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Buchhaltung selber machen für Solopreneure

Buchhaltung selber machen für Solopreneure

Wenn du viele Kommentare auf Facebook zu einem deiner Postings haben möchtest, dann frag deine Follower doch einmal, ob sie sich gerne um ihre Buchhaltung kümmern …

Das Thema Buchhaltung ist für viele ein Alptraum

Ich verstehe das total gut, denn auch ich habe mich vor wenigen Jahren noch immer wieder davor gedrückt, bis das Ende des Jahres da war und ich mich erst einmal ein paar Tage zurückziehen musste, um Ordnung ins Chaos zu bringen.

Meiner Beobachtung nach gibt es dafür mehrere Gründe – die du allerdings nicht so hinnehmen musst!

  • Es fehlt die Regelmäßigkeit
  • Du hast dir keinen Workflow zurechtgelegt
  • Dir spuken alte „Bilder“ im Kopf
  • Du bist davon überzeugt, dass du kein „Zahlenmensch“ bist
  • Du hast Angst davor, was dir die Zahlen über dein Business sagen
  • Du bist unsicher, weil du es nie „richtig“ gelernt hast

Ich könnte mir vorstellen, dass dir noch ein paar dazu einfallen, aber das sind diejenigen, die mir von meinen Kunden genannt werden.

Vieles geht leichter mit einem WARUM!

Warum Regelmäßigkeit?

Nehmen wir an, du machst hin und wieder eine Reise im Rahmen deines Business.  Auf dieser Reise sammelst du natürlich einiges an Belegen. Manche in deiner Geldbörse, manche in der Handtasche – oder sogar im Hosensack?

Nun bist du zurück, das Tagesgeschäft hat dich wieder und du sammelst deine Belege im besten Fall an einem Platz … und dort bleiben sie liegen, bis du dich am Jahresende an deine Buchhaltung machst.

„Kleine, regelmäßige Schritte nehmen der Buchhaltung den Schrecken!“

Ich denke, du weißt, worauf ich hinaus will. Dann geht nämlich die Suche nach dem Kalender und den Belegen los … und wenn du viele Reisen machst, weißt du höchstwahrscheinlich auch nicht mehr, welche Hotelrechnung zu welcher Reise gehört. Und die gefahrenen Kilometer? Die fallen hinten über, weil du dein Fahrtenbuch nicht nachtragen möchtest.

Warum ein Workflow?

Die beiden gehören zusammen: Regelmäßigkeit und Workflow.

Workflow bezeichnet die Aneinanderreihung von einzelnen Schritten, die dich zum Ziel führen (in diesem Fall eben eine aktuelle Übersicht über deine Zahlen). Wenn du immer die gleiche Abfolge einhältst, wirst du bemerken, dass dir das Anfangen leichter fällt!

Und wenn’s mit der regelmäßigen Buchhaltung nicht geklappt hat, dann hast du höchstwahrscheinlich Altlasten abzuarbeiten. Wie das Schritt für Schritt (und mit ein bisserl Hartnäckigkeit) klappt, zeige ich dir in diesem Video.

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Warum alte Bilder hinderlich sind?

Ganz einfach: weil sie mit der Realität, dem Hier und Jetzt, schlicht nichts mehr zu tun haben.

Es ist völlig irrelevant, dass du in der Schule in Buchhaltung völlig versagt hast (so wie ich übrigens)!

Denn jetzt musst du keine doppelte Buchführung machen und es sitzt auch keine unsympathische Lehrerin (oder Lehrer) vor dir, die dich benoten wird. Und den brummigen Kollegen aus der letzten Anstellung, der dich immer mit Spesenabrechnungen genervt hat, den gibt’s auch nicht mehr.

Das Blatt darf von dir neu beschrieben werden! Genial, oder?

„Streich‘ die alten Bilder von Buchhaltung aus deinem Kopf!“

Warum du kein Zahlenmensch sein musst

Was für eine Schublade … in die du natürlich nicht gesteckt werden möchtest. Außerdem sehr praktisch als Ausrede dafür, dich nicht mit deiner Buchhaltung und deinen Zahlen zu beschäftigen.

Ich glaube dir schon, dass du das nicht bist – aber das musst du auch nicht sein, um Belege zu sammeln, zu bearbeiten und Zahlen in eine Tabelle einzutragen, um für dich den Überblick zu bekommen.

Das Zahlenmensch-Sein kannst du getrost deiner Steuerberaterin überlassen!

<strong>Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!</strong>

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Warum diese Zahlen wichtig sind

Wissen ist doch immer angenehmer, als Nichtwissen? Oder?

Was hilft es dir, zwar das Gefühl zu haben, dass alles passt, dass deine Fixkosten nicht zu hoch sind, dass genügend für Steuer und Sozialversicherung zurückgelegt wurde – aber du WEISST es nicht?

Ganz oft trügt uns so ein Gefühl.

Ein Beispiel mit anderen Zahlen:

Eines der ersten Tools, das meine KursteilnehmerInnen in Home-sweet-Office 2.0 installieren sollen, ist RescueTime, das im Hintergrund mitschreibt, wie lange man sich in welchem Programm oder auf welcher Website aufgehalten hat. Vor kurzem habe ich von einer Teilnehmerin folgende Rückmeldung bekommen:

„Ich hatte ja ziemliche Angst vor der Auswertung, weil ich das Gefühl hatte, dass ich viel zu wenig richtig arbeite … aber sie zeigt mir, WIE viel ich mache – und dass ich eher einen Gang zurückschalten sollte!“

Du siehst den Unterschied zwischen Gefühl und Zahlen?

„Das ist der Unterschied zwischen Gefühl und Zahlen: Wissen!“

Und Hand aufs Herz: es hilft dir reichlich wenig, den Kopf in den Sand zu stecken – dort kannst du nämlich nichts ändern!

Warum Wissen nicht Wissen ist

Ich habe Buchhaltung „richtig“ gelernt. Und es hat mir reichlich wenig dabei geholfen, in meiner Selbständigkeit damit umzugehen. Weil das nämlich echt zwei paar Schuhe sind!

Wichtig ist, dass du die Ergebnisse „lesen“ kannst – du musst kein Experte in Steuerfragen sein, dazu gibt es Experten (die übrigens Zahlen lieben).

Wenn du überzeugt bist, du verstehst deine Business-Zahlen nicht, dann suche dir bitte jemanden, der es dir richtig erklärt!

Nur dann hast du die Chance, dein Business zu steuern.

Fazit

Natürlich kann das Buchen selbst an einen Steuerberater oder eine Buchhalterin ausgelagert werden. Das empfehle ich auch sehr. Aber die Verarbeitung deiner Belege, das kannst du höchstwahrscheinlich nicht so schnell delegieren.

Wie handhabst du das? Hast du einen regelmäßigen (also nicht nur jährlichen) Überblick über deine Zahlen?

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


9 Kommentare

  1. Bernd sagt

    Hallo Claudia,
    das Thema Buchhaltung und Steuer, insbesondere Lohnsteuerjahresausgleich war bis zu meinem Meisterkurs sehr negativ behaftet. So ein „müssen“ das mir nie behagt hat. Heute weiß ich, wie es funktioniert. Genau deswegen lege ich meine Belege chronologisch ab und gebe die ganze Arbeit einer Buchhalterin. Ja, einer Buchhalterin. Ich muss mich nicht in jedem Bereich auskennen.

    • Claudia Kauscheder sagt

      Da hast du absolut Recht, Bernd! Bei meiner Steuerberaterin werden die Belege auch erst von der Buchhalterin verarbeitet ;-)

      Liebe Grüße,
      Claudia

  2. Hallo Claudia,
    keine Ahnung, ob du das noch liest :-), finde aber keinen anderen Beitrag zu Buchhaltung, wo meine Frage passen könnte. Ich hatte das Webinar im November 2019 bei dir gemacht und schaue mir gerade die Excel-Sheets an, die du uns tollerweise zur Verfügung gestellt hast.

    Bei den Fixkosten hast du vor den Monaten noch zwei Spalten, einmal „Intervall“, das meint wohl, ob ich es monatlich oder jährlich zahle, daneben steht Zlg. Das heißt wohl Zahlung, aber was soll ich da eintragen? Ist mir irgendwie nicht klar.

    Danke für eine Antwort.

    Zamyat

    • Claudia Kauscheder sagt

      Hallo, Zamyat!

      Natürlich lese ich das noch! Du hast es eigentlich eh schon geschrieben: Intervall ist monatlich, Quartal, jährlich, und Zlg ist die Zahlungsart. Also z.B. Paypal, Kreditkarte, Einzug, etc.

      Ich wünsche dir spannende Erkenntnisse!

      Liebe Grüße
      Claudia

  3. Buchhaltung war auch für mich ein Alptraum und ich bin damit einverstanden, dass ich einfach kein Workflow dafür hatte. Seit einiger Zeit habe ich damit angefangen, strukturierter und regelmäßiger zu arbeiten. Seitdem funktioniert es sehr leichter! Danke für den Beitrag!

    • Claudia Kauscheder sagt

      Sehr gerne, Florian! Mich macht das immer ganz happy, wenn wieder jemand seine Buchhaltung von der Horror-Liste streicht ;-)

      Liebe Grüße, Claudia

  4. Die Warums geben mir tatsächlich mehr Motivation die Arbeit zu machen. Ich habe mir noch keine Regelmäßigkeit angewöhnt, wodurch es immer in Verzug kommt. Ich glaube so eine Beratung zu Buchhaltungsfragen würde mir echt helfen.

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