Content-Planung
comments 8

Zuerst Freebie erstellen oder Newsletter?

Freebie - Newsletter - Was kommt zuerst?

Lass uns heute einen Ausflug ins Tierreich machen!

Denn bei der Frage, worum du dich zuerst kümmern solltest, um den Newsletter oder um dein erstes Freebie, ist es so wie im Spruch „Die Katze beißt sich in den Schwanz“. Oder auch die Frage, was zuerst da war: die Henne oder das Ei!

Denn du verwendest Freebies, um InteressentInnen für deinen Newsletter zu gewinnen. Dafür solltest du aber einen Newsletter haben. In den „reinen“ Newsletter tragen sich aber weniger Leute ein, als für ein Freebie. Also solltest du ein Freebie haben …

Du siehst schon, ganz klar ist es auf den ersten Blick nicht, wo deine Priorität liegen sollte.

Trotzdem habe ich eine eindeutige Empfehlung für dich!

Die Podcast-Episode zum Artikel

Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

Wie du es nicht machen solltest – meine ersten Schritte

In meinen Programmen zeige ich meinen KundInnen natürlich, wie mein derzeitiger Organisations-Stand und meine Workflows aussehen. Und da ich damit immer einige Schritte voraus bin, kommt sehr häufig die Frage: „Claudia, wie hast du denn begonnen?

Ich betone sicherheitshalber gleich: SO solltest du nicht anfangen, wie es bei mir ab ca. 2009 ausgesehen hat ;-).

Ich hatte zwar schon sehr früh einen Newsletter, den ich auch regelmäßig verschickt habe (aber nur ein Mal pro Monat), die Adressen stammten allerdings vor allem aus den direkten Kundenkontakten. Es gab zwar auf meiner Homepage auch die Möglichkeit, sich zum Newsletter anzumelden, allerdings ohne Landingpage dafür und nur durch Zufall oder hartnäckiges Suchen auffindbar.

Also nicht ideal!

Und ich hatte auch Freebies. Allerdings konnten sich meine LeserInnen diese Freebies herunterladen, ohne ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Dass diese kostenlosen Helferlein dafür sorgen würden, dass meine Newsletter-Liste wächst – das war mir damals nicht wirklich klar …

Mein erster Schritt, E-Mail-Adressen für meinen Newsletter zu sammeln, war eine Video-Serie „52 x schneller am PC“ mit kurzen Anleitungen. Das Video habe ich jeweils auf meinen YouTube-Kanal hochgeladen und in einem Blogartikel eingebunden.

Als Freebie gab es diese Anleitungen in Form von PDFs, die diejenigen, die sich dafür eingetragen haben, automatisch zugeschickt bekamen.

Das war ein irrsinniger Aufwand, hat mir jedoch meine Liste über dieses „Aktions-Jahr“ gut gefüllt. Empfehlen würde ich dir das allerdings nicht, es gibt inzwischen einfachere Methoden dafür, deine Liste zu füllen.

Aber ich hoffe, das zeigt dir, dass nicht von Anfang an alles perfekt klappen muss!

Was dafür spricht, dich zuerst um deinen Newsletter zu kümmern

Das ist also meine eindeutige Empfehlung. Und wenn du, nachdem du fertig gelesen hast, darauf brennst, deinen Newsletter zu verschicken, dann komm in den Content-Planungs-Club, ich unterstütze dich gerne dabei!

Content-Planung Zeitmanagement

Der Newsletter ist technisch einfacher zu erstellen

Dass ein Double-Opt-in rechtlich notwendig ist, um Newsletter zu verschicken, ist ja schon seit Ewigkeiten so, das hat die DSGVO nicht neu gebracht. Was allerdings neu war, als die DSGVO über uns hereingebrochen ist, ist das sogenannte „Koppelungsverbot“.

Das bedeutet kurz zusammengefasst (du weißt schon, keine Rechtsberatung …):

Wenn sich jemand ein Freebie bei dir bestellt, darfst du nicht ohne zusätzliche Zustimmung deinen regelmäßigen Newsletter an diese Person verschicken.

Nun gibt es mehrere Möglichkeiten (je nach RechtsberaterIn), dieses Koppelungsverbot zu interpretieren und die Verbindung zwischen Freebie und Newsletter doch möglich zu machen.

Wenn sich allerdings jemand für deinen Newsletter anmeldet, dann darfst du ihn natürlich ohne Wenn und Aber an diese Person verschicken!

Das bedeutet auf der technischen Seite, dass du dich nicht darum kümmern musst, ob diese zusätzliche Einwilligung erteilt wurde. Darum findest du beim Eintragungs-Formular auf meiner Newsletter-Landingpage auch kein Häkchen mit dem Text „Ja ich möchte jede Woche Tipps für mein Selbstmanagement bekommen“. Weil’s klar ist.

Du musst nach der Eintragung keine Willkommens-Sequenz schreiben

Nachdem ich mir über dieses Argument bereits einmal Gedanken in einem Content-Kick im Content-Planungs-Club gemacht habe, zitiere ich mich hier selbst ;-):

Der Content-Kick

Freebie oder Newsletter Willkommens-Sequenz

Ich war mehrmals „versucht“, so eine Newsletter-Sequenz für meine Newsletter-AbonnentInnen zu erstellen und habe es aus mehreren Gründen wieder verworfen.

Grund 1: Die Frequenz

Ich schreibe jede Woche einen Newsletter. Gleichzeitig den Newsletter UND die Newsletter-Willkommens-Sequenz zu schicken, kann die LeserInnen verwirren und schlimmstenfalls überfordern.

Schicke ich allerdings zuerst eine Willkommens-Sequenz, nehmen wir an, mit 2 Mails pro Woche, dann bekommen die neuen AbonnentInnen eigentlich nicht das, was sie wollten. Nämlich meinen Newsletter.

Grund 2: Freebies

Alle meine Wartelisten bzw. Freebies werden mit einer E-Mail-Sequenz begleitet. Und mit dem Setzen eines Häkchens können die AbonnentInnen auch gleich meinen Newsletter bestellen.

Wollte ich jetzt auch noch eine Willkommens-Sequenz schicken … du verstehst, was ich meine. Wie sollte ich dann entscheiden, wer was geschickt bekommt?

Grund 3: Inhalts-Bruch

Was mir schon oft passiert ist und was mich echt verwirrt: Ich trage mich für ein Freebie ein, bekomme tolle Inhalte und dann plötzlich: Eine ganz andere Sequenz (nämlich die Willkommens-Mails), in der mir der- oder diejenige erzählt, wieso sie ihr Business gestartet hat und wie sie mir weiterhelfen kann/wird.

Das ist für mich ein inhaltlicher Bruch. Ich weiß doch schon, dass sie/er mir helfen kann, das habe ich ja hoffentlich bereits durch das Freebie mitbekommen.

Grund 4: Meine ganz persönliche Meinung

Wenn ich von jemandem einen Newsletter bestelle, dann habe ich bereits an irgendeiner Stelle einen Kontakt mit dieser Person gehabt und hab‘ mich sehr bewusst dafür entschieden.

Und ganz ehrlich: dann interessiert mich die Familien- oder Lebens- oder Entstehungs-Geschichte nicht. WENN sie mich interessiert, dann hoffe ich, dass ich sie bereits vorher schon auf der „Über mich“-Seite lesen konnte. Oder in dem einen oder anderen persönlichen Artikel.

Pragmatismus first!

Ich weiß, damit widerspreche ich vielen E-Mail-Marketern.

Ist so.

Trotzdem bleibe ich bei diesem pragmatischen Ansatz, der mir weniger Kopfzerbrechen bereitet (übrigens: bitte KEIN Freebie ohne E-Mail-Sequenz!), was aber nicht bedeutet, dass dasselbe Vorgehen das Richtige für dich ist!

Überlege, spüre hin und entscheide bitte, wie es für dich und deine LeserInnen am besten passt.

Ein Freebie ohne nachfolgenden Newsletter ist sinnlos!

Versetze dich nur einmal kurz in die folgende Situation: Du stolperst über ein Freebie, findest das spannend, weil es dir gerade dabei helfen könnte, ein Problem zu lösen.

Du bestellst dieses Freebie, bist vom Lösungs-Ansatz auch total begeistert – und dann hörst du nichts mehr, bzw. liest du nichts mehr von dieser Person.

Die Wochen oder Monate ziehen ins Land.

Und dann, ganz unvermutet, bekommst du einen Newsletter von jemandem geschickt, mit dessen Namen du überhaupt nichts verbinden kannst.

Wie sähe dann deine Reaktion aus? Freude darüber? Eher nicht. Wahrscheinlich überlegst du, woher dieser Mensch deine E-Mail-Adresse hat. Im besten Fall recherchierst du, wer das ist, im schlechtesten Fall meldest du dich sofort ab.

Und im allerschlechtesten Fall antwortest du ungehalten auf diesen Newsletter, was das soll.

Du siehst also, wie wichtig es ist, dass jeder Mensch, der sich bei dir einträgt, regelmäßig etwas von dir liest!

Du brauchst nicht noch zusätzlich ein „Produkt“

Diesen Artikel habe ich für dich geschrieben, wenn du relativ am Beginn deines Online-Business stehst. Und es ist wirklich herausfordernd genug, sich mit der Technik deines Blogs und eines Newsletter-Systems vertraut zu machen!

Wenn du gleichzeitig auch noch ein Freebie erstellen möchtest, dann legst du die Latte für dich unnötig hoch! Denn ein Freebie bedeutet noch viele weitere Schritte, wie z.B.:

  • Wenn es aus Videos bestehen soll: Video aufnehmen, schneiden, irgendwo hosten, in eine passwortgeschützte Seite oder ein PDF einbinden, usw.
  • Wenn dein erstes Freebie „nur“ aus einem PDF bestehen soll, musst du dich vielleicht in Canva einarbeiten, um es hübsch zu machen.
  • Und egal, wie dein Freebie aussieht, du musst es ausliefern!

Du siehst schon, da können noch einige zusätzliche Hürden auf dich warten. Und diese Hürden sorgen bei meinen KundInnen oft dazu, dass keines von beiden das Licht der Online-Welt erblickt. Weder das Freebie, noch der Newsletter!

Du folgst dem Konzept der „low hanging fruits“

Die „niedrig hängenden Früchte“ sind die, an die du ohne Leiter oder Pflückkorb ganz leicht rankommst.

Besonders gut kann man dieses Prinzip anhand von Facebook-Ads beobachten. Zuerst wird deine Facebook-Anzeige all jenen Personen gezeigt, die in der Vergangenheit häufig auf Anzeigen reagiert und sich eingetragen haben (und natürlich deiner Zielgruppe entsprechen). Darum werden es meistens im Laufe der Zeit immer weniger Eintragungen.

Und genauso niedrig hängen die Früchte auch für dich, wenn es eben darum geht, ob du dich zuerst um deinen Newsletter (low hanging) oder dein erstes Freebie (nicht so low hanging) kümmerst.

Denn wenn sich jemand in deinen Newsletter einträgt, ohne die Verlockung eines Freebies zu haben, dann kannst du sicher sein, dass das ein sehr hochwertiger Kontakt für dich ist!

Bei Freebie-Eintragungen kommt es leider öfter vor, dass das Freebie konsumiert und sofort danach der Abmelde-Link geklickt wird.

Du kommst durch den Newsletter leichter in eine Content-Routine

Ich mache noch einmal einen Blick zurück: Dadurch, dass es meine höchste Priorität war, den Newsletter regelmäßig zu verschicken und ich im Newsletter natürlich auch Neues verlinken wollte, habe ich mich dazu gezwungen, auch regelmäßig Blogartikel zu schreiben und Videos zu veröffentlichen.

Und auch bei den Mitgliedern im Content-Planungs-Club sehe ich, dass das funktioniert.

  • Sie konzentrieren sich darauf, den Newsletter zu verschicken.
  • Dadurch produzieren sie regelmäßig(er) Basis-Content.
  • Und dadurch fällt es ihnen auch leichter, aus diesem Basis-Content wiederum Postings für ihre Social-Media-Kanäle zu erstellen.

Du siehst also, dass die einzelnen Content-Stücke ineinandergreifen und damit die gesamte Content-Planung leichter machen, bzw. umgekehrt.

Content-Planung Zeitmanagement

Hänge die Latte für dich nicht zu hoch!

Die Wunschvorstellung ist klar: Alles gleichzeitig und dann bitte auch noch sofort ;-).

Die Realität sieht aber leider ganz anders aus. Da sind Freebies bereits fertiggestellt, aber es hapert an der technischen Umsetzung. Oder die Technik funktioniert, aber die Idee für ein Freebie fehlt. Spielarten von „fast fertig“ aber nicht veröffentlicht gibt es viele.

Ein paar Tipps dazu, diese inneren Barrieren zu überwinden

Wo spürst du den Widerstand?

Zerlege die Aufgaben, die an so einem Projekt hängen, in kleinere Schritte und nimm dir nur den ersten allerkleinsten Schritt vor.

Wenn du befürchtest, dass du die technische Seite nicht hinbekommst, hole dir Unterstützung. Wichtig dabei finde ich nur, dass du dir trotzdem zeigen lässt, wie es funktioniert und selbst lernst, mit den Tools umzugehen. Sonst wirst du ewig abhängig von einem Dienstleister sein.

Unperfekt ist perfekt für dich!

Wenn dir die Folge-Mails für dein Freebie Kopfzerbrechen machen:

  • Ein Freebie ohne Folge-Mails ist besser als gar nichts, wenn du danach einen Newsletter verschickst!
  • Ein Newsletter-Opt-in-Formular auf deinem Blog ist besser als gar nichts, du kannst dich später noch um eine schöne Landingpage für deinen Newsletter kümmern.
  • Wenn du noch kein Freebie hast, dann konzentriere dich auf deinen Newsletter. Mach‘ eine schöne Landingpage dazu und vermarkte sie genauso wie ein Freebie!

Denn das ist dein Newsletter doch eigentlich: ein kostenloses Angebot mit Mehrwert für die LeserInnen.

So lieferst du dein Freebie oder deinen Newsletter (technisch) aus

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Übrigens: Wenn du vom Mehrwert deines Newsletters selbst nicht überzeugt bist, dann ändere etwas daran!

Dann fällt es dir auch viel leichter, ihn zu vermarkten.

PS: Und nicht vergessen: Bleib neugierig!


 

8 Comments

  1. Ein toll geschriebener Blogartikel, dessen Inhalt ich wirklich zu 100% zustimmen kann. Wie oft höre ich von Kundinnen, dass sie (noch) keinen Newsletter schreiben können, weil sie erst noch an ihrem Freebie herumtüfteln und -perfektionieren wollen oder müssen. Und so streichen die Wochen ins Land, in denen man doch schon üben könnte, richtig gute Newsletter zu schreiben. Das ist unglaublich schade. Deshalb rate ich gerne dazu, „quick & dirty“ zu starten und dann nach und nach zu optimieren. Danke für diesen umfangreichen Artikel dazu!

    • Claudia Kauscheder says

      Sehr gerne, Silke und danke für deine Bestätigung! Du weißt ja, dass das nicht mein Haupt-Thema ist, aber im Content-Planungs-Club werde ich halt sehr oft mit dieser Frage konfrontiert.

      Liebe Grüße
      Claudia

    • Claudia Kauscheder says

      Sehr gerne, Steffi! Und ich hoffe, du hast deine Priorität schon auf deinen Newsletter gelegt?

      Sonnige Grüße
      Claudia

  2. Birgit says

    Sehr interessant dieser Artikel. Ich habe auch beides auf der Liste. Doch ist ein wichtiges Tool nicht vorher von bedeutender Entscheidung? Ein Programm, das die Adressen verwaltet. Meiner Ansicht nach sollte das der erste Schritt sein, dass ich den Newsletter „einfach“ verteilen kann. Ich denke, viele tragen sich auch so für den Newsletter ein und dann wie geht es mit den Adressen weiter? Händisch verwalten? Fast unmöglich und dann die rechtliche Sache. Mein Punkt, der mich hemmt. Oder habe ich da einen Knoten im Kopf? ;-)
    Viele liebe Grüße Birgit

    • Claudia Kauscheder says

      Liebe Birgit,

      Newsletter-Adressen darfst du bitte nie händisch verwalten, denn es muss das Double-Opt-in durchlaufen werden. Und damit hast du natürlich Recht, die erste Frage ist: mit welchem Newsletter-Tool? Aber halte dich nicht zu lange damit auf, denn wechseln geht später immer noch. Hauptsache, du fangst an! Ich habe jetzt am Ende des Artikels ein Video eingebunden, in dem ich das Double-Opt-in bespreche.

      Liebe Grüße
      Claudia

  3. Du sprichst mir aus der Seele.
    Wie oft habe ich schon von Kundinnen gehört „Ich kann mit meinem Newsletter noch nicht rausgehen. Mein Freebie ist ja noch nicht fertig.“
    Meine Antwort ist dann immer „Und warum soll der Newsletter bis dahin nicht schon ein paar Adressen für Dich einsammeln?“

    Liebe Grüße
    Dagmar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert