Selbstmanagement und Selbstführung
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5 Tipps gegen die Informationsflut im Online-Business

Wie mit Informationsflut umgehen?

Im Herbst fallen nicht nur die Blätter von den Bäumen, sondern auch Challenges, Kongresse und allerlei andere kostenlose Aktionen flattern dir vor die Füße. Leicht passiert es da, dass dir diese Informationsflut über den Kopf wächst!

So viele tolle Informationsquellen!

Und da sprechen wir noch gar nicht von all den großartigen Blogs, die du unbedingt lesen möchtest und den Podcasts, die du anhören „musst“ und nicht zu vergessen die vielen Newsletter, die angeboten werden …

Eigentlich könntest du den ganzen Tag nur konsumieren und natürlich ganz viel dazulernen.

Wie kommt’s zum Informationsüberfluss?

Das ist in Wahrheit eine rhetorische Frage, leben wir doch in einer Informations-Gesellschaft. Vor gar nicht allzu langer Zeit war noch der/diejenige privilegiert, der Zugang zu Informationen hatte.

Heute kämpfen viele meiner KundInnen eher mit dem Gegenteil. Es ist eine wichtige Fähigkeit, mit dieser Informationsüberlastung umzugehen bzw. sie sogar zu verhindern!

Schauen wir uns zuerst an, welche Gedanken dazu führen, dass die Informationsüberflutung im Internet zum Problem für dich wird.

Du denkst, du musst alles lesen/hören/sehen

Nein, musst du nicht. Eine wesentliche Voraussetzung, dass du in diesem Meer aus Informationen schwimmst und nicht untergehst, ist es, sinnvoll zu strukturieren, zu ordnen und zu kategorisieren.

Vor ein paar Jahren, als ich mit einer Kollegin über dieses Thema gesprochen habe, hat sie mir erzählt, dass sie ihr RSS-Feed-Reader ganz fürchterlich unter Druck bringt. Denn es sei so viel – und sie hätte ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht alles lesen würde, was andere schreiben.

Dasselbe höre ich von KundInnen, wenn es um Newsletter geht. Sie haben das Gefühl, sie müssen diese E-Mails lesen, denn sonst würden sie dem Absender etwas Schlechtes tun.

Das kann nicht gut gehen.

Wenn du das denkst, dann löse dich davon und trainiere, „Nein“ zu sagen.

Trainiere, nur zu scannen (d.h. die Überschriften und Betreffzeilen zu überfliegen) und nur auf diejenigen zu klicken, die dir das versprechen, was dich anspricht. Damit ist zwar nicht gesagt, dass dieses Versprechen auch gehalten wird. Aber die Chance ist doch relativ hoch.

Und auch den Text kannst du zuerst scannen, um ihn auf dieses Versprechen zu überprüfen.

Nur keine Informationen löschen!

Vor kurzem habe ich mich mit einer Gruppe von ehemaligen HSO-TeilnehmerInnen getroffen und ich habe ihnen erzählt, welche Veränderungen es in der kommenden Runde von Home-sweet-Office 2.0 geben wird. Dabei kamen wir auch auf das Thema HSO-Newsletter, den ich den TeilnehmerInnen jeden Freitag schicke.

Und alle, wirklich alle Anwesenden haben gesagt, dass sie sich diese HSO-Newsletter aufgehoben haben!

Ich war baff.

Denn was tust du mit alten Mails? Was tust du mit Artikeln, die du aufhebst, um sie später zu lesen?

Meistens gar nichts, behaupte ich mal.

Vertraue darauf: Es gibt keine Information, die auf Nimmerwiedersehen im Internet verschwindet und lösche alles, was du jetzt gerade nicht brauchst!

Du denkst, du verpasst etwas Wichtiges

OK, das könnte sein. Es könnten Informationen an dir vorbeiziehen, die du irgendwann brauchen könntest. Aber siehe den vorigen Punkt.

Wenn du diesen einen Artikel nämlich genau JETZT brauchst, wirst du beim Scannen auch darüber stolpern.

Und jeder, der gute Inhalte produziert, setzt alles daran, dass sie wieder gefunden werden – also ist die Chance auch für dich gut, die Information nicht zu verlieren.

Die Podcast-Episode zum Artikel

<strong>Hier kannst du ins Abenteuer hineinhorchen!</strong>

Danke fürs Zuhören!

Wenn dir diese Episode gefallen hat, freue ich mich über ein paar Zeilen und Sternchen auf iTunes von dir!

5 Tipps gegen die Informationsflut

Tipp 1: Du weißt, was du wofür brauchst

Damit sind wir beim großen „Warum“.

Möchtest du lernen? Die Artikel teilen und deinen eigenen LeserInnen damit etwas Gutes tun? Möchtest du unterhalten (werden)? Dir einen Experten-Status, wie es so schön heißt, aufbauen? Für deine eigenen Inhalte recherchieren?

Dieses Warum kann sich natürlich immer wieder verändern und erweitern – genauso wie die Liste der Blogs, Podcasts und YouTube-Kanäle, die du verfolgst.

Tipp 2: Du hast einen Plan

Wenn du also einen Plan hast, was du mit den Inhalten, die du liest und aufbewahren möchtest, vorhast, dann geht es darum, diesen Plan so umzusetzen, dass du nach einem gewissen System die Informationen weiter verarbeitest.

  • Du hast einen Platz, an dem du alles aufbewahrst, was du zu deiner eigenen Fortbildung brauchst.
  • Wenn du über eine Information stolperst, die du mit deinen Followern teilen möchtest, weißt du, wo du sie aufhebst und dann weiter verarbeitest.
  • Du hast einen „Filter-Platz“, damit es nicht zu viel wird.

Solche Plätze zu definieren, ist dein erster Schritt. Allerdings reicht es nicht, nur aufzuheben (wie sieht’s eigentlich in deinem Keller oder Dachboden aus?), sondern du brauchst anschließend auch Systeme, um es nicht zur Informationsüberflutung kommen zu lassen.

„Definiere Filter für dich, um nicht im Informationsmeer unterzugehen!“

Tipp 3: Du hast Routinen und einen Arbeitsablauf

Früher habe ich auch immer mal zwischendurch in meinen RSS-Feed-Reader geschaut – und bin dann oft unkontrolliert darin hängen geblieben.

Aber es ist wichtig, dass du in Filtern denkst und auch beim Schwimmen im Informationsmeer ein Ziel hast. Das jeweilige Ziel ergibt sich aus den „Warums“, die du für dich bereits festgelegt hast.

Wenn du nicht weißt, was du willst, erzeugt das Stress. Daher sollte (vor allem zu Beginn, wenn du dich an Arbeitsabläufe herantastest) deine erste Frage an dich selbst immer die nach deinem Ziel sein.

  • Warum öffnest du jetzt das E-Mail-Programm? Kannst du die E-Mails bearbeiten oder möchtest du dich nur ablenken?
  • Warum schaust du in den RSS-Reader? Wozu brauchst du jetzt Informationen?
  • Warum steckst du dir die Kopfhörer ins Ohr? Möchtest du unterhalten werden  oder etwas lernen?

Die Antwort auf diese Fragen kann natürlich auch „Entspannung, Spaß“ sein. Auch das ist ein gutes Ziel!

Inzwischen habe ich, was die Informationsverarbeitung angeht, einige Routinen aufgebaut. Überlege dir, welche deiner Informationsquellen dich am meisten stresst und beschränke dann die Häufigkeit und auch die Zeit, die du damit verbringst.

Ein paar Beispiele:

  • Öffne dein E-Mail-Programm nur drei Mal täglich oder erst ab einer bestimmten Uhrzeit. Damit, erst ab 10:00 Uhr E-Mails zu lesen, haben einige meiner Kundinnen gute Erfahrungen gemacht!
  • Sammle deine Lieblings-Blogs in einem RSS-Feed-Reader und gönne dir bestimmte Zeitblöcke (ich mach‘ das gerne am Wochenende), um darin zu schmökern.
  • Du hast deine Priorität gerade auf einem bestimmten Thema liegen? Dann ignoriere alle anderen Informationen, bis du dieses Thema für dich abgeschlossen hast.
  • Lege dir in einem Favoriten-Ordner im Browser die Links zu z.B. Facebook-Gruppen zurecht, die du (wieder) zu bestimmten Zeitpunkten besuchen möchtest.
  • Beschränke deine Zeit bei einer Recherche mithilfe eines Timers.

Falls du nicht weißt, wie du Favoriten in deinem Browser anlegst, hier eine kurze Anleitung:

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Tipp 4: Du weißt, was für dich relevant ist

„Interessante Informationen sind nicht unbedingt relevante Informationen!“

Akzeptiere, dass du Informationen begegnest, die zwar interessant klingen, dir aber in deiner Situation „jetzt“ keine Hilfe sind, das heißt, gerade nicht relevant für dich sind.

Wichtig ist (und ja, wir sind wieder beim Warum), dass du schnell erkennst, wenn etwas für dich und deine Arbeit relevant ist und dass du dann eine schnelle Entscheidung triffst.

Ich habe für mich einen Zwischenfilter eingebaut, nämlich meinen Eingangskorb in Trello. Wenn ich mich mit der Entscheidung „lesen oder löschen“ sehr schwertue, dann landet der Inhalt dort, denn diesen Eingangskorb schaue ich mir sehr regelmäßig durch. Und spätestens dann treffe ich – sozusagen auf den zweiten Blick – die Entscheidung, was damit passieren soll.

Oft entscheide ich mich mit der Aussicht auf einen vollen Eingangskorb in Trello übrigens doch recht schnell fürs Löschen …

Tipp 5: So kommst du vom Informationen sammeln zum Umsetzen

  • Eine Sache pro Input

Du bist wie ich ein Fortbildungs-Junkie? Dann bist du ebenso wie ich in Gefahr, zu viele Informationen verarbeiten zu müssen.

Darum mein Tipp: Nimm dir aus jeder Challenge, jedem Artikel und jedem Webinar, das du besuchst, immer nur eine einzige Sache mit, die du dann so rasch wie möglich umsetzt! Sozusagen ein Gold-Nugget, das als Aufgabe auf deiner ToDo-Liste steht.

Und das dann nicht ständig in die nächste Woche verschoben wird, sondern eine hohe Priorität bekommt.

  • Die strukturierte Ideen-Liste

Darüber, was nichts auf deiner ToDo-Liste zu suchen hat, habe ich bereits geschrieben. Und dazu gehören auch Ideen. Das bedeutet nicht, dass du diese Ideen-Liste nicht im selben Tool (bei mir ist es ein Trello-Board) aufbewahren darfst.

Strukturiere lieber deine Ideen-Liste mithilfe von Tags oder anderen Markierungen. Und schau‘ sie bitte regelmäßig (ein Mal pro Monat mindestens) durch, um zu löschen, was für dich nicht mehr relevant ist.

Das passiert einfach. Entweder du weißt gar nicht mehr, was du mit dieser Information genau machen wolltest oder du hast bereits einen anderen Weg gefunden oder das Gold-Nugget schimmert nicht mehr so sehr wie zuerst gedacht. Dann darf es gehen.

  • Prioritäten setzen und einplanen

Ich setze mir pro Quartal neben den Projekt-Prioritäten auch immer eine Priorität, die die Weiterentwicklung in meinem Business oder mich persönlich betrifft.

Mal ist es SEO, dann wieder meinen Blog auszumisten, mir neue Routinen anzugewöhnen, etwas regelmäßig zu machen, usw.

Wenn ich diese Priorität festgelegt habe, dann bekommen alle Aufgaben/Ideen, die dazugehören, ein auffälliges Label. Und ich trage mir in meinem Kalender Termine, sprich Zeitblöcke, mit mir selbst ein, wann ich umsetzen werde.

Momentan, im 4. Quartal 2022, liegt meine Priorität in der Überarbeitung der Inhalte von Home-sweet-Office 2.0 …

Fazit zur Informationsflut

Gerade im Online-Business ist es für dich wichtig, dass du Fähigkeiten pflegst, um mit dieser Informationsflut gut umzugehen. Dazu gehören die selektive Wahrnehmung, das Nein-sagen und deine Planung.

Denn dann wird der Weg zur Umsetzung ein leichterer!

Welches Gold-Nugget nimmst du dir aus diesem Artikel mit und wann kümmerst du dich darum? Schreib’s mir in den Kommentar, das erhöht dein Commitment!

PS: Und trotzdem: Bleib neugierig! ;-)


 

1 Kommentare

  1. Tolle und sehr aktueller Beitrag. Ich finde es sehr bedenklich, dass man heutzutage immer öfters dafür bezahlen muss um nicht von Werbebanner überrannt zu werden.

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