue Idee dazwischengekommen.

Wenn du den absoluten Drang zu etwas Neuem verspürst, dann schau trotzdem zuerst, woran du gerade arbeitest.

„Bring‘ Projekte zu Ende – deinem Selbstvertrauen zuliebe …“

Das heißt nicht, dass du jedes tote Pferd weiter reiten solltest, manchmal macht es einfach keinen Sinn, daran festzuhalten. Aber ein Blick in die Richtung, ob du überhaupt die notwendigen zeitlichen Ressourcen für ein neues Projekt hast, ist oft hilfreich.

Auch der Gedanke, dass dir nichts davon läuft und du Projekte nicht sofort im selben Moment der Idee umsetzen musst, kann dir dabei helfen, dich nicht zu übernehmen und umzusetzen!

Die Podcast-Episode zum Artikel

<strong>Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!</strong>

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Denke nicht darüber nach – fang einfach an

Das ist zugegebenermaßen ein bisschen zwiespältig. Denn ich habe schon oft „einfach gemacht“, ohne einen ganz genauen Plan zu haben. Ich denke da z.B. an den Sommer 2017, als ich einfach angefangen habe, mit dem geführten virtuellen CoWorking zu experimentieren. Oder als ich 2016 meine Aktion Goodbye 2016 gestartet habe. Beides hat mich ziemlich unter Druck gesetzt, beides hat geklappt.

Aber Spaß schaut anders aus, ganz ehrlich!

Bei der Überlegung „Einfach anfangen oder vorher doch nachdenken?“ kommt es auch darauf an, wie viel Erfahrung du bereits mitbringst. Je mehr Erfahrung, desto „spontaner“ kannst du einfach losstarten.

Ich bin aber der Überzeugung, dass du dir einiges an Energie sparst, wenn du Denken vom Tun trennst.

„Einfach anfangen – oder doch vorher nachdenken? Wie gelingen Projekte für dich besser?“

Immer wieder sehe ich z.B., dass Einsteiger ein Webinar planen, Landingpage machen, Anmeldungen einsammeln – und am Abend davor in Panik ausbrechen, weil sie nicht wissen, wo und wie sie so ein Webinar abhalten werden und was danach passieren soll.  Natürlich lässt sich das alles irgendwie dann in einer Nacht-und-Nebel-Aktion lösen und technische Hoppalas gehören dazu – aber den Stress kannst du dir eindeutig sparen, wenn du dir rechtzeitig (frühzeitig?) den Ablauf überlegst.

Selbst wenn du die Lösung noch nicht zu 100 % parat hast, du weißt zumindest, was auf dich zukommt.

Ignoriere deinen Kalender

Der Weg von der Idee zur Umsetzung – und zum Dranbleiben – führt leider nicht am Kalender vorbei. Auch jede ToDo-Liste nicht.

Wenn du ignorierst, dass du in den nächsten Wochen dreimal auf Fortbildung bist, die Abschlussfeier deines Kindes zu organisieren ist und du den Hund des Nachbarn betreuen musst, dann ist klar, dass du mit einer vollgepackten ToDo-Liste, die sich aus einem Projekt ergibt, nur scheitern kannst.

„Trenne ToDo-Liste und Kalender – aber behalte beide im Blick!“

Ich plädiere immer dafür, eine Projekt-Planung, die daraus entstehende ToDo-Liste und den Kalender zu trennen. Das schafft einerseits Überblick, verleitet aber eben auch dazu, zu planen, ohne die Zeit, die dir zur Verfügung steht, einzubeziehen.

Dazu gehört übrigens auch der Tipp Nr. 1 – denn wenn du nicht annähernd (also vielleicht sogar geschätzt, wenn es dein erstes Mal ist) weißt, wie lange du wofür brauchst, wie kannst du dann realistisch zum Umsetzen sorgen?

Fühlst du dich ertappt?

Nein, ich rede (oder schreibe) nicht schlau daher, denn das sind genau die Fehler, die ich zu Beginn meiner Selbständigkeit gemacht habe. Und manchmal im privaten Bereich immer noch mache ;-).

Also: wie gehst du es das nächste Mal an, wenn ein Schwarm Schmetterlinge dich überfällt?

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


4 Kommentare

  1. Es stimmt, dass jedes Projekt eine zeitliche und eine inhaltliche Komponente hat. Dass man sich bei der Projektentwicklung schnell mal die Zeit aus den Augen verliert, ist mir schon des Öfteren aufgefallen. Denn wenn ich mir keine Gedanken darüber mache, wie viel Zeit ich für die Umsetzung brauche, dann ist es völlig klar, dass ich mich verschätzen werde.

    • Claudia Kauscheder sagt

      So ist es, Ronja ;-) Dann ist es mehr der Blick in die Glaskugel …

      Liebe Grüße
      Claudia

  2. Die praxisnahen Tipps und Ansätze sind äußerst hilfreich, um Projekte erfolgreich umzusetzen und motiviert zu bleiben.Daher vielen lieben Dank!
    Liebe Grüße,
    Bianca Groß

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